Von: mk
Bozen – Wie kann man einen Staudamm aus Beton gut in Schuss halten und so möglichen Risiken vorbeugen? Ein Großteil dieser Anlagen wurde zwischen den 20-er und den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts erbaut; Betreiber von Wasserkraftwerken und Institutionen, die für die Kontrolle und Überwachung dieser Anlagen zuständig sind, stehen deshalb sehr oft vor dieser Frage. Von der kontinuierlichen Überprüfung der seitlichen Oberflächen bis zur Instandhaltung der Dränanlagen, die das Wasser fassen und ableiten: Bei der internationalen Tagung „Inspektion und Instandhaltung von Wasserkraftwerken“ wurden zahlreiche technologische Lösungen präsentiert. Organisiert wurde das Event von IDM Südtirol und diversen Partnern.
Staudämme wie jener am Zufritt-Stausee oder am Neves-Stausee wurden hauptsächlich mit Beton gebaut. Dieses Material muss speziell gewartet werden, wozu verschiedene Techniken und Technologien angewandt werden müssen. „Staudämme aus Beton gibt es im gesamten Alpenraum; in Südtirol haben wir neun davon. Es ist deshalb von großem Nutzen, wenn wir uns mit den entsprechenden Einrichtungen und Betreibern aus anderen Ländern über die besten Lösungen für die Instandhaltung austauschen. Bei dieser Tagung können sich Südtiroler Unternehmen mit internationalen Partnern konfrontieren und Kooperationen in die Wege leiten“, sagt IDM-Direktor Hansjörg Prast, der die Tagung eröffnet hat.
Das Event wurde von IDM gemeinsam mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Hydro + organisiert – der Freien Universität Bozen, Alperia und den Unternehmen Hydro Safety, Idroservice Italia und TESO Technical Solutions, die sich auf den Wasserkraftsektor spezialisiert haben. Die Referenten der Veranstaltung beleuchteten das Thema von allen Seiten: Normen, wissenschaftliche Untersuchungen und technologische Innovationen wurden ebenso behandelt wie zahlreiche konkrete Erfahrungen von Wasserkraftwerksbetreibern aus Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ein wichtiger Aspekt war etwa die Möglichkeit von baulichen Eingriffen zur Vorbeugung möglicher hydrogeologischer Risiken, wie etwa der Bau einer neuen Mauer beim Staudamm „Spitallam“ in der Schweiz, die als Lösung für einen Riss in der alten Außenmauer geplant wurde. Beim Staudamm von Punt da Gall im Schweizer Kanton Graubünden stellte sich hingegen die Frage, wie man es schaffen könnte, bei der notwendigen Reinigung des Abflusslochs das Gleichgewicht des Ökosystems nicht anzutasten. Die Lösung war der Einsatz eines Tauchteams: So war es nicht mehr nötig, das Becken auszulassen und damit das äußerst sensible Ökosystem der Region zu schädigen.
“Indem wir neue, noch effizientere und nachhaltigere Methoden ausfindig machen, verschaffen wir uns einen Wettbewerbsvorteil im Bereich Inspektion und Wartung von Wasserkraftwerken. Wir organisieren diese Tagung bereits seit mehreren Jahren, und sie ist inzwischen zu einem wichtigen Termin für Unternehmen des Sektors aus dem gesamten Alpenraum geworden, die sich auf dem neuesten Stand halten möchten“, sagt Sebastian Mayrgündter, Koordinator des Ecosystems Sports & Alpine Safety von IDM, das die Arbeitsgruppe Hydro + koordiniert.