Von: bba
Bozen – 2020 hätte für den Südtiroler Imkerbund ein besonderes Jahr werden sollen. Neben der Ausrichtung des Deutschsprachigen Imkerkongresses feiert der Südtiroler Imkerbund sein hundertjähriges Gründungsjubiläum. Neben einem geplanten Festakt fielen aber auch die in den einzelnen Ortsgruppen geplanten Aktionen für die Bevölkerung den Covid-Auswirkungen zum Opfer.
Aus diesem Grunde hat der Südtiroler Imkerbund den 09.12.2020, in Anlehnung an den Schutzpatron der Imker, den Heiligen Ambrosius, zum Anlass genommen, seine neue Verbandschronik vorzustellen. Man schrieb das Jahr 1920, den 25. März, an dem sich die Gründungsmitglieder P. Romedius Girtler (Bienenmuch), Pater Vinzenz, Josef Pfeifer und Andrä Dariz zusammenfanden und nach der unfreiwilligen Abspaltung vom Tiroler Landesverband für Bienenzucht den Südtiroler Imkerbund gründeten.
Besonders aufgrund der Tatsache, den echten Südtiroler Honig vor „Kunsthonigen“ schützen zu wollen, die Zucht der heimischen Biene zu verbessern und die Imker intensiver auszubilden, fand man es unabdingbar, einen Verband auf Landesebene zu gründen.
In den 100 Jahren Südtiroler Imkerbund hat sich zwar einiges getan und die Beweggründe und Aufgaben haben sich der Zeit angepasst, dennoch ist eine starke Verbandsstruktur heute wichtiger denn je. Ging es vor Hundert Jahren noch um die Weitergabe von Informationen zur Haltung der Bienen, so haben sich die Herausforderungen in den letzten Jahrzehnten wesentlich verändert. Gab es damals noch mehr an Vielfalt, sodass die Imkerinnen und Imker mehrmals im Jahr Honig ernten konnten, hat sich dies heute merklich verändert. Der Südtiroler Imkerbund stellt fest, dass es immer häufiger zu größeren Ertragsausfällen kommt, das heißt die Bienen könnten mit dem gesammelten Honig selbst nicht überleben.
Der Südtiroler Imkerbund zählt heute mit seinen 3.500 Mitgliedern zu einem der stärksten Verbände unseres Landes. Für 95 Prozent (fünfundneunzig Prozent) der Mitglieder ist die Imkerei weit mehr als ein Hobby, vielmehr eine Passion! In der heutigen Zeit könnten die Bienen ohne das Zutun der Imkerinnen und Imker nicht mehr überleben.
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Imkerinnen und Imker stetig gestiegen, zurückzuführen vor allem auf die gestiegene Aus- und Weiterbildung, aber auch aufgrund der Tatsache, dass die Biene in der Gesellschaft, zurecht, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Sie zählt nicht umsonst zu der drittwichtigsten Nutztierart der Menschheit.
Der Südtiroler Imkerbund hat mit dem bekannten Chronisten und Imker Johann Passler aus Percha eine Person gefunden, die mit besonderer Passion und Hingabe die hundertjährige Verbandsgeschichte aufgearbeitet und in einer 268-seitigen Chronik niedergeschrieben hat. Die 600 gedruckten Chroniken werden in den kommenden Wochen an die 14 Bezirke und 111 Ortsgruppen verteilt.