Geschichte trifft auf modern-traditionelle Küche

Hartwiggasse 5: Ein Stück Brixner Geschichte

Donnerstag, 02. Mai 2019 | 23:02 Uhr

Brixen – Große Umbauarbeiten finden in der Hartwiggasse 5 statt, dies haben viele Passanten bereits mitbekommen. Was sich einst hinter den Außenmauern des geschichtsträchtigen Gebäudes abgespielt hat, wissen nur wenige. Zusammen mit dem Bauforscher Martin Laimer haben wir uns auf die Spuren der Alten Domdechantei gemacht.

Die baulichen Anfänge des Gebäudes reichen zurück bis ins 13. Jahrhundert. An der “via publica”, der heutigen Hartwiggasse, erbaute die Kirche unter Domprobst Winter die Domdechantei, den Amtssitz des Domdekans. Ein Wasserkanal grenzte die Dechantei von der Kreuzinsel ab, wo sich ein Hospiz befand. Im 18. Jahrhundert wurde an dessen Stelle das Priesterseminar erbaut.

Hin zur “via publica” lehnte das Gebäude an den noch heute teilweise erhaltenen Mauerkomplex. Diese Mauern schützten die Bewohner der Dechantei vor dem Eisack und den Kranken des Hospizes. Domdekan Fieger ordnete um 1475 einen Ausbau der Domdechantei an. Er schuf ein zweigeschossiges Gebäude mit dem – noch heute erhaltenen – Erker und dem Spitzbogenportal, welches ebenso noch bewundert werden kann. Fieger ließ eine Hauskapelle zur Heiligen Barbara einrichten und verschiedene Freskos anbringen.

Um 1500 wurde die Domdechantei in die Albuingasse verlegt und die Bezeichnung „Alte Dechantei“ bürgerte sich für das Gebäude in der Hartwiggasse 5 ein. Die „Alte Dechantei“ war nun Sitz vieler Domherren und bestand bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Domherren ließen prächtige spätbarocke Stuckdecken in einzelnen Räumen anbringen, welche heute noch, mit etwas Glück, von der Straße aus zu bestaunen sind.

Nach der Auflösung des Domkapitels kaufte der Brixner Handelsmann Peter Schwibicher das Haus. 1836 erwarb der aus Lüsen stammende Metzgermeister Johann Hinteregger das Haus und eröffnete die „Metzgerei Hinteregger“. Die traditionsreiche Metzgerei Hinteregger hatte bis zum Jahre 2013 Bestand.

Mitte Mai wird im Erdgeschoss ein Wirtshaus eröffnen, welches den Namen „Decantei“ trägt. Der Name hat somit eine historische Verankerung in der Geschichte Brixens und wird mit dem Wirtshaus neu belebt. Als Abrundung fügt sich der Name nahtlos in das Domviertel ein: Domplatz – Priesterseminar – Kreuzgang – Dom – „Decantei“.

Decantei – Wirtshaus

Die Decantei ist ein neu-gedachtes Südtiroler Wirtshaus, welches die Geselligkeit und Offenheit eines Wirtshauses mit hochwertiger, modern-traditioneller Küche vereint. Die Küche ist modern, einfach gehalten und von der traditionellen Südtiroler Küche inspiriert. Die Bierauswahl umfasst verschiedene Biere vom Fass und etwa zehn Flaschenbiere. Dazu führt das Wirtshaus eine gut sortierte Weinkarte. Es besteht kein Zwang zum Essen, somit sind auch Bar-Besucher jederzeit an der Bar, im Innenhof und dem Biergarten willkommen.

Von: bba

Bezirk: Eisacktal