Auf den Kanarischen Inseln haben am Samstag tausende Menschen gegen den Massentourismus demonstriert. Auf den Straßen der großen Städte der spanischen Urlaubsinseln protestierten laut Polizei etwa 20.000 Menschen, die Organisatoren sprachen von knapp 50.000 Teilnehmern. Sie machten ihrem Ärger mit Sprechchören und Trillerpfeifen Luft, auf Transparenten standen Slogans wie “Die Kanaren sind nicht zu verkaufen”, “Tourismus-Moratorium” oder “Respektiert meine Heimat”.
Die Organisatoren der Proteste kritisieren, dass der Tourismus auf den Kanaren in seiner heutigen Form schädlich für die Inselbewohner und die Umwelt ist. Sie verlangen daher, dass die Behörden die Zahl der Touristen begrenzen.
“Wir sind nicht gegen den Tourismus”, sagte die Demonstrantin Rosario Correo dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVE. “Wir fordern nur, dass sie das aktuelle Modell ändern, das ein unbegrenztes Wachstum des Tourismus zulässt.” Der Demonstrant Alfonso Boullon pflichtete ihr bei: “Die Regierung und die Regionalführungen der Inseln müssen dieses korrupte Modell eines niemals endenden Wachstums beenden, das auf der Zerstörung der Umwelt beruht und nur die Wirtschaft schwächt.”
Konkret forderten die Demonstranten einen Baustopp für zwei neue Hotels auf Teneriffa, die größte und touristisch am stärksten erschlossene der sieben Kanareninseln. Außerdem verlangten sie, dass die Insulaner ein Mitspracherecht bei Entscheidungen zur Weiterentwicklung des Tourismus bekommen.
Auf dem spanischen Festland fanden in der Hauptstadt Madrid und in der katalanischen Metropole Barcelona Solidaritätskundgebungen statt. Vergangene Woche waren mehrere Aktivisten der Protestbewegung “Kanaren-Ausverkauf” sogar in einen Hungerstreik gegen den Massentourismus getreten.
Auf den vor Nordafrika gelegenen Inseln mit ihren sonnigen Stränden und Vulkanlandschaften leben insgesamt rund 2,2 Millionen Menschen. Vergangenes Jahr besuchten 16 Millionen Touristen die Kanaren. Jeder vierte Bewohner der Inselgruppe arbeitet im Tourismus, der Wirtschaftszweig macht 36 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus.
Auch für Spanien insgesamt spielt der Tourismus mit einem BIP-Anteil von immerhin 12,8 Prozent eine wichtige Rolle. Es ist das zweitbeliebteste Urlaubsland der Welt, vergangenes Jahr kamen 85 Millionen Touristen.
In den vergangenen Monaten haben allerdings die Proteste gegen den Tourismus im ganzen Land zugenommen. Die Behörden suchen daher nach Wegen, die Einwohner stärker vor den negativen Auswirkungen des Tourismus zu schützen, ohne die wichtigen Einnahmen aus dem Wirtschaftszweig zu schmälern.
Von: APA/AFP
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16 Kommentare auf "Großdemo gegen Massentourismus auf den Kanaren"
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Auch Südtirol ist auf dem besten Weg vom Tourismus total überrannt zu werden.
Stop Overtourism!
@OrB
Südtirol ist nicht auf dem besten Weg. Südtirol ist schon seit lange überrannt. Man hätte schon vor gut über 20 Jahren gegensteuern gemusst.
Wird in Südtiirol auch so kommen, denn der Tourismissektor ist eine nimmersatte Raupe 🤔
…wir sollten uns such wehren…
In Südtirol regiert die Raupe Nimmersatt.
Wenn nicht jede Saison Steigerungen rausspringen sind alle Tourismustreibende beim jammern.
Immer mehr, immer größer ,immer schneller.
Leider ist Südtirol weltbekannt, von jedem Eck der Erde kommen sie schon zu uns. Es muss bald eine klare Limitierung geben was Touristenströme anbelangt. Es kann nicht sein dass sich die Tourismustreibenden auf Kosten der Umwelt und auf Kosten unserer Gesundheit bereichern
@ Viktor
Südtirol ist bekannt. Nordtirol noch mehr. Die Trentiner vermelden auch Rekordzahlen, Venedig und Florenz können sich vor Touristen kaum retten. Man kann das Reisen nur mehr über der Brieftasche regeln, anders lassen sich die Menschen nicht mehr einsperren.
Vorallem, weil die Gier der Tourismustreibenden dazu führt, dass die Natur, wegen der die Menschen kommen, immer stärker beeinträchtigt wird. Wenn’s dann alles kaputt ist, fahren sie Massen weiter woanders hin.
@ Ibens a: Vor allem der Neid wie Du ihn hier zeigt ist verantwortlich, dass die Gesellschaft immer verrückter wird! Alles schlecht reden – alles runtermachen! Das ist heute die Devise von einigen “Schützern”, “HATERN” und “Neidern”! Verrückt einfach nur noch!
wann fällt Das hier mal Jemanden ein?Bin dabei !
Ich auch 👍
Das ist kein Urlaub mehr in Südtirol das ist ein Lunapark
Südtirol ist auch eine Insel eingerahmt von den Bergen. Die Einheimischen sind wie jedes Inselvolk sehr speziell. Der schnelle $ in den Augen und die Berge haben ihre Sicht auf die Zukunt vernebelt. Sie sind im Kreis geloffen und jetzt wundern sie sich wo sie gestrandet sind. Auf diesem Weg haben viele in Geld gebadet aber noch mehr in Armut. Geblieben ist nur Hass, Neid, Missgunst und haufenweise Touristen. Schuld daran ist die lokale Gesellschaft und noch mehr deren politische Vertreter. Aber was solls es gibt noch tausend andere schöne Flecken auf dieser Erde.
Ja, bitte den Brenner sperren! Natürlich auch den Flughafen schließen! Hotels am besten niederbrennen und Skigebiete alle abbauen! Urlaub auf dem Bauernhof verbieten und Restaurants zumachen! Dann sind wir Neider und Nörgler in Südtirol endlich wieder unter uns!
STOP OVERINDUTRIE:::::STOP OVERBÜROKRATIE::::::STOP OVERPOLITIK::::::STOP OVERLADHAUSANGESTELLTE::::STOP OVERSESSELFURZER:::::STOP ALLESAMT:::::STOP FLUGINDUSTIRIE::::STOP 4 TAGEWOCHE::::STOP WOHLFAHRTSSTAAT::::HER MIT DER AUTOKRATIE