Von: mk
Bozen – Eine EU-Verordnung sieht vor, dass Transportunternehmen ihre Fahrer über die korrekte Bedienung des Fahrtenschreibers informieren und aufklären müssen. In Italien ist man der Meinung, dass anstatt einer einfachen praktischen Einweisung ein achtstündiger Pflichtkurs erforderlich ist.
„Würde es einen Preis für die zahlreichsten und sinnlosesten Gesetze geben, würde dieser sicher an Italien gehen“, zeigt sich Elmar Morandell, Obmann der Warentransporteure im lvh verärgert. Derzeit diskutiert man in Rom die Einführung eines neuen Gesetzes, das aber weder für Unternehmer noch für Arbeitnehmer Sinn ergibt. Dieses Mal geht es um einen Pflichtkurs über die Nutzung und Bedienung des Fahrtenschreibers in Lkws.
„Die EU-Verordnung sieht vor, dass jede Firma seine Fahrer entsprechend einweisen muss, wie sie es für richtig und zweckmäßig erachtet. Ob dies eine mündliche Einweisung von Seiten des Arbeitgebers, die Aushändigung einer kurzen Bedienungsanleitung oder eine interne Schulung ist, bleibt jedem Unternehmer selbst überlassen. Italien meint es in seiner Reglementierungswut aber wieder besser zu wissen und will nun einen achtstündigen Pflichtkurs einführen“, so Morandell.
Ein Kurs mache aber weder aus Kostengründen noch aus technischer Hinsicht Sinn, zumal alle zwei bis drei Jahre neue Geräte mit unterschiedlichen Bedienungstools auf den Markt kommen. „Das Ziel der EU ist es, dass der Fahrer mit dem jeweiligen Gerät umgehen kann. Hierfür sind aber praktische Tipps notwendig und nicht ein sinnloses Absitzen von Kursstunden. Mit den Arbeitssicherheitskursen und dem 35-Stunden-Auffrischungskurs für den Fahrerqualifizierungsnachweis alle fünf Jahre ist das Pensum an notwendigen Kursen mehr als erfüllt. Außerdem ist es in Südtirol gängige Praxis, dass Frächterunternehmen ihre Mitarbeiter fortlaufend über die neuen Tachogenerationen informieren und sie entsprechend einweisen. Warum müssen praktische und einfach lösbare Inhalte immer wieder künstlich theoretisiert und reglementiert werden? Kontinuierliche Weiterbildung ist eine Sache, unnötige Pflichtkurse eine andere“, so der Appell von Morandell an die politischen Vertreter in Rom.