ASTAT-Daten fürs Jahr 2023

Löhne können mit Inflation nicht mithalten  

Dienstag, 04. November 2025 | 11:56 Uhr

Von: mk

Bozen – Das ASTAT veröffentlicht die Daten über die abhängig Beschäftigten und Entlohnungen in der Südtiroler Privatwirtschaft für das Jahr 2023.

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2013 belief sich die durchschnittliche Bruttojahresentlohnung in der Südtiroler Privatwirtschaft auf 28.315 Euro, während sie 2023 bei 32.902 Euro liegt. Dies entspricht einem nominalen Anstieg um 16,2 Prozent. Da die Inflation im beobachteten Zeitraum mit 27 Prozent höher ist, ergibt sich ein realer Rückgang der Entlohnung um 8,5 Prozent.

Die Entlohnung der abhängig Beschäftigten mit einem Dienstalter von mindestens acht Jahren hält 2023 mit der Inflation (27 Prozent) Schritt: Gegenüber der Entlohnung der Beschäftigten mit dem gleichen Dienstalter im Jahr 2013 weist sie einen realen Anstieg um 0,2 Prozent auf.

Die nominale Veränderung der Entlohnung von abhängig Beschäftigten, die erst seit seinem Jahr erwerbstätig sind, liegt im Zeitraum von 2013 bis 2023 jedoch unter der Inflationsrate. Damit geht ein Kaufkraftverlust von 9,2 Prozent im Verlauf von zehn Jahren einher.

Zahl der abhängig Beschäftigten in der Privatwirtschaft steigt kontinuierlich

Die Zahl der abhängig Beschäftigten steigt 2023 weiter an und erreicht 219.578 Personen, ein Anstieg um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. 156.905 Personen arbeiten in Vollzeit, 62.673 in Teilzeit. Es werden 93.256 Arbeitnehmerinnen verzeichnet – das sind 42,5 Prozent der gesamten Beschäftigten. Damit werden die Prozentsätze der Vorjahre bestätigt. Aufgrund der hohen Inflation 2023 weisen die durchschnittlichen Bruttojahresentlohnungen im Vergleich zu 2022 einen realen Verlust von 1,5 Prozent auf.

Anteil der über 50-jährigen Beschäftigten steigt

Im Vergleich zur Lage vor zehn Jahren nimmt 2023 der Anteil an abhängig Beschäftigten ab 50 Jahren zu. So steigt der Anteil der Altersklasse zwischen 50 und 59 Jahren von 16,4 auf 20,9 Prozent und die Altersklasse ab 60 Jahren von 3,2 auf 7,4 Prozent.

Trotz der sich zunehmend deutlicher abzeichnenden Alterung der abhängig Beschäftigten in der Privatwirtschaft wird im Vergleich zu 2013 auch eine leichte Zunahme der Beschäftigten unter 30 Jahren verzeichnet: Ihre Zahl steigt von 45.213 (27,5 Prozent aller Beschäftigten) auf 62.973 (28,7 Prozent).

Bruttojahresentlohnung kann nicht mit der Inflation mithalten

2013 belief sich die durchschnittliche Bruttojahresentlohnung in der Südtiroler Privatwirtschaft auf 28.315 Euro, während sie 2023 bei 32.902 Euro lag. Dies entspricht einem nominalen Anstieg um 16,2 Prozent. Da die Inflation im beobachteten Zeitraum mit 27,0 Prozent höher ist, ergibt sich ein realer Rückgang der Entlohnung um 8,5 Prozent.

Auch bei Anwendung des Medians anstelle des Durchschnitts zeigen sich weitgehend übereinstimmende reale Veränderungen. So sinkt die mediane Entlohnung der Männer um 10,4, jene der Frauen um 9,9 Prozent.

In allen untersuchten Altersklassen gibt es im Zeitraum 2013-2023 reale Einbußen bei der medianen Entlohnung, wobei die Werte zwischen 7,4 Prozent bei den über 60-Jährigen und 10,9 Prozent bei den unter 30-Jährigen schwanken.

Die Analyse der medianen Bruttojahresentlohnungen nach beruflicher Qualifikation bringt in allen Kategorien einen Kaufkraftverlust zutage. Arbeiterinnen bzw. Arbeiter und Angestellte weisen mit jeweils -10,7 bzw. -10,9 Prozent die größten realen Veränderungen auf. Bei den höheren Angestellten und Führungskräften fällt der Rückgang im Zeitraum 2013-2023 mit 3,6 bzw. 7,4 Prozent geringer aus.

Hinsichtlich der Arbeitszeit sind die Einbußen bei den Vollzeitbeschäftigten (-9,4 Prozent) größer als bei den Teilzeitbeschäftigten (-5,4 Prozent). Unter den verschiedenen Vertragsarten zahlen Saisonarbeiter am meisten drauf: Ihre Bruttojahresentlohnung geht um 11,8 Prozent zurück.

Bezirk: Bozen

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