Von: luk
Algund – Bereits am 30. Juli war es soweit: Die Energiegenossenschaft und Bürgergenossenschaft Burggrafenamt wurde feierlich gegründet. Zahlreiche Bürgermeister und Referenten kamen in Algund zusammen, um diesen bedeutenden Schritt zu vollziehen.
Energiegemeinschaften sind nicht gewinnorientierte juridische Personen, bestehend aus Energieverbrauchern und Energieproduzenten, die sich dazu entschließen, gemeinsam erneuerbare Energie zu produzieren, verbrauchen, speichern und zu teilen. Es handelt sich also um eine kollaborative Energieform, welche sich auf ein lokales Austauschsystem stützt.
Die Energiegenossenschaft wird von der Start-up Beratung des Raiffeisenverbandes unterstützt.
Initiatoren waren der Algunder Bürgermeister Ulrich Gamper gemeinsam mit mehreren Bürgermeistern des Bezirks: „Je mehr Bürger, kleine und mittelständige Unternehmen und auch Gemeinden der Genossenschaft beitreten, desto resilienter werden wir“, so Ulrich Gamper.
Die Energiegemeinschaft verbindet lokale Produzenten und Verbraucher von elektrischer Energie. Unternehmen, Privatpersonen, Prosumer und auch die öffentliche Verwaltung können Teil dieser Gemeinschaft sein, unabhängig davon, ob es sich um Photovoltaik am Balkon oder eine mit mehreren Kilowatt Leistung umfassende Anlage auf dem Dach einer Halle handelt.
Im Burggrafenamt gibt es zehn sogenannte Primärkabinen, innerhalb deren der Strom jeweils vor Ort produziert und verbraucht werden muss. Dies ermöglicht im Sinne der Nachhaltigkeit eine dezentrale Versorgung und einen lokalen Kreislauf. Hierdurch wird die Resilienz des Stromnetzes nachhaltig gestärkt.
Die Energiegemeinschaft bietet ihren Mitgliedern auch wirtschaftliche Vorteile. Der Staat bezuschusst diesen lokalen Prozess mit zwölf Cent pro Kilowattstunde. Zwar ist der wirtschaftliche Vorteil damit moderat, doch die Vorteile eines Beitritts zu einer Energiegemeinschaft sind vielfältig. Die Gemeinschaft setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien, ohne auf erkaufte Zertifikate zurückzugreifen, wie es bei manchen Energieanbietern der Fall ist. Dadurch wird die lokale und nachhaltige Stromerzeugung im Bezirk gefördert, was der Umwelt und dem Allgemeinwohl zugutekommen.
“Je mehr Anbieter und Verbraucher der Energiegemeinschaft angehören, desto besser. Insbesondere diejenigen, die über die Installation einer Photovoltaikanlage nachdenken, sollten dies in Betracht ziehen. Gefördert und aufgenommen werden nur neue Anlagen, die ab dem 30. Juli ans Stromnetz angeschlossen werden. In Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern gibt es zudem einen Förderbeitrag von 40 Prozent für die Installation, was ein weiteres Argument für den Beitritt zur Energiegemeinschaft darstellt”, so Reinhard Bauer.
Der Referent der Bezirksgemeinschaft und Verbraucherschützer, ist ebenso mit dabei. “In der Geschäftsordnung, die derzeit ausgearbeitet werden, muss eine verbraucherfreundliche Handschrift erkennbar sein. Diese bietet letztlich auch einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Transparente und einfache Informationsvermittlung spielen dabei eine zentrale Rolle”, so Bauer.
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