Von: luk
Bozen – Freitag, der 30. Juni 2023 ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft Südtirol sowie der Kellereigenossenschaft Vivallis, gelegen in Nogaredo bei Rovereto. Am besagten Tag haben die beiden Genossenschaftspräsidenten, Leo Tiefenthaler für die Hauptgenossenschaft und Mauro Baldessari für die Vivallis, die Übernahme der Gesellschaft SAV Scorte Agrarie unterzeichnet.
Die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft ist ein Traditionsunternehmen aus Südtirol, das seit 1928, also beinahe 100 Jahren, Landwirte mit Betriebsmitteln und Dienstleistungen aller Art versorgt. In all diesen Jahren, gezeichnet durch ein stabiles Wachstum, ist es der Genossenschaft stets gelungen, die wandelnden Bedürfnisse des Marktes zu begreifen und dementsprechend das Unternehmen weiterzuentwickeln. So steht die Hauptgenossenschaft heute als solides Unternehmen mit einem Umsatz 2022 von ca. 111 Millionen Euro, rund 270 Mitarbeitern und 31 Verkaufspunkten, von denen sich 26 in Südtirol und fünf im Trentino befinden, dar. Durch die kapillare Verteilung besonders in Südtirol und das umfangreiche Angebot an Fachbedarfsartikeln für jedwede landwirtschaftliche Betriebsform sowie Produkten für die Pflege von Haus, Hof, Tier und Garten, inklusive von Versicherungen, ist die Hauptgenossenschaft gewissermaßen fester Bestandteil dieses Territoriums geworden.
Mit der Übernahme des Trentiner Traditionsunternehmen SAV Scorte Agrarie, deren Erfolgsgeschichte im Übrigen im Jahr 1908 beginnt, steigt die Zahl der Filialen auf 40 an, was die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft zu einem bedeutenden Zulieferer und Dienstleiter der Landwirte der gesamten Region macht. Dies wird begünstigt durch den Umstand, dass die Tätigkeitsfelder der SAV jenen der Hauptgenossenschaft sehr ähnlich sind. Im abgelaufenen Jahr erwirtschaftete SAV mit ihren 9 Filialen ca. 13,5 Millionen Euro Umsatz. Dabei ist erwähnenswert, dass SAV seit Jahren eine positive Wachstumstendenz aufweist. Dies erreicht das Unternehmen dank ihrer rund 50 kompetenten Mitarbeiter und dank des guten Rufs und Vertrauens der Kunden in die SAV.
Der Übernahmeprozess hat vor ungefähr einem Jahr begonnen. Stein des Anstoßes des Verkaufes von SAV war die neue strategische Ausrichtung der Kellerei Vivallis, die beabsichtigt, sich künftig auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Der Verwaltungsrat von Vivallis legte größten Wert darauf, einen Partner wie die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft zu finden, also ein genossenschaftlich geführtes Unternehmen mit ähnlichem Betätigungsfeld und Werten. In anderen Worten ausgedrückt war es für Vivallis wichtig, den Landwirten im Trentino einen vertrauenswürdigen und kompetenten Partner zur Seite zu stellen, der zudem die operative Kontinuität gewährleistet. Von dieser Grundhaltung ausgehend gestalteten sich die Verhandlungen freundlich und konstruktiv, in denen alle Involvierten eine Win-Win-Situation als Verhandlungsziel anstreben.
Leo Tiefenthaler, Präsident der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft, äußert sich positiv zur Übernahme: “Es handelt sich um eine vom gesamten Verwaltungsrat der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft mitgetragene Operation. Die Entscheidung zur Übernahme der SAV Scorte Agrarie ist Folge sorgfältiger Analysen und Überlegungen, in deren Zuge die Gewissheit herangereift ist, dass mit dieser Operation die Weiterentwicklung der Genossenschaft gefördert wird, was natürlich ganz im Sinne unserer Mitglieder ist.“
Klaus Gasser, Direktor der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft, ist ebenso überzeugt, dass der Verwaltungsrat eine strategisch wichtige und richtige Entscheidung getroffen hat. Was die Zukunft betrifft, gewährt Herr Gasser einen kurzen Einblick: „In den ersten Monaten beabsichtigen wir, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, die es beiden Organisationen ermöglichen, voneinander zu lernen. Eine unserer größten Herausforderungen wird es sein, in der Konsolidierungsphase Synergien im Einkauf, im Warenangebot, in der Logistik und vor allen Dingen bei den Leistungen den Landwirten gegenüber mit den nun insgesamt 40 Verkaufspunkten in der Region wirksam zu machen.“
Bei der Transaktion wurde die Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft von externen Fachexperten unterstützt, und zwar von den Rechtsberatern der Rechtsanwaltssozietät Brandstätter, dem Steuer- und Wirtschaftsberater Studio Rabanser, der Revisionsgesellschaft Baker Tilly Revisa und der Ingenieurgemeinschaft Studio ProPlan.