Daten des ASTAT

Inflation schwächt weiterhin Kaufkraft der Haushalte

Freitag, 12. April 2024 | 13:35 Uhr

Bozen – Ausgehend von der gegenwärtigen Lage veröffentlicht das Landesinstitut für Statistik ASTAT die aktualisierten Schätzungen und Prognosen des Südtiroler Bruttoinlandsprodukts für die Jahre 2023, 2024 und 2025 sowie der Konsumausgaben der privaten Haushalte für 2023 und 2024 in Südtirol. Im Jahr 2023 wird die BIP-Wachstumsrate auf 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschätzt und liegt damit unter dem gesamtstaatlichen Wert (+0,9 Prozent). Bei den Konsumausgaben der privaten Haushalte wird im Jahr 2023 mit einer Veränderung von +0,7 Prozent gerechnet.

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Trotz eines graduellen Rückgangs bleibt die Inflation in Südtirol auch 2023 hoch und schwächt weiterhin die Kaufkraft der Haushalte. Die kleine und gut vernetzte Südtiroler Wirtschaft ist auch von den BIP-Rückgängen in Österreich und Deutschland, d.h. bei den wichtigsten Handelspartnern, betroffen. Der Arbeitsmarkt bleibt solide. Für 2023 wird eine BIP-Wachstumsrate von 0,3 Prozent geschätzt.

BIP: 2023 Konjunkturabschwächung, 2024 leichte Erholung

Nach Angaben des Nationalinstituts für Statistik (ISTAT) erlebt Italien im Jahr 2023 eine deutliche Senkung der Energiepreise, einen Rückgang der Inflation und infolgedessen einen Anstieg der Inlandsnachfrage. Das gesamtstaatliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigt um 0,9 Prozent, 0,2 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2023 geschätzt wurde.

Die aktuellen Veröffentlichungen des Statistischen Amtes der Europäischen Union (EUROSTAT) bestätigen dagegen für Deutschland (-0,3 Prozent) und Österreich (-0,8 Prozent) ein rückläufiges BIP im Jahr 2023. Die Hauptfaktoren für den Rückgang in beiden Volkswirtschaften sind der Kaufkraftverlust aufgrund einer immer noch sehr hohen Inflationsrate, insbesondere in Österreich, und die daraus resultierende Abnahme der privaten Konsumausgaben. In beiden Ländern sind die Energiekosten nach wie vor sehr hoch und bremsen die Industrieproduktion. In Deutschland hemmt zudem der Arbeitskräftemangel das Wirtschaftswachstum. Insgesamt beendet die EU-27 das Jahr mit einer positiven, wenn auch moderaten Veränderung (+0,5 Prozent).

Für 2024 schätzt das ISTAT, dass das gesamtstaatliche BIP weiter von der Inlandsnachfrage, die ihrerseits durch die privaten Konsumausgaben angetrieben wird, gestützt wird. Letztere würden auch von der weiterhin sinkenden Inflationsrate begünstigt. Für 2024 errechnet das ISTAT ein gesamtstaatliches Wachstum von 0,7 Prozent.

Österreich und Deutschland könnten im Jahr 2024 ebenfalls eine positive Veränderung des BIP verzeichnen (+0,6 bzw. +0,3 Prozent). Allerdings leidet die deutsche Wirtschaft voraussichtlich immer noch unter dem Arbeitskräftemangel und der ausbleibenden Erholung des Außenhandels. Nichtsdestotrotz könnten die Realeinkommen steigen und zusammen mit der Zunahme des Verbrauchs zu einem BIP-Anstieg führen. Auch in Österreich könnten sich die Konsumausgaben, angetrieben durch steigende Realeinkommen und durch die Investitionen, im Jahr 2024 teilweise erholen. In der EU-27 wird ebenfalls eine positive BIP-Veränderung von 0,8 Prozent erwartet.

2025 wird für alle betrachteten Gebiete ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,2 Prozent in Italien und Deutschland, und 1,5 Prozent in der EU-27 prognostiziert.

Äußere Faktoren wie eine Verschärfung der Krise am Roten Meer, die Eskalation bestehender oder das Entstehen neuer Konflikte könnten jedoch die ohnehin unsicheren makroökonomischen Szenarien weiter abschwächen.

Südtiroler BIP: 2023 und 2024 moderates, aber positives Wachstum

Auch in Südtirol ist 2023, vor allem seit dem Sommer, ein allmählicher Rückgang der Inflation zu verzeichnen. Sie bleibt jedoch noch ziemlich hoch. Der anhaltende Preisanstieg, welcher die Kaufkraft der Haushalte seit dem Ende der Covid-Pandemie untergräbt, reduziert auch den neuen Exportrekord, der bei rund sieben Milliarden Euro liegt. Der Außenhandel erweist sich jedoch als robust, auch dank der positiven Veränderung der Ausfuhren in den Kernmarkt Deutschland, der selbst 2023 einen Rückgang des Außenhandels verzeichnet.

Nach den starken Zuwächsen 2022, nach dem Ende der Covid-Pandemie, stabilisiert sich der Arbeitsmarkt 2023 und bleibt nahezu unverändert. Für 2023 wird daher ein leichtes, aber positives BIP-Wachstum von 0,3 Prozent geschätzt.

Für 2024 wird ein weiterer Rückgang der Inflation in Südtirol erwartet, der jedoch von der internationalen Entwicklung abhängt. Die Erholung der Wirtschaft in Deutschland und Österreich ist auch für die Exporte ausschlaggebend, die zum ersten Mal seit vielen Jahren in zwei Quartalen des Jahres 2023 rückläufig waren. Das Südtiroler BIP wird 2024 schätzungsweise um 0,5 Prozent steigen. Für das Jahr 2025 wird in einer ersten Prognose ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent erwartet.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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11 Kommentare auf "Inflation schwächt weiterhin Kaufkraft der Haushalte"


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Homelander
Homelander
Universalgelehrter
17 Tage 5 h

olbm augn mit do Inflation… ingalign kennt es  ins olla doholtn…
Südtirol, die 2. Schweiz… la ban Geholt happots no gewaltig…

N. G.
N. G.
Kinig
17 Tage 2 h

Geh in die Schweiz und arbeite da mal! …Bruder arbeitet da er, weiß wie es läuft, ich AUCH!
Märchen!

Norbi
Norbi
Universalgelehrter
17 Tage 54 Min

N.G. Dann erklär mal: da ich dort auch was weiss

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
17 Tage 22 Min

NG@ ist dein Bruder auch so ein Fachmann wie du? 😅

Doolin
Doolin
Kinig
17 Tage 5 h

…in D und A werden Renten an Inflation angeglichen, in I nicht…na bravo…

N. G.
N. G.
Kinig
17 Tage 2 h

Hat wieviel mit Inflation zu tun? Genau NULL! ALS Rentner sollte man das wisser! Deine Rente wird in Deutschland erhöht, das weisst sogar nicht zu wenig, der Rest ist deine immer währende Angst um deinen “Gehalt”!

Faktenchecker
16 Tage 23 h

Du bist offensichtlich von Neid getrieben. Die Inflation liebt Rentner und erhöht ihre Rente jeden Tag. Mach Dir keine Sorgen, Deine Geldsorgen sind ein Murmeltier!

Zugspitze947
16 Tage 10 h

Doolin: Stimmt für Deutschland nicht ganz : Die Renten sind ganz klar an die Lohnentwicklung gekoppelt ! Da diese regelmässig steigen erhöhen sich auch die Renten im selben Maße ! 🙂

So ist das
17 Tage 4 h

In Südtirol ist dazu die Inflation zu hoch.
Renten und Löhne können sich nur unsere Politiker rückwirkend erhöhen 🤔

NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
17 Tage 3 h

achsooooo, die Inflation schwächt die Kaufkraft und nicht die mickrigen Löhne im Verhältnis zu den Lebenserhaltungskosten hier in Südtirol. Na dann bin ich ja beruhigt…

Antonym
Antonym
Grünschnabel
13 Tage 8 h

In einigen relativ armen Ländern die ich bisher bereist habe ist mir aufgefallen, dass es Touristenpreise und Einheimischenpreise gibt; Ich habe dies als Tourist nie negativ aufgenommen, sondern war froh dass die Einheimischen ihr Auskommen haben. Wenn Südtirol weiterhin vom Tourismus leben will und weiterhin die Qualität der angebotenen Unterkunften usw. in die Höhe schraubt, dann müssen auch wir über ähnliche Lösungen nachedenken. Ansonsten wird Südtirol nicht authentisch bleiben, da die Einheimischen das Feld räumen und wohlhabenderem Klientel Platz machen muss.

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