Abfall landet auf Müllhügeln der ärmsten Länder

Ist der Black Friday die Spitze des Müllbergs?

Donnerstag, 28. November 2019 | 10:06 Uhr

Brixen – 1989 wurde das „Basler Übereinkommen über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung“ verabschiedet. Das internationale Umweltabkommen sollte den Müllexport vom Globalen Norden in den Globalen Süden unterbinden. Bis heute kam es zu keinem Stopp. Darauf macht die Südtiroler Organisation für eine solidarische Welt OEW aufmerksam.

Vor allem Elektroschrott und Plastik landen noch immer als Recyclinggut oder Spende getarnt auf den Müllhügeln der ärmsten Länder der Welt, während Berge an Gebrauchtkleidung ihre Märkte schwemmen und der lokalen Bekleidungsindustrie die Existenz rauben.

„Besonders am morgigen Black Friday, der in Europa, den USA und Australien als Tag des Konsums gehyped wird, sollten wir auch in Südtirol die Frage aufwerfen, was mit unserem fast noch neuen Handy oder der aussortierten Jeans passiert, wenn wir sie mit einem neuen Stück ersetzen“, erklärt die OEW.

Denn wohin ein übermäßiger Konsum führt, ist klar: nach Agbogbloshie in Ghana zum Beispiel, der größten und giftigsten Elektromüllhalden der Welt oder nach Ruanda, wo der Import von Gebrauchtkleidung fast gänzlich den lokalen Kleidermarkt zerstört hat und nach Malaysia, wo sie den Plastikmüll der EU inzwischen wieder zurückschicken.

Auf dieses globale Ungleichgewicht möchten die OEW anlässlich des morgigen Black Fridays hinweisen.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal