Von: mk
Bozen – Bereits seit dem Jahr 2004 können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber über einen professionell begleiteten Prozess an ihrer Familienfreundlichkeit arbeiten und diese durch das Zertifikat “audit familieundberuf” nachweisen. Um Synergieeffekte bestmöglich zu nutzen, bringen sich die Familienagentur des Landes und die Handelskammer Bozen in dieses Gemeinschaftsprojekt ein. Heute hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrätin Waltraud Deeg der Fortführung dieser bereits bewährten Kooperation zugestimmt und die Landesrätin dazu ermächtigt, die Kooperationsvereinbarung für die Jahre 2022 bis 2024 zu unterzeichnen.
Audit als Win-Win-Situation für alle Beteiligten
Südtirol bietet damit weiterhin interessierten Unternehmen und Organisationen ein europaweit anerkanntes Zertifizierungsverfahren an, das gleichzeitig auf lokale Anforderungen und Gegebenheiten Rücksicht nimmt. “Im ‘audit familieundberuf’ lernen wir jährlich neue Leuchtturmarbeitgeber kennen, die durch ihre Maßnahmen einerseits ihr persönliches Profil stärken, gleichzeitig aber auch wichtige Vorbilder für andere Arbeitgeber aus den unterschiedlichsten Sparten sein können”, ist Familienlandesrätin Waltraud Deeg überzeugt: “Durch den Audit-Prozess wird deutlich, dass der Weg hin zu einer familienfreundlichen Personalpolitik eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ist und sich schließlich auch gesamtgesellschaftlich positiv auswirkt.”
Bisher 96 zertifizierte Arbeitgeber
Die 96 bisher zertifizierten Arbeitgeber sind vielfältig und reichen vom Großunternehmen zum Kleinbetrieb, von der Organisation zum Weltkonzern. Auch das Tätigkeitsfeld umfasst zahlreiche unterschiedliche Branchen: von der Gastronomie über das produzierende Gewerbe hin zu Sozialgenossenschaften und Vereinen. Ebenso bunt sind die Maßnahmen, welche Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam in den einzelnen Betrieben erarbeitet haben. Auch in der Pandemiezeit kamen viele Arbeitgeber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegen: So übernahmen oder beteiligten sich mehrere auditierte Betriebe an der Vorauszahlung des Lohnausgleichs, reduzierten die fixen Arbeitszeiten, um Angestellten Zeit für Betreuungsarbeit zu bieten, und übernahmen die Spesen für Corona-Tests. Doch auch für die Betriebe selbst ergeben sich durch die Teilnahme am Zertifizierungsprozess viele Vorteile. So vergibt das Land Förderbeiträge für die Zertifizierungskosten, erhöht zudem auch die Punkte bzw. Fördersätze beim Ansuchen um Beiträge für betriebliche Investitionen, Darlehen zur Beschaffung von Liquidität oder bei Organisationen für die ordentliche Jahrestätigkeit in bestimmten Bereichen. Auch wenn eine Betriebskindertagesstätte oder ein Platz bei einer Tagesmutter zur Verfügung gestellt wird, können private und öffentliche zertifizierte Arbeitgeber dabei einen erhöhten Fördersatz in Anspruch nehmen.
Verleihung der Zertifikate voraussichtlich Ende November
Jedes Jahr kommen weitere Südtiroler Arbeitgebende dazu, die in einer jährlich stattfindenden Verleihung ihr Zertifikat feierlich überreicht bekommen. Sechs Südtiroler Arbeitgeber (Hoppe Ag, Bergmilch Südtirol Mila, Arbeitsgenossenschaft Sinfotel, Dr. Schär, Schwabe Pharma GmbH und Peer GmbH) haben sämtliche Stufen des Zertifizierungsprozesses erfolgreich absolviert und damit Familienfreundlichkeit in ihre Unternehmenskultur aufgenommen. “Es freut mich jedes Jahr wieder aufs Neue, wenn sich die Reihe der familienfreundlichen Arbeitgeber erweitert. Es ist nämlich für alle Seiten ein Mehrwert, wenn Mitarbeitende und Führungsebene sich auch in den Bereichen der Vereinbarkeit und der Work-Life-Balance gemeinsam weiterentwickeln und Lösungen erarbeiten”, betont Landesrätin Deeg. Auch in diesem Jahr kommen weitere Arbeitgeber dazu: Voraussichtlich Ende November werden sie das Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss einer Prozessphase erhalten.