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Bozen – Landesrat Tommasini empfiehlt beim Kongress GeoalpWintercup, geologische und geotechnische Risiken vor einem Bauvorhaben zu prüfen und dies zu standardisieren.
Heute hat Bautenlandesrat Christian Tommasini im Landhaus 1 die 21. Ausgabe der Tagung GeoalpWintercup zum Thema geologische und geotechnische Sicherheit in Bauvorhaben eröffnet. Den Kongress organisiert haben die Geologen- und die Ingenieurskammer sowie das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung. Der heurige Schwerpunkt betraf „die Bedeutung von geologischen und geotechnischen Gutachten bei privaten wie öffentlichen Bauvorhaben“.
In seiner einleitenden Begrüßungsansprache wies Landesrat Tommasini darauf hin, dass sich das Land Südtirol in den letzten Jahren dafür eingesetzt hat, die operative und forschungsmäßige Tätigkeit seines Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung auszubauen. Das Bewusstsein, dass jeder Bauherr zuerst die hydrogeologischen Risiken abchecke, bevor er baut und das Gebäude dann mit Leben erfüllt, sei sehr wichtig. „Dieses Bewusstsein sollte gefördert werden und zu einem festen Teil der Planung werden“, sagte Tommasini.
In Südtirol werde oftmals unter komplexen Voraussetzungen gebaut. Eine Absicherung mittels geologische und geotechnische Gutachten sei daher mehr als empfehlenswert. Vorbeugende Maßnahmen erleichtern es, in Zukunft besser möglichen außerordentlichen Begebenheiten zu begegnen. „Daher sollten die diesbezüglichen weiterbildenden Maßnahmen und der fachliche Austausch in Regionen wie Südtirol noch mehr Gewicht erhalten“, sagt der Bautenlandesrat.
Matteo Marini von der Geologenkammer Trentino-Südtirol stellte dar, wie selten geologisch stabiler Grund in Südtirol anzutreffen sei. Jede Bauplanung sei vor diesem Hintergrund inkomplett und mangelhaft, wenn ihr keinerlei geologisches Gutachten zugrunde läge. Und natürlich würden diese auch zu den Gesamtkosten beitragen. Daher sei es wichtig, sich über die aktuell möglichen Analysen und Maßnahmen auszutauschen, um aufeinander abgestimmte und möglichst preisgünstigste Lösungen ausfindig zu machen.
Der Geologe des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung, Claudio Carraro, unterstrich, dass ein geologisches oder geotechnisches Gutachten zu einer Voraussetzung für den Baubeginn werden sollte und am besten schon in den verschiedenen Planungsabschnitten wie die Machbarkeitsstudie oder der Bauplan vorgesehen sein sollte.
Der Brennerbasistunnel war eines der konkreten Projekte, die in der Tagung besprochen wurden: sein Baufortschritt ebenso wie die geologischen Analysen und diesbezüglichen Überwachungsmaßnahmen, die im Projekt des BBT-Abschnittes Franzensfeste – Waidbruck vorgesehen sind.
Der Kongress behandelte des Weiteren geologische Studien im Zusammenhang mit der Staatsstraße 12 zum Brenner oder der Staatsstraße 40 zum Reschenpass wie auch mit der Sanierung der Tunnel längst des Reschensees. Analysiert wurde darüber hinaus die Sanierung des Tunnels in Atzwang und der Hangsicherungsmaßnahmen ebenso wie ein Projekt in Petra in Jordanien und der Bau der neuen Kellerei Bozen, die am Nachmittag besichtigt wurde.