Von: pf
Meran – Vor Kurzem fand in Meran die diesjährige Ortsversammlung des hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol statt. Unter den Ehrengästen befanden sich neben Bürgermeister Paul Rösch, auch Stadtrat Stefan Frötscher und der Präsident der IDM, Thomas Aichner. Außerdem waren die Ingenieure Helmuth Moroder und Manfred Ebner als Referenten eingeladen.
Bernhard Hilpold, Direktor des hds, hob in seinen Grußworten vor allem die Fortschritte hervor, die bezüglich der Handels- und Raumordnungspolitik in Südtirol erreicht worden sind. „Endlich gibt es klare Richtlinien. In den Gewerbegebieten ist nur mehr Einzelhandel mit sperrigen Gütern erlaubt“, so Hilpold zufrieden. Auch hds-Bezirkspräsident Johann Unterthurner ist überzeugt, dass der Einzelhandel in die Ortszentren gehört, um den hohen und gesellschaftlichen Wert der lebendigen Orte sichern und weiterentwickeln zu können.
Bürgermeister Rösch sprach über die verschiedenen baulichen Projekte in Meran. „Wir versuchen den Wirtschaftstreibenden der Stadt die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre Tätigkeiten zu schaffen“, so der Bürgermeister. In Bezug auf den Bau der Kavernengarage und der Aufwertung der Stadt meinte er, dass im gleichen Ausmaß wie Parkplätze in der Kavernengarage entstehen, Kurzzeitparkplätze an der Oberfläche verschwinden werden. „Den so gewonnenen Raum können wir zur Schaffung und Erweiterung von Radwegen und Gehsteigen nutzen“, so Rösch.
Stadtrat Stefan Frötscher, der die laufenden Arbeiten am Theaterplatz regelmäßig verfolgt, ist mit dem Fortschreiten derselben sehr zufrieden und überzeugt, dass sie fristgerecht abgeschlossen werden. „Ich habe bis heute noch keine größeren Beschwerden von Seiten der Anrainer und Kaufleute erhalten. Das zeigt, dass die Bevölkerung hinter diesem Projekt steht“, freut sich Frötscher.
hds-Ortsobmann Gundolf Wegleiter dankte der Gemeinde Meran für die gute Zusammenarbeit. Lobende Worte fand er für sämtliche bauliche Projekte, die in Meran angestoßen worden sind, vom Umbau des Theaterplatzes bis hin zur Aufwertung der Landesfürstlichen Burg samt Parkanlage. Gut funktioniert hat auch die Organisation der Weihnachtsbeleuchtung. „Ich möchte der Gemeinde aber auch den 250 Unternehmen der Meraner Innenstadt für die Beteiligung an der Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung danken“, so Wegleiter. Mit klaren Worten verwies Wegleiter allerdings auch auf problematische Stadtthemen wie das aggressive Betteln, die Sicherheit und die Sauberkeit. „Gerade Meran als Tourismusstadt muss diese Probleme in den Griff bekommen. Wird hier nichts unternommen, werden sich die Gäste unweigerlich anderen Destinationen zuwenden“, ist Wegleiter überzeugt.
Ingenieur Manfred Ebner hat in seinem Kurzreferat über die Nord-West- Umfahrung statistische Daten vorgestellt. Die Verkehrsreduzierung durch das erste Baulos der Umfahrung hat sich fast ausschließlich auf die Gampen- und auf die Goethestraße konzentriert. Um für die gesamte Stadt eine Entlastung zu bewirken, bedarf es des zweiten Bauloses der Umfahrung. „Täglich fahren tausende Pkws und über Tausend Lkws über die Zenobergbrücke und weiter in die Stadt, wobei der Großteil Ziel- und Quellverkehr ist. Mit der neuen Umfahrung komme ich in gerade mal 3,5 Minuten von der St. Georgenkirche in Obermais bis zum Meraner Hauptbahnhof“, so Ebner. Die Kavernengarage braucht es unbedingt, da sonst der direkte Zugang zur Stadt fehlt und potentielle Touristen und Gäste durch die Umfahrung an Meran vorbeirauschen würden.
Ingenieur Helmuth Moroder, von der Gemeinde mit der Machbarkeitsstudie für das Projekt Kavernengarage beauftragt, kam in seinem Referat über die Kavernengarage auf den Punkt: „Durch den Bau der Kavernengarage kann man Besucherkaufkraft in die Stadt bringen, ohne die Stadt verkehrstechnisch zusätzlich zu belasten.“ Die dreieckige Bauweise diene dazu, kurze Wege zu Liften, Ausgängen und Autos zu gewährleisten. Voraussichtlich könne mit dem Bau der Kavernengarage Mitte 2019 gerechnet werden. „Dieses Datum ergibt sich, wenn ich ab Beginn der Bauarbeiten für die Umfahrung 21 Monate dazuzähle. Dann haben wir für die Grobarbeiten ein Zeitfenster von ca. einem Jahr“, so Moroder. Zu einer spürbaren Verkehrsberuhigung für die Stadt Meran könne es allerdings nur mit der geplanten Standseilbahn nach Schenna – mit Ausgangspunkt bei der Kavernengarage – kommen, ist Ing. Moroder überzeugt. Für Meran ergebe sich hier eine einmalige Chance. In der abschließenden Diskussion konnten noch sämtliche Fragen beantwortet und Zweifel ausgeräumt werden.