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Brixen – Am Samstag, 25. März, wurden zwei wichtige technische Infrastrukturen in der Brixner Fraktion St. Andrä eingeweiht. Zahlreiche Interessierte nutzten den Tag der offenen Tür, um das Fernheizwerk und den neuen Trinkwasserspeicher zu besichtigen. An der Segnungsfeier wirkten Pfarrer Konrad Gasser, Bürgermeister Peter Brunner, Mitglieder des Stadtrats und Vertreter der Stadtwerke Brixen AG mit.
„Wir alle wissen, dass die Lebensqualität in einem Dorf oder in einer Fraktion mit Versorgungsnähe zu tun hat. Damit sind nicht nur der Einzelhandel und Bildungsangebote gemeint. Um ländliche Gebiete attraktiv zu halten, gehören zu den wichtigen Infrastrukturen auch jene, die moderne Technologien wie Glasfaserinternet oder umweltschonende Fernwärme in die Häuser bringen, zu den Familien und in die Betriebe“, betonte Bürgermeister Peter Brunner bei der Begrüßung. Urbanistik-Stadtrat Andreas Jungmann: „Im Schulterschluss mit der Gemeinde Brixen investiert die Stadtwerke Brixen AG seit Jahren in den Aufbau des Fernwärme- und Glasfasernetzes nicht nur im Stadtzentrum, sondern auch in den umliegenden Fraktionen von Brixen.“
Tatsächlich produziert die Heizzentrale in St. Andrä bereits seit Dezember 2013 für rund hundert Kunden Wärme über einen Not-Ölheizkessel mit einer Anschlussleistung von 3.155 kW. „Eine Biomasseanlage nur für St. Andrä könnte nicht wirtschaftlich geführt werden. Dazu stellen Sommer- und Winterbetrieb zu verschiedene Anforderungen“, so der Präsident der Stadtwerke Brixen AG, Patrick Silbernagl. Deshalb entschied man sich dazu, die Heizzentrale von St. Andrä über die Verbindungsleitung von Milland herauf mit Wärme zu versorgen.
„Mit einer Investitionssumme von gut 2,5 Millionen Euro eine ökonomische und ökologische Lösung“, erklärt Generaldirektor Wolfgang Plank: „Denn dadurch werden die Fernheizzentralen der Stadt besser ausgelastet. Der geschlossene Kreislauf benötigt außer zu Spitzenlastzeiten aufgrund der Schwerkraft keine Energie, um die rund 400 Höhenmeter zu bewältigen. Wartungs- und Betriebsaufwand sind gering, weil keine Verbrennung zu kontrollieren und kein primärer Energieträger wie Holz, Öl oder Gas zu verwalten ist. Störungen wie bei Verbrennungsvorgängen kommen nicht vor. Zudem sind viele Steuergeräte, wie sie bei einer Biomassefeuerung nötig sind, nicht vorhanden. Der Verwaltungsaufwand ist dementsprechend gering. Dank dieser Fernwärme-Lösung fallen in St. Andrä auch keine Abgase und Feinstäube an.“
Über sechs bis sieben Monate im Jahr können die Biomasse-Heizzentralen die Wärmeversorgung für St. Andrä sicherstellen. Die restliche Zeit decken die – gleichzeitig Strom und Wärme produzierenden – BHKW-Anlagen ab.
Doch nicht nur in die optimierte Fernwärmetechnik für St. Andrä investierte die Stadtwerke Brixen AG in den vergangenen Monaten. Es entstand auch ein neuer, großer Trinkwasserspeicher samt Kleintrinkwasserkraftwerk.
„Der bestehende Hochbehälter der Trink- und Löschwasserinteressentschaft St. Andrä war technisch nicht mehr zeitgemäß und aufgrund des Bevölkerungswachstums zu klein geworden“, so der Präsident der Stadtwerke Brixen AG Patrick Silbernagl.
Der neue Speicher wurde anliegend zum bestehenden Hochbehälter der Stadtwerke Brixen AG an der Zufahrtsstraße zum Niederrutznerhof gebaut. Beide Wasserspeicher wurden hydraulisch zusammengeschlossen, um die Funktionstüchtigkeit der Wasserverteilung zu optimieren. Wasser aus den Pfarrwald- und aus den Koflerwiesenquellen von der Plose speisen den Speicher. In der neuen Entsäuerungsanlage durchläuft das Wasser zwei Becken mit Marmorkies. Dabei kommt es lediglich zu einer Sättigung mit Kalziumkarbonat, wodurch die Gesamthärte geringfügig ansteigt. Das mineralarme Wasser verliert durch die Filtrierung seine Kohlensäureaggressivität und muss nicht weiter aufbereitet werden.
Direkt oberhalb der neuen Entsäuerungsanlage errichtete die Stadtwerke Brixen AG ein kleines Trinkwasserkraftwerk. Die Kleinkraftwerke nutzen die natürliche Fallhöhe des Trinkwassers und produzieren Strom ohne weiteren Eingriff in die Natur. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz öl- und fettfreier Lagertechnik der Maschinensätze. Die Konzessionswassermenge für das Trinkwasserkraftwerke St. Andrä beträgt ganzjährig maximal 5,0 l/s. Die geschätzte Jahresproduktion beläuft sich auf rund 71.234 kWh. Die umweltfreundlich erzeugte elektrische Energie fließt in das öffentliche Niederspannungsnetz.
„Die Stadtwerke Brixen AG produziert als einziger Stromlieferant in Südtirol selbst keine Elektroenergie über Großwasserkraftwerke, sondern betreibt nur kleine Trinkwasserkraftwerke“, erklärt Generaldirektor Wolfgang Plank: „Auf diesem Gebiet jedoch spielt das Unternehmen eine Vorreiterrolle. 2005 ging in Vahrn eines der ersten Trinkwasserkraftwerke Südtirols in Betrieb. Es folgten zwei weitere Werke am Schalderer Bach. Beim Trinkwasserhochbehälter in Milland plant die Stadtwerke Brixen AG das nächste kleine, umweltschonende Trinkwasserkraftwerk.“