hds: „Einfach absagen ist kurzfristig gedacht“

Ja zu Christkindlmärkten mit neuen Inhalten und Konzepten

Mittwoch, 09. September 2020 | 12:33 Uhr

Bozen – Als „grob fahrlässig“ bezeichnet der hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol die Forderung einer deutschsprachigen Arbeitnehmervertretung, die Attraktivität und Lebendigkeit von Südtirols Orten und Städten zu mindern, indem heuer die Christkindlmärkte nicht abgehalten werden sollen.

„Gerade aufgrund dieser besonderen Phase, die wir miterleben, haben wir die einmalige Gelegenheit dieses Markenzeichen Südtirols neu aufzustellen und dafür neue Konzepte und Inhalte vorzusehen. Einfach absagen und nein sagen, ohne neu zu denken und auszurichten, ist eine kurzsichtige Sichtweise, die niemandem hilft“, betont hds-Präsident Philipp Moser.

Neu könnte die Ausrichtung sein, dass die Christkindlmärkte weniger zu Touristenattraktionen werden, sondern vielmehr die einheimische Bevölkerung angesprochen wird. „Die Zeit ist zwar für neue Maßnahmen knapp, aber allein durch die bereits vorgesehenen Sicherheitsvorkehrungen und Kontingentierung, bestehe keine Gefahr von Menschenansammlungen.

Der hds weist darauf hin, dass Orte und Städte in ganz Europa, in Italien, aber auch in Südtirol an Frequenzen verlieren, mit negativen Auswirkungen auf alle ortgebundenen Betriebe im Handel, in der Gastronomie, in den Dienstleistungen und im Handwerk und deren Beschäftigten. „So sind etwa die steigenden Einkäufe bei Onlinegiganten, die monatelang fehlenden Gäste in den Orten und auch das sehr viel in Anspruch genommene Smart Working Gründe für diesen Rückgang der Frequenzen“, so Moser.

„Fakt ist, dass für die Zukunft unserer Orte – dort, wo eingekauft und konsumiert wird – gehandelt werden muss. Südtirols Orte leben von ihrer Attraktivität, Lebensqualität und den Frequenzen der Menschen, die sich darin bewegen und aufhalten. Es gilt das Alleinstellungsmerkmal unserer lebendigen Orte aufrecht zu halten, damit diese weiterhin Anziehungspunkte für Menschen bleiben und dort Betriebe mit ihren Beschäftigten arbeiten können“, so Moser abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen