"Angebot des Landes nicht zufriedenstellend"

Gewerkschaft GS enttäuscht und verwundert

Freitag, 31. Mai 2019 | 15:57 Uhr

Bozen – Mit Verwunderung und Enttäuschung nimmt die Gewerkschaft das von der öffentlichen Hand angebotene Paket für den bereichsübergreifenden Kollektivvertrag der öffentlichen Bediensteten zur Kenntnis. “Das Angebot trägt nicht der wirtschaftlichen Lage Südtirols und den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten der vergangenen Jahre Rechnung”, so Klaus Lafogler.

Im speziellen wolle man sich zu folgenden Punkten äußern:

Gebotene Gehaltsanpassung von 4,1 Prozent:

Es handelt sich hierbei um eine in die Zukunft projizierte Schätzung der Inflation für das nächste Triennium. Diese angebotene Anpassung (aufgeteilt in 1,4 Prozent für 2019 und 2020 und weiteren 1,3 Prozent für 2012) entspricht bei weitem nicht dem Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre, der weit über zehn Prozent lag.

Die von den öffentlichen Bediensteten und Gewerkschaften geforderten Erhöhungen von 10% ist somit lediglich eine Anpassung an einen Teil des Kaufkraftverlustes undkeine Lohnerhöhung im eigentlichen Sinne.

Essensgutscheine:
Es ist vorauszuschicken, dass auf Grund der Preissteigerungen in der Gastronomie eine Anpassung der Gutscheine schon lange überfällig war.

Des Weiteren handelt sich nicht, wie in den Medien fälschlich verkündet, um eine Erhöhung von sieben Euro Netto, sondern lediglich um eine Aufstockung der derzeit bereits existierenden Beträge, beispielsweise von 4,15 Euro (bisheriger Betrag für Landesbedienstete) auf sieben Euro. Auch gilt zu berücksichtigen, dass nicht alle Bediensteten Anrecht auf Essensgutscheine haben bzw. Im Urlaub oder anderen Fehlzeiten nicht in Anspruch nehmen können. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass diese Form von Lohnelementen, in der Pensionseinzahlung nicht berücksichtigt werden. Somit ist die „Milchbubenrechnung“ von einer Netto-Gehaltserhöhung von 140 Euro nur eine Halbwahrheit, die in der Öffentlichkeit verbreitet wurde.

Ein „Sechs-Gängemenü“, wie der Generaldirektor sein Angebot nennt, sieht sicherlich anders aus. Die Arbeitnehmer fordern so eines auch nicht, sie sind mit einer bodenständigen, gerechten und den Lebenshaltungskosten entsprechenden „Hausmannskost“ zufrieden. Die Gewerkschaft der Landesbediensteten GS erhofft sich für die folgenden Verhandlungstermine, der Kaufkraft angepasste Angebote und einen ehrlicheren und respektvolleren Umgang mit den Verhandlungspartnern.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen