Von: mk
Bozen – Heute Morgen wurden die 42. Auflage der Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie, Hotel 2018, sowie des Forums für autochthone Weine, Autochtona 2018, am Stand des Hotellerie- und Gastwirteverbandes hgv eröffnet.
Nach der Begrüßung durch Armin Hilpold, Präsident Messe Bozen AG, sprachen sowohl hgv-Präsident Manfred Pinzger als auch Christoph Baur, Vizebürgermeister von Bozen, über die verkehrstechnischen Herausforderungen, die zum Teil auch dem Tourismus geschuldet sind. Handelskammer-Präsident Michl Ebner wies auf die enorme Bedeutung des Tourismus als “Lokomotive” der heimischen Wirtschaft hin. „Die Messe Hotel hat in diesem Zusammenhang auch die Aufgabe als Botschafter für den Tourismus zu fungieren und ihm auch jene Bedeutung zukommen zu lassen, die ihm gebührt“, erklärte Michl Ebner. Gudrun Hager, Österreichische Wirtschaftsdelegierte in Italien, verwies auf die wichtige Handelspartnerschaft zwischen den beiden Ländern: Italien ist Österreichs zweitwichtigster Wirtschaftspartner und das erste Halbjahr konnte wieder ein gegenseitiges Wachstum von acht Prozent verzeichnet werden. „Dies unterstreichen auch die Zahlen auf der Hotel, bei der sich dieses Jahr mehr als 50 Firmen aus Österreich präsentieren“, verkündete Gudrun Hager. Landeshauptmann Arno Kompatscher schließlich betonte die Innovationskraft des Tourismus und seine Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung für das gesamte Land.
Die Eröffnung endete mit einem Messerundgang der geladenen Gäste und dem Buffet mit den köstlichen Kreationen von Daniel Giuliani vom Restaurant Panholzer in Kaltern.
Heute um 16.30 Uhr erfolgt die Prämierung der Vorreiter in der Digitalisierung bei Spitzenrestaurants und Schutzkonsortien aus ganz Italien. Die Studie „Italia Data Flavour“ ist die erste und einzige Studie Italiens zu diesem Thema und erfolgte im Auftrag von Messe Bozen.
Tourismus und Architektur
Tourismus und Architektur sind ein Mehrwert für Südtirol. Dafür tauschen sich Architekten und Touristiker auf der 42. Auflage der Fachmesse Hotel aus, diskutieren anhand von Beispielen in und außerhalb Südtirols über den Wert guter Architektur und einer intakten Landschaft, über die Herausforderungen für den Tourismus und die gestalterischen Möglichkeiten in der Zukunft.
Bauten greifen immer in die Landschaft ein, die in Südtirol von besonderem Wert und Empfindlichkeit ist. Die städtebauliche Einbindung in das Ortsbild oder die freie Landschaft gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Hotelplanung. Eine gelungene Einfügung wird mit der daraus fortgeführten Identität des Ortes von Gästen und Einheimischen geschätzt.
Zwei namhafte Referenten bringen den internationalen Diskurs in Sachen Tourismus und Architektur nach Bozen, gehen auf nationale Besonderheiten ein und werfen sicherlich einen kritischen Blick auf den Status quo in Südtirol.
Carmen Mundorff ist Architektin und leitet seit 2000 den Geschäftsbereich Architektur und Medien in der Architektenkammer Baden-Württemberg. Nicht nur für sie ist Architektur mehr als ein Haus, das vor Regen, Wind und Sonne schützt, sie ist Voraussetzung für Heimat, für Wohlfühlen und prägt das Lebensgefühl für Einheimische und Tourismus.
Francesco Palumbo, leitet den Bereich Tourismus innerhalb des Ministeriums für Kulturgüter in der italienischen Regierung (MiBACT) und kennt aus seiner langen Erfahrung im Beratungsbereich sowohl die Heraufforderungen für den Tourismus als auch die notwendige Sensibilität im Umgang mit Kulturgütern und Landschaft.
Beispiele gelungener und vielleicht auch kontroverser Tourismusarchitektur in Meransen, Kastelruth, Reinswald und St. Felix am Nonsberg versprechen Spannung: Bauherren und Bauherrinnen und ihre Architekten zeigen ihre Projekte und stellen sich den Fragen des Publikums.
Eine Diskussionsrunde widmet sich dem neuen Raumordnungsgesetz für Südtirol. Hoteliers, Architekten und Gesetzesmacher setzen sich dabei mit einer komplexen Materie auseinander, welche die zukünftige landschaftsplanerische Entwicklung in Südtirol regelt.
Tourismus und Architektur | Hotel 2018
16. Oktober 14:30 bis 17.00 Uhr
Moderation: Gabriele Crepaz
Messeplatz 1 | Bozen
hotel.messebozen.it
Alles Wissenswerte über das Italien der autochthonen Weine
Hier findet man neben den großen Protagonisten der italienischen Weinszene auch seltene, schon beinahe in Vergessenheit geratene Rebsorten. Die Südtiroler Landeshauptstadt wird auch im Rahmen der fünfzehnten Auflage der Autochtona wieder zur Hauptstadt der autochthonen italienischen Weine.
Diese Weine sind in ihrer ursprünglichen Art einfach einzigartig, wobei sich ihre biologische Vielfalt von Region zu Region unterscheidet. Ebenso verwurzelt wie die Weine zeigt sich auch die ständig wachsende Anzahl an Weinbauern, die dem Anbau von ausschließlich autochthonen italienischen Rebsorten verschrieben hat und dies mit Beharrlichkeit und Leidenschaft tun. Es handelt sich auch keineswegs um eine „Modeerscheinung“, sondern um ein Phänomen, das dank der Wertvorstellungen und der Entschlossenheit der vielen passionierten Weinbauern mittlerweile einen fixen Platz auf dem italienischen Markt hat.
Die Autochtona bildet den idealen Rahmen, um in diese faszinierende Welt einzutauchen und sich selbst ein Bild von der Gelassenheit und dem Selbstverständnis dieser Weinbauern zu machen. Das italienische Forum für autochthone Weine findet am 15. und 16. Oktober im Rahmen der Hotel 2018 (der Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie) in der Messe Bozen statt. Die lange Liste von Weinbauern, die mit ihren Weinen aus ganz Italien nach Bozen kommen, ist beinahe vollständig. Präsentiert werden sowohl Rebsorten, die das Fachpublikum bereits kennt und schätzt, als auch weniger bekannte Sorten kleinerer Terroirs.
Der Teroldego, eine autochthone Rotweinsorte aus dem Trentino, der auch als „Drachenblut“ bekannt ist, wird auf der Rotaliana-Ebene angebaut. Daraus werden sowohl jüngere und einfachere Weine gekeltert als auch komplex strukturierte Spitzenweine mit großer Langlebigkeit. Aus der nahegelegenen Lombardei kommt die Rebsorte Groppello, eine autochthone Rebe, die am westlichen Ufer des Gardasees angebaut wird. Zu ihrer Familie gehören verschiedene Klone wie zum Beispiel die von den Weinbauern im Valtènesi bevorzugte Sorte „Gentile“. Ebenfalls aus Norditalien, genauer gesagt aus dem Veneto, stammt die Sorte Raboso, die man unbedingt verkosten sollte. In der Gemeinde Bagnoli ist sie als Friularo bekannt, besitzt aber dieselben ursprünglichen Eigenschaften. Ihr Name selbst leitet sich vom italienischen „rabbioso“ ab, was soviel wie „zornig, wild“ bedeutet und wahrscheinlich auf den herben Geschmack mit starker Säure hinweist.
Von den vielen toskanischen Rebsorten findet man auf der Autochtona unter anderem die edle Aleatico, die wichtigste autochthone Rebe der Insel Elba. Als Dessertwein wird der Aleatico Passito aufgrund seiner Intensität und seines besonderen Aromas sehr geschätzt. Auch die Lacrima-Rebe stammt aus einem eher kleinen Gebiet in der Region Marken. Diese uralte rote Rebsorte wird in der Gemeinde Morro d’Alba in der Provinz Ancona angebaut und wäre beinahe ausgestorben – Mitte der 80er Jahre waren nur noch zehn Hektar Rebfläche übrig. Dann aber wurde sie wiederentdeckt und zu neuer Blüte geführt. Aus den benachbarten Abruzzen finden sich auf der Autochtona einige Vertreter der Montepulciano-Rebsorte. Sie ist äußerst kräftig und elegant und bei sorgfältigem Ausbau den großen Rotweinen auf der italienischen Bühne durchaus ebenbürtig.
Auf unserer Entdeckungsreise zu bekannten und weniger bekannten heimischen italienischen Rebsorten stoßen wir in der Gegend um Caserta in der Region Kampanien auf den Pallagrello. Auch diese Rebsorte wäre sowohl als Rotwein als auch als Weißwein fast völlig in Vergessenheit geraten, wenn sie nicht im Rahmen einer Studie in den 90-er Jahren wiederentdeckt worden wäre. Von der Insel Sardinien stammen nicht nur die berühmte Cannonau-Traube, sondern auch die Rebsorte Carignan mit ihrer beeindruckenden Struktur und Eleganz, die in den südlichen Ausläufern der Insel beheimatet ist.
Bei den weißen Rebsorten lohnt es sich, die Nascetta-Traube kennenzulernen, das reine, weiße Herz Piemonts inmitten eines Ozeans aus Nebbiolo. Rund um das Dorf Novello, nahe Barolo, wird diese charaktervolle weiße Köstlichkeit angebaut, die dank ihrer herausragenden Eigenschaften zu einer geschätzten Spezialität geworden ist, nachdem sie lange Zeit fast unbekannt war. Das nicht allzu weit entfernte Ligurien ist vor allem für seine Weißweine bekannt, wie etwa dem Pigato, einer alten autochthonen Rebsorte. Je nach Anbaugebiet zeichnet sie sich durch eine elegante und frische Note aber auch einem kräftigen und intensiven Geschmack aus. Schon seit Jahren ist auf der Autochtona die Rebsorte Spergola präsent, eine autochthone Sorte der Provinz Reggio-Emilia und typisch für die Gegend rund um Scandiano. Von dieser Traube werden verschiedene Weine angeboten – vom trockenen Wein über Schaumwein bis hin zum Likörwein.
Unsere Reise führt uns weiter ins Zentrum Italiens, genauer gesagt nach Umbrien, wo wir auf den Grechetto treffen, einer hervorragenden Weißweinsorte. Diese zeichnet sich durch vielfältige Eigenschaften aus und aus den daraus gewonnenen Klonen werden Weinen unterschiedlicher Niveaus gekeltert.
Apulien ist für seine autochthonen Rotweinsorten bekannt, überrascht aber seit einigen Jahren mit einer aromatischen Rebsorte, die bis vor kurzem vielen noch völlig unbekannt war, auch wenn sie dort bereits seit Jahrhunderten kultiviert wird: Die Rede ist von der Rebe Minutolo, die auch als Fiano Minutolo bekannt ist, aber nicht mit der gleichnamigen kampanischen Rebe verwechselt werden sollte. Sie ist berühmt für ihre intensiven vollen Aromen. Für sein besonderes Aroma ist auch die Rebsorte Zibibbo bekannt, weshalb auch sie auf der Autochtona nicht fehlen darf. Aus dieser alten Rebe werden auf Sizilien berühmte Likörweine aber auch trockene Weine hergestellt.
Alle Informationen: www.autochona.it/de