++ ARCHIVBILD ++ Sprinter-Rohling im Mercedes-Werk im deutschen Ludwigsfelde

Gewerkschaft sorgt sich um Mercedes-Werk mit 1.800 Jobs

Sonntag, 14. September 2025 | 13:42 Uhr

Von: APA/dpa-AFX

Die deutsche Gewerkschaft IG Metall fordert von Mercedes-Benz eine klare Aussage zur Zukunft des Werks in Ludwigsfelde. “Die Unsicherheit, in der die 1.800 Beschäftigten im Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde leben, ist kaum auszuhalten”, sagte der zuständige Metallergewerkschafter Jan Otto anlässlich eines Aktionstags. In dem Werk im Bundesland Brandenburg wird der Transporter Sprinter produziert. Mercedes hatte angekündigt, Kosten der Transporter-Produktion senken zu wollen.

Mehrere hundert Menschen machten laut Angaben der Gewerkschaft bei dem Aktionstag in Ludwigsfelde mit. Eingeladen waren Beschäftigte des Mercedes-Benz Werks sowie Beschäftigte aus der Region.

Gewerkschaft: Bisherige Projekte reichen nicht

Der Bezirksleiter fürchtet, dass das Werk aufgegeben werden könnte. “Eine gut funktionierende Produktion ins Ausland zu verlagern, ist verantwortungslos”, sagte Otto. “An dem Werk in Ludwigsfelde hängt eine ganze Region.” Die bisher vom Unternehmen zugesicherten sogenannten Zukunftsprojekte sicherten nicht mehr als 200 Arbeitsplätze. “So stirbt langsam eine Region und gute Fachkräfte wandern ab.”

Mercedes-Benz hat mit Blick auf die Sprinter-Produktion in Brandenburg nach eigenen Angaben “derzeit keine Pläne, das Werk Ludwigsfelde zu schließen”. “Das Mercedes-Benz-Werk Ludwigsfelde fertigt aktuell die offenen Baumuster des Sprinter und E-Sprinter – so lange, wie die Nachfrage unserer Kundinnen und Kunden hiernach besteht”, hatte eine Sprecherin am vergangenen Montag mitgeteilt.

Berlin als Modell der Transformation

Die IG Metall sieht den Standort Berlin-Marienfelde als Modell für Transformation, also den Übergang zu einer klimafreundlicheren Produktion. “In Berlin haben wir gesehen, dass es möglich ist, die Transformation zu gestalten und Beschäftigung am Standort zu halten”, sagte Otto.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) hatte erklärt, er sehe Zukunftschancen für Ludwigsfelde. Die Beschäftigungsgarantie könne möglicherweise um einige Jahre verlängert werden. In Ludwigsfelde ist inzwischen eine Anlauf-Fabrik – für Prototypen oder Produktideen – für die Elektro-Plattform Van Electric Architecture etabliert worden.

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