29 Bewerbungen aus Italien, Deutschland und Österreich

Klimahouse Startup Award bringt Jungunternehmen aus ganz Europa nach Bozen

Freitag, 15. Dezember 2017 | 17:21 Uhr

Bozen – „Nature of building, nature of living“ – am vergangenen 20. November hat die Bewerbungsphase des Awards offiziell geendet. Ganze 29 europäische Startups haben sich für die Teilnahme beworben. Das Finale wird am 26. Januar 2018 in Bozen stattfinden, im Rahmen der zweiten Ausgabe der Klimahouse Innovation Days. Der Klimahouse Startup Award 2018 prämiert nachhaltige Technologien für intelligentes Bauen mit Blick auf Mensch und Natur. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen: «Wir fördern umweltfreundliche Innovationen, in Südtirol und in ganz Europa».

Ein Spin-off der Universität Mailand-Bicocca, das Solarfenster produziert; ein Startup aus München, welches ein intelligentes Roboter-Gerüstbau-Transportsystem entwickelt hat; eine Technologie, mit welcher die Luftverschmutzung sowohl in Produktionsstätten als auch outdoor in urbanen Zentren verringert werden kann, erfunden von einem jungen Unternehmen mit Sitz in Rom und Rovereto; oder etwa ein plug&play Photovoltaik-Speicher für den Balkon, erfunden von einem Startup aus der österreichischen Stadt Graz: Der Klimahouse Startup Award 2018 blickt nach Europa und hat dieses Jahr Kandidaturen aus Italien, Deutschland und Österreich erhalten. «Nature of building, nature of living». So der Titel der zweiten Auflage der Startup-Competition, organisiert von Klimahouse, der Referenzmesse im Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren. Am vergangenen 20. November wurde die Bewerbungsphase des Awards offiziell beendet. Ganz im Sinne des Mottos «Bauen im Einklang mit der Natur heißt Wohnen im Einklang mit der Natur» ist der Klimahouse Startup Award 2018 innovationsstarken, europäischen Startups vorbehalten, die mit nachhaltigen Technologien in den Bereichen Smart Building, Smart Living und Smart City ein besonderes Augenmerk auf das harmonische Verhältnis zwischen Mensch und Natur legen. Ganze 29 Startups haben sich dieses Jahr für den begehrten Preis beworben. Bereits zum zweiten Mal findet der Wettbewerb im Rahmen der Klimahouse Innovation Days statt, ein intensives Vier-Tage-Programm im Zeichen des Matchmakings zwischen Startups, Investoren und strategischen Businesspartnern. Ziel der Klimahouse Innnovation Days ist es, dem GreenTech-Sektor neue Impulse zu geben und junge Unternehmen auf konkrete Art und Weise am Markt zu unterstützen. «Bauen im Einklang mit der Natur heißt Wohnen im Einklang mit der Natur — erklärt Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen —. Ein Konzept, das hier in Südtirol tief verwurzelt ist. So sehr, dass auch der neue Technologiepark NOI (Nature of Innovation) sich diesem Konzept gemäß positioniert hat. Durch das sinnvolle Verbinden von Umweltschutz und neuen Technologien, können wir ein neues „Ökosystem“ erschaffen, in dem Mensch und Natur im Zentrum stehen. Mit dem Klimahouse Startup Award 2018 möchten wir diesen unseren Ansatz nun auch nach außen kommunizieren, auf internationaler Ebene, wobei wir hierbei nicht nur auf die KlimaHaus-Richtlinien im Bauwesen Bezug nehmen, sondern auch im weiteren Sinne auf alle Bautechniken und Technologien, die darauf abzielen, Gebäude intelligenter und komfortabler zu machen. Die Klimahouse Innovation Days 2018 haben zum Ziel, Innovationen zu fördern, die dazu beitragen, dass der Mensch sich als Teil eines Ganzen fühlt: zu Hause, in intelligenten und vernetzten Wohnräumen, wie auch außerhalb seiner vier Wände in den Smart Cities von morgen». «Dadurch, dass wir die Ausschreibung dieses Jahr für Startups aus ganz Europa geöffnet haben — erklärt Luca Barbieri, wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung ¬— haben wir nicht nur Kandidaturen aus Italien erhalten, sondern auch aus Deutschland und Österreich, zwei Staaten, die im Bereich der nachhaltigen Technologien ganz vorne mit dabei sind, sowohl auf europäischer Ebene als auch weltweit. Wir konnten darüber hinaus wichtige europäische Player im Bereich Innovation und Startups in die Initiative einbinden. In der Jury sitzen unter anderem SpinLab, der Business Accelerator der renommierten Leipzig Graduate School of Management, drei Startup-Inkubatoren aus München, Startup Europe Partnership (SEP), Experten des Polytechnikum Mailand und der slowenische Inkubator ABC».

