Von: mk
Rom – Italiens Ministerpräsident Mario Draghi kündigt eine frühere Lockerung der Corona-Maßnahmen als ursprünglich geplant an.
Die Erleichterungen sollen viele Bereiche betreffen. Die Regierung gehe am 26. April ein “vernünftiges Risiko” mit dem Schritt ein, erklärte Draghi. Zunächst hatte es geheißen, dass mit Lockerungen erst Anfang Mai zu rechnen sei.
Für einen Erfolg sei wichtig, dass Bevölkerung und Institutionen sich an die Auflagen hielten, betonte Draghi.
Von den Maßnahmen könnten unter anderem Restaurants profitieren. Gäste könnten demnach auch am Abend bewirtet werden – allerdings nur im Freien. Auch Theatervorstellungen und Events im Freien sowie Freilichtkinos soll es abends wieder geben. Veranstaltungen in Innenräumen werden hingegen nur mit reduziertem Publikum ermöglicht, berichtet Alto Adige online.
Innerhalb des Ministerrats wurde hart um die Öffnungsschritte gerungen. Quellen aus dem Umfeld der Regierung zufolge soll Draghi dabei als Vermittler gewirkt haben.
Auch das Reisen zwischen Regionen soll erleichtert werden. Demnach sind Ortswechsel von einer Region in die andere möglich, sofern es sich um gelbe Regionen handelt. Bei oranger oder roter Einstufung bedarf es eines Passes, aus dem der Gesundheitsstatus hervorgeht.
Kompatscher begrüßt Öffnungsschritte
Landeshauptmann Arno Kompatscher begrüßt die heutige Entscheidung der italienischen Regierung, ab 26. April in den sogenannten gelben Zonen spürbare Öffnungen zuzulassen. “Das Drängen der Regionen, in denen die Corona-Infektionen spürbar gesunken sind, hat Früchte getragen”, sagt Kompatscher. “Wir haben massiv auf eine schrittweise Lockerung der Maßnahmen gedrängt. Der heute von Ministerpräsident Mario Draghi und Gesundheitsminister Roberto Speranza dargelegte Zeitplan geht in die richtige Richtung.”
Zwar habe man sich in Südtirol die Öffnungen von Bars und Restaurants schon für kommende Woche gewünscht, doch werde man sich nun umso besser auf den 26. April vorbereiten. Für die Unternehmen in den verschiedenen Branchen und deren Mitarbeiter sei eine klare Perspektive wichtig. “Froh sind wir auch darüber, dass zwischen den gelben Regionen die Bewegungsfreiheit wiederhergestellt wird. Das wird Südtirol endlich ermöglichen, Gäste von auswärts zu beherbergen”, sagt der Landeshauptmann.
Was die Schulen betreffe, so ändere sich in Südtirol nicht viel, zumal hier bereits ein Großteil der Klassen in den Präsenzunterricht zurückgekehrt sei, so Kompatscher. “Auf jeden Fall wollen wir unsere Teststrategie fortführen, um die Risiken zu minimieren und gut gemachtes Terrain nicht wieder zu verspielen”, sagt der Landeshauptmann.
HGV begrüßt klaren Öffnungstermin für Gastronomie
Auch der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) hat sich in den letzten Wochen und Monaten mit Nachdruck für eine Öffnung der Gastronomiebetriebe in Südtirol eingesetzt und die Landespolitik davon überzeugen können, dass eine schnelle Öffnung der Bars und Restaurants notwendig ist. Landeshauptmann Arno Kompatscher habe sich auf staatlicher Ebene gemeinsam mit einigen anderen Regionenpräsidenten für eine rasche Öffnung eingesetzt. Dies führte nun zum Erfolg.
Ministerpräsident Mario Draghi hat angekündigt, dass es ab 26. April wieder gelbe Zonen geben wird und in diesen Zonen auch die Gastronomie unter bestimmten Auflagen wieder öffnen kann. Der HGV begrüßt diese Entscheidung und dankt dem Landeshauptmann für seinen Einsatz. Der klare Öffnungstermin sei das dringend notwendige Signal für die rund 3.000 gastronomischen Betriebe in Südtirol und deren Mitarbeitende.
„Diese Betriebe haben wochenlang auf diesen Öffnungstermin gewartet und wurden immer wieder vertröstet, während die anderen wirtschaftlichen Sektoren arbeiten konnten“, unterstreicht HGV-Präsident Manfred Pinzger. Nun müsse alles daran gesetzt werden, dass die Gastronomiebetriebe in Sicherheit öffnen können, und dass die Bevölkerung durch die Inanspruchnahme der flächendeckend zur Verfügung gestellten Schnelltests ihren Beitrag dazu leistet, damit das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben wieder allmählich Fahrt aufnehmen kann.