Von: mk
Bozen – Die Spitze des Kollegiums der Bauunternehmer hat sich mit Landeshauptmann Arno Kompatscher über Investitionen versus Kosten, Einheitspreise und weitere Steuererleichterungen ausgetauscht.
Mittel von laufenden Kosten auf Investitionen zu verlagern – das ist ein Ziel, über das sich Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Vertreter des Kollegiums der Bauunternehmer einig sind. Der Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, Markus Kofler, und dessen Geschäftsführer Thomas Hasler überbrachten bei Treffen am gestrigen Donnerstag, 3. November dem Landeshauptmann aber auch eine Reihe Anliegen, wie das Land Südtirol noch mehr zum Aufschwung der Baubranche beitragen könnte. Er begrüßte außerdem die bisherigen Maßnahmen der Landesregierung und im speziellen des Landeshauptmanns, im Rahmen ihrer gesetzlichen Möglichkeiten die lokalen Wirtschaftskreisläufe zu stärken.
Das Kollegium der Bauunternehmer wollte sich vor allem vergewissern, dass die geplanten Dreijahresprogramme in Hoch- und Tiefbau eingehalten würden. „Wir werden selbstverständlich die Dreijahresprogramme nach Plan umsetzen. Mittelfristig sollte sich die Baubranche allerdings auf eine Verlagerung vom Neubau hin zum Erhalt der bestehenden Infrastrukturen einstellen. Es muss allen klar sein, dass jede zusätzliche Straße viel kostet.“
Begrüßt hat Kofler auch, dass die Politik der Steuererleichterung weiter ausgebaut wird. „Genau dieser Punkt ist bei der Bewertung des Kapitels der Investitionen in die Wirtschaft sehr wichtig. Denn das Land Südtirol will die geplante staatliche Reduzierung der Unternehmessteuer IRES von 27,5 auf 24 Prozent eins zu eins weitergeben. Das entspricht Mindereinnahmen von 36 Millionen Euro, die ohne Bürokratieaufwand den Unternehmen in der Kasse bleiben“, unterstrich der Landeshauptmann. Damit wolle man den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Dass diese Mittel den Investitionen zugutekommen, beispielsweise in ihre Firmensitze, sei naheliegend.
Landesvergabegesetz birgt noch viel Potenzial in sich
Erfolgreich auf die Branche ausgewirkt habe sich der Vorschuss des Landes auf die staatlichen Steuernachlässe für energetische Sanierungen, der Kubaturbonus ebenso wie das Landesvergabegesetz, das die Abläufe schlanker und effizienter gemacht hätte. „Die Südtiroler Handwerker, die von der Baubranche abhängen, wie auch andere Unternehmen, können sich weiterhin viel vom Landesvergabegesetz erwarten, mit dem Südtirol ein für die einheimische Wirtschaft bahnbrechendes Werkzeug zur Stärkung der lokalen Kreisläufe gelungen ist“, sagte der Landeshauptmann. In diesem Zusammenhang brachte das Kollegium der Bauunternehmer den Wunsch nach einer verpflichtenden Anwendung von Einheitspreisen bei öffentlichen Ausschreibungen vor. Der Landeshauptmann sicherte zu, dass die Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Aufträge in nächster Zeit eine entsprechende Anwendungsrichtlinie vorbereiten werde.