Von Mailand bis Rovereto, von Graz bis nach Berlin: Den Klimahouse Startup Award erreichen Bewerbungen aus ganz Europa

Für die Teilnahme an der von Klimahouse organisierten Competition haben sich nicht nur Startups aus Trentino-Südtirol und aus ganz Italien beworben, sondern auch aus dem restlichen Europa. Ganze 29 Startups — wobei diese alle Themenbereiche des Klimahouse Startup Award 2018 abdecken: Smart Building, Smart Living und Smart City — haben Ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht. Viele der Kandidaten gehören zu den innovativsten und vielversprechendsten Jungunternehmen ihres Sektors. Unter den Bewerbern ist beispielsweise das mehrfach ausgezeichnete Mailänder Startup «Glass to Power», ein Spin-off der Universität Mailand-Bicocca, welches Solarfenster entwickelt. Ein hoch innovatives und patentiertes Produkt, basierend auf der sogenannten «Luminescent Solar Concentrator (LSC)» – Technologie. Hierbei handelt es sich um semi-transparente Plastikplatten, in welche spezielle Nanoteilchen integriert sind, die das Sonnenlicht einfangen. Dadurch können gewöhnliche Fenster in Solarzellen verwandelt werden, die den gesamten Energiebedarf eines Gebäudes abdecken. Innerhalb von nur einem Jahr nach seiner Gründung wurde «Glass to Power» bereits mit wichtigen Preisen ausgezeichnet: mit dem Special Recognition Award in der Kategorie Green Technology bei den R&D100 Awards, der «Oskar» für innovative Technologien, dem Sette Green Award, verliehen durch den Corriere della Sera, und mit dem begehrten Premio Gaetano Marzotto. Auch „Is Clean Air“ mit Sitz in Rovereto hat sich für die Teilnahme am Klimahouse Startup Award beworben. Das junge Unternehmen hat ein innovatives System entwickelt, um die Luftverschmutzung in allen Arbeits-und Lebensräumen des Menschen zu verringern: APA (Air Pollution Abatement). Dieser Luftreiniger ist sowohl indoor als auch outdoor einsetzbar und zeichnet sich durch geringe Betriebskosten bei hoher Energieeinsparung aus. Aus Österreich hingegen die Bewerbung von „E2T“, ein Spin-off der Technischen Universität Graz, welches einen leicht handhabbaren plug&play Photovoltaik-Speicher für den Balkon entwickelt hat. Das kleine Gerät — für die Installation braucht es keinen Techniker, das Gerät kann ganz bequem an die Steckdose angeschlossen werden — ist in der Lage, den aktuellen Energieverbrauch der jeweiligen Behausung zu messen und dann die gleiche Menge an Strom wieder in das Versorgungsnetz einzuspeisen. Aus Deutschland haben den Klimahouse Startup Award gleich drei Bewerbungen erreicht, darunter auch die von «Kewazo». Das Startup aus München hat ein Robotersystem für den Gerüstbau entwickelt, welches dafür sorgt, dass während der Montage alle Teile zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geliefert werden. Diese innovative Technologie ermöglicht nicht nur eine signifikante Zeit- und Kostenersparnis, sondern macht den Gerüstbau, darüber hinaus, auch um einiges flexibler und sicherer. Aus Berlin hingegen die Bewerbung von „Lumenaza“, eine Software für die neue, dezentrale und digitalisierte Energiewelt. Die IT-Lösung kann praktisch alle im Energiemarkt benötigten Funktionen modular als „utility in a box“ anbieten, darunter beispielsweise die Steuerung von Kraftwerken, die Verwaltung von Bilanzkreisen und die Bereitstellung von Echtzeit-Energiemanagement-Daten für alle Marktteilnehmer.

