Von: luk
Auer – Im Fokus der Veranstaltungsreihe „Zukunftswerkstatt Südtirol“ der Handelskammer Bozen steht heuer die Unternehmensnachfolge. Beim kürzlichen Abschlusstreffen im Gastunternehmen Falser Maschinenbau in Auer wurde vor allem über die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei der familieninternen Nachfolge gesprochen.
„Die wesentlichen geschäftlichen Entscheidungen treffen wir schon seit Jahren gemeinsam. Eine klare Trennung der Zuständigkeitsbereiche und eine Kommunikation auf Augenhöhe sind fundamental, wenn man mit den Familienangehörigen zusammenarbeitet“, berichteten Johanna Santa Falser, Geschäftsführerin und Andreas Falser, Leiter Technik/Vertrieb/Marketing der Falser Maschinenbau GmbH über ihre eigenen Erfahrungen mit der Nachfolge.
Luca Petoletti, Unternehmensberater und Partner von The European House – Ambrosetti Mailand, sprach in seinem Impulsvortrag über die familieninterne Unternehmensnachfolge. Die häufigsten Konfliktpunkte in Familienunternehmen entstehen seiner Meinung nach bei einer fehlenden Unterscheidung zwischen der Familien- und Unternehmensdynamik, bei Nichtbeachtung der verschiedenen Betriebsrollen, bei fehlenden Kriterien für den Eintritt und die Karriere von Familienmitgliedern im Unternehmen sowie bei mangelndem Informations- und Kommunikationsaustausch.
In diesem Zusammenhang schilderte Handelskammerpräsident Michl Ebner: „Eine lang angelegte Vorbereitung der Nachfolgegeneration ist entscheidend für den Erfolg des Prozesses. Beiden Generationen sollte jedoch bewusst sein, dass Fehlermachen menschlich ist und auch im Übergabeprozess dazugehört.“
Auch die Ergebnisse der neuen WIFO-Studie zur Unternehmensnachfolge in Südtirol zeigen, wie wichtig eine offene Kommunikation im Übergabeprozess ist: Eine ehrliche und transparente Kommunikation zwischen den Beteiligten sowie eine saubere Trennung persönlicher und unternehmerischer Belange können Interessenskonflikte vermeiden und zum Erfolg beitragen. Durch die präzise Kompetenzverteilung in der Geschäftsführung können den Mitarbeitenden beispielsweise mittels eines Organigramms die klaren Zuständigkeiten in der Führung mitgeteilt werden. So wissen sie, an wen sie sich in Zukunft in welchen Situationen wenden können.
Die WIFO-Studie „Unternehmensnachfolge in Südtirol: Zahlen, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren“ liegt in der Handelskammer Bozen in gedruckter Form auf und steht auf der Website www.wifo.bz.it/studien zum Download bereit.