Von: idr
Antholz – Gestern Abend fand in Antholz eine groß angelegte Übung statt: Notfallmedizin und zahlreiche Einsatzorganisationen trainierten gemeinsam den Ernstfall. Angenommen wurde ein schwerer Verkehrsunfall auf der Landesstraße zwischen Niederrasen und Oberrasen. Das Szenario: Ein Holztransporter hat mehrere Baumstämme verloren, die dann ein Fahrzeug getroffen und die Insassen verletzt haben. Aufgrund der Unfalldynamik ist die Fahrbahn vollständig blockiert. Damit ist ein Abtransport der Verletzten auf dem üblichen Weg nicht möglich und die Einsatzkräfte müssen alternative Transportwege organisieren.
An der Übung nahmen mehrere Feuerwehren aus der Umgebung, das Weiße Kreuz mit den Sektionen Bruneck und Innichen, die Notfallmedizin im Südtiroler Sanitätsbetrieb mit der Landesnotrufzentrale und dem Notarztstützpunkt Bruneck, die Notfallseelsorge und -psychologie, die Bergrettung sowie der Straßendienst teil. Insgesamt waren mehrere Dutzend Einsatzkräfte beteiligt.
Die Übung diente dazu, die Zusammenarbeit unter realistischen Bedingungen zu verbessern. Im Mittelpunkt standen dabei die technische Rettung mit hydraulischen Geräten, die Patientenversorgung samt improvisierter Transportlogistik, Koordination und Kommunikation zwischen den beteiligten Organisationen, sowie das Meistern zusätzlicher Herausforderungen wie etwa eingeschränkte Funkverbindungen und Zeitdruck.
Die Einsatzkräfte bewältigten die komplexe Lage mit hoher Professionalität. Es wurden sehr wertvolle Erfahrungen gesammelt, die sicher in die zukünftige Einsatzplanung einfließen werden. Die Verantwortlichen zeigten sich mit dem Ablauf und dem Engagement aller Beteiligten jedenfalls sehr zufrieden.
Die Großübung war Teil der Vorbereitung der Notfallmedizin und der Rettungsorganisationen auf die im Februar 2026 in Antholz stattfindenden olympischen Biathlonwettbewerbe. Bereits im Oktober 2024 war die erste der drei geplanten Großübungen zur Olympia-Vorbereitung im Biathlonstadion von Antholz über die Bühne gegangen. Damals wurde der Einsturz der Zuschauertribüne angenommen, ein sogenannter „Massenanfall von Verletzten“ (MANV).
Ein abschließendes, drittes Szenario im Zuge der Vorbereitung des Südtiroler Sanitätsbetriebes, der Agentur für Bevölkerungsschutz und der Blaulichtorganisationen auf Olympia 2026 in Südtirol, soll noch innerhalb dieses Jahres an einem der Olympischen Krankenhäuser durchgeführt werden.
Marc Kaufmann, Primar der Notfallmedizin und „Medical Care Manager“ (MCM) des Landes Südtirol für Olympia 2026: „Mit den drei Übungen, die alle in gewisser Weise zusammenhängen, bereiten wir uns möglichst effizient auf verschiedene Großunfall- und Sonderlagen rund um die Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz vor. Dies ist ein zentraler Punkt für den „Medical Service“, der durch den Südtiroler Sanitätsbetrieb ausgerichtet wird. Sowohl von der Stiftung Milano-Cortina 2026 wie auch dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), wird eine entsprechende Vorbereitung und Kompetenz des Landes Südtirol als Olympia-Region klar eingefordert.“
Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen