Spendenaufruf

“KFS-Familie in Not” hilft Südtiroler Familien

Mittwoch, 03. Oktober 2018 | 17:49 Uhr

Bozen – Am 4. Oktober wird in Italien der Tag des Spendens begangen. Außerdem feiert der 1988 gegründete Hilfsfonds des Katholischen Familienverbandes Südtirol „KFS-Familie in Not“ (FiN) sein 30-jähriges Jubiläum. Anlass genug für Josef Willeit, dem Vorsitzenden des Hilfsfonds und Silvia Dalvai, der hauptamtlich Zuständigen im KFS-Büro auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, mit denen Familien in Südtirol zu kämpfen haben.

„Familien, die bei uns Hilfe suchen, haben meist Schicksalsschläge erlitten oder befinden sich in der Situation, dass der Verdienst eines Elternteils aufgrund von Krankheit, Unfall oder Todesfall ausbleibt“, erklärt Silvia Dalvai, die den Hilfsfonds „KFS-Familie in Not“ hauptamtlich im KFS-Büro in Bozen betreut. Oft komme noch hinzu, dass diese Familien gerade investiert oder einen Kredit aufgenommen haben. Schlimm treffe es auch Paare, die nicht verheiratet waren und auch sonst keine Absicherung getroffen haben. Dort stehe nicht selten ein Partner ohne jede finanzielle Unterstützung da. „Jeder, der gemeinsam mit einem anderen Menschen etwas aufbaut und Kinder großzieht, muss Verantwortung tragen und die Familie absichern“, mahnt Josef Willeit, langjähriger Vorsitzender des Hilfsfonds. „Auch bei Trennung und Scheidung schlittern viele in eine Armutsfalle, aus der sie aus eigener Kraft oft nicht herausfinden.“ Die Lebenshaltungskosten in Südtirol täten ihr Übriges. Zu unterschätzen seien auch jene Kosten nicht, die bei schulpflichtigen Kindern für Schulmaterial, Ausflüge und Eintritte zusammenkommen. Der Hilfsfonds versuche daher auch Schülern und Studierenden unter die Arme zu greifen, wenn die Familie keine finanziellen Ressourcen hat.

Über das eigene Geld reden

Was Südtirols Familien bräuchten, sei vor allem der Dialog und die Hellhörigkeit von Nachbarn, Freunden, Verwandten und Eltern. „In erster Linie erfahren wir von Notsituationen durch unsere 112 Zweigstellen“, erklärt Dalvai. „Außerdem arbeiten wir eng mit anderen Strukturen und Sozialdiensten zusammen. Es braucht viel Feingefühl, um bedürftige Familien zu animieren, sich bei uns zu melden.“

„Wer in Not gerät, braucht in vielfältiger Weise Beistand, natürlich vor allem finanzieller Art“, schildert Willeit die Situation. „Das Wichtigste ist jedoch die Information. Viele Familien müssen erst lernen, sich vernünftig zu überlegen, ob etwas notwendig ist, ob sie es sich leisten und wie sie es finanzieren können. Sie müssen lernen, schon vorher eine Kalkulation zu machen und einzuschätzen, ob sie für eventuelle Notfälle gerüstet sind. Leider sehe ich oft auch eine gewisse Blauäugigkeit. Wir reden immer wieder vom Geld, aber meist vom Geld der anderen und von dem, was andere tun. Die Familien müssen über das eigene Geld reden und darüber, wie sie damit auskommen. Viele geraten unverschuldet in eine Notsituation, doch es gibt auch Schwierigkeiten, die man rechtzeitig hätte vermeiden können.“

Hoher gesellschaftlicher Druck

Was man im Gegensatz zu früher feststellen könne, sei vor allem der große Widerspruch zwischen den niedrigen Reallöhnen, den hohen Lebenskosten und vor allem dem hohen gesellschaftlichen Druck, der es Familien schwer mache, auf etwas zu verzichten, weiß Dalvai. Nach außen hin würde man es den wenigsten Familien ansehen, dass sie Hilfe brauchen. Auch FiN-Vorsitzender Willeit betont: „Ich wünsche mir, dass Familien wieder zurückfinden zu einer bescheideneren Lebensweise und sich nicht so sehr vom Konsumverhalten anderer beeinflussen lassen.“

Über „KFS-Familie in Not“

Der Verwaltungsrat “KFS-Familie in Not“, gegründet im Jahr 1988 im KFS, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Südtirol ansässige Familien, die sich in schwierigen Situationen befinden, zu unterstützen. Ein Unglück kann eine Familie schnell in finanzielle, seelische oder psychische Not geraten lassen. „KFS-Familie in Not“ wird dort aktiv, wo eine erste Überbrückungshilfe die Not lindert. Zum einen erhalten Familien durch eine einmalige finanzielle Zuwendung die Möglichkeit einen Engpass zu überwinden zum anderen können sie beratend unterstützt werden.

Der Antrag um finanzielle Unterstützung muss schriftlich erfolgen und ausreichend dokumentiert werden. Der Antrag wird vom Fachausschuss genauestens geprüft. In Bozen, Meran, Brixen, Sterzing, Bruneck und Schlanders bietet der KFS eine einmalige kostenlose Rechtsberatung an.

Kontakt: 0471 974 778

Spendenkonto:
Raiffeisenkasse Bozen
IBAN: IT71N0808111600000300010014
Der Hilfsfonds “KFS-Familie in Not” ist durch das Siegel “Sicher spenden” zertifiziert.

Von: bba

Bezirk: Bozen