Von: luk
Bozen – Die neuerliche Verschiebung der Öffnung der Skigebiete in Südtirol wird vom Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO als “Katastrophe für ganz Südtirol” angesehen.
Wie berichtet, gab es im letzten Moment eine Kehrtwende und die geplante Öffnung am 18. Jänner wurde wieder verschoben. Als Gründe wurden angegeben, dass sich die Skigebiete nur mit einheimischen Gästen nicht finanzieren können und mögliche Ausgleichszahlungen bei einer Öffnung nicht ausgezahlt werden würden.
Doch wie ist das bei den kleineren Skigebieten, die zu einem Großteil mit Einheimischen arbeiten? Offenbar wurden die von der Entscheidung kalt erwischt, wie aus einem Facebook-Eintrag vom Skigebiet Schwemmalm hervorgeht.
FacebookDie Betreiber – vor allem der kleinen Skigebiete fürchten nun verständlicherweise um die finanzielle Zukunft. Auch Martin Unterweger vom Skigebiet Speikboden im Ahrntal gibt sich überrascht. Nun müssten wieder Mitarbeiter in Lohnausgleich geschickt werden.
Das Land würde den Skigebieten gerne finanziell helfen, darf aber dafür noch keine Darlehen aufnehmen. Dazu laufen momentan Gespräche mit Rom.
Sportgerätetechniker fordern Öffnung der Skigebiete
Der Zick-Zack-Kurs in Hinblick auf die Wintersaison stößt nicht nur den Skiliftbetreibern sauer auf. Nun melden sich auch die Sportgerätetechniker im lvh zu Wort. Als “absolut inakzeptabel und wirtschaftlich nicht tragbar” bezeichnet deren Obmann Roberto Moling die Entscheidung der Landespolitik.
Die Hoffnung, am 18. Januar endlich die Pisten öffnen zu dürfen und damit Arbeit für Hunderte von Menschen zu ermöglichen war groß. Die Enttäuschung über das Zurückrudern der Landespolitik und eine weitere Hinauszögerung der Öffnungsfrist war umso größer. Roberto Moling, Obmann der Sportgerätetechniker spricht klare Worte: „Bereits im Dezember sind wertvolle Arbeiten aufgrund des Lockdowns verlorengegangen. Nun werden wir auf Februar vertröstet und verlieren einen weiteren ganzen Monat. Gleich wie für die Skipistenbetreiber sind diese Monate auch für die Skiservicetechniker die umsatzstärksten Monate. Ich verstehe nicht, wie man Betriebe mit so kurzfristigen Entscheidungen konfrontieren kann, wo wir ohnehin schon an unsere wirtschaftlichen Grenzen kommen.“ Jedes Jahr kaufen die Unternehmen neues Material im Wert von mehreren Tausend Euro ein. Ohne das Einkommen in den Wintermonaten – welches bis dato gleich Null ist – hätten die Betriebe Schwierigkeiten, die Lieferanten zu bezahlen und müssen wiederum Kredite aufnehmen.
“Nachdem sich die Liftbetreiber bestens auf die Öffnung vorbereitet und höchste Sicherheitskonzepte vorbereitet haben, sollten sie zumindest die Chance bekommen, die Anlagen in Betrieb zu nehmen.” Dabei solle laut Moling jedes Skigebiet selbst entscheiden, für wen eine Inbetriebnahme der Anlagen möglich sei bzw. sich auszahle. „Die Öffnung der Skigebiete wäre doppelt von Vorteil: zum einen würden sich die Menschenmassen auf Rodelbahnen und Eislaufplätzen reduzieren und zum anderen könnten endlich Hunderte von Menschen wieder ihrer Arbeit nachgehen. Ich denke wir haben alle verstanden, wie wir uns verhalten müssen, um die weitere Virusverbreitung einzudämmen. Jetzt aber gerade jene zu bestrafen, die sichere Angebote im Freien schaffen, wäre der falsche Weg. Ganz nach dem Motto „Lokale Angebote für lokale Bewohner“ haben wir alle diese Chance verdient. Tätigkeiten und Aktivitäten können eingeschränkt, aber nicht alles zugesperrt werden“, so Moling.