Europäisch ist auch die Jury des Wettbewerbs

Nicht nur die Kandidaten, sondern auch die Jury des Klimahouse Startup Awards — bestehend aus namhaften Experten im Bereich Innovation, Design und Energieeffizienz, so wie 6 Inkubatoren — ist dieses Mal voll und ganz europäisch. Aus Deutschland mit dabei sind Vertreter von SpinLab, der Business Accelerator der renommierten Leipzig Graduate School of Management, und gleich drei Inkubatoren aus München, einer der wichtigsten Hotspots Deutschlands für Innovation und Technologie: MTZ, GATE und Xpreneurs. Auch der slowenische Inkubator ABC und SEP (Startup Europe Partnership) — eine Initiative zur Förderung von europäischen Startups durch konkrete Unterstützung bei der Kapitalbeschaffung und beim Matchmaking mit Unternehmen und Investoren — werden ihr Knowhow zur Verfügung stellen. Des Weiteren mit dabei in der Jury sind Experten des Polytechnikum Mailand, der KlimaHaus Agentur, von Eurac Research, Messe Bozen und IDM Südtirol-Alto Adige, so wie der Schriftsteller Gianluigi Ricuperati. Ricuperati war drei Jahre lang kreativer Direktor von Domus Academy.

Die Klimahouse Innovation Days

Im Dezember wird die internationale Fachjury 10 Finalisten auswählen, die dann vom 24. bis zum 27. Januar 2018 in der Klimahouse Innovation Days-Expo Area auf der Messe Klimahouse in Bozen Gelegenheit haben werden, ihre innovativen Produkte einem breiten Publikum vorzustellen. Vorgesehen sind jeweils zwei Pitch-Sessions pro Tag. Darüber hinaus wird es im Rahmen der Klimahouse Innovation Days Paneldiskussionen mit namhaften Experten des Sektors geben so wie Zeitslots für das „Slow Dating“ zwischen den Startups und den Ausstellern und Besuchern der Messe. Die drei besten Startups (ausgewählt im Zuge der ersten beiden Ausstellungstage) werden am Nachmittag des 26. Januar beim großen Finale gegeneinander antreten. Der erste Preis des Klimahouse Startup Awards besteht aus einem umfassenden Servicepacket: Das Sieger-Startup wird die Möglichkeit haben, kostenfrei an der Klimahouse 2019 teilzunehmen, als Aussteller auf der Messe und als Redner bei den Side Events. Darüber hinaus wird es vom 13. bis zum 15. April 2018 als Aussteller an der Klimahouse Toscana in Florenz teilnehmen können. Im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Messe Klimahouse 2019 wird das Sieger-Startup ein umfassendes Publicity-Servicepacket in Anspruch nehmen können, bestehend aus Pressemitteilung, Video-Interview, Teilnahme als Redner an der Hauptkonferenz sowie Platzierung im Katalog und auf der offiziellen Webseite der Messe. Des Weiteren beinhaltet der erste Preis ein Competency Mapping light durchgeführt von IDM Alto Adige-Südtirol, Agentur für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation der Autonomen Provinz Bozen und der Handelskammer Bozen. Die Preisgelder belaufen sich auf insgesamt 20.000 Euro und beinhalten auch die Kosten für die Teilnahme der 10 Finalisten an den Klimahouse Innovation Days. Ganz neu mit dabei: die Verleihung eines Spezialpreises der Südtiroler KlimaHaus-Agentur. Organisiert wird der Klimahouse Startup Award von Messe Bozen, IDM Alto Adige-Südtirol und Blum.

Von: mk

Bezirk: Bozen