Asfinag bilanzierte über Tests "sehr positiv"

Luegbrücke: Zweispurigkeit ab Jänner an rund 170 Tagen im Jahr

Dienstag, 01. Oktober 2024 | 12:20 Uhr

Von: apa

Der Autobahnbetreiber Asfinag hat im Fall der sanierungsbedürftigen Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) nach “sehr positiven” Tests eine zweispurige Verkehrsführung über die Brücke ab 2025 an rund 170 Tagen im Jahr angekündigt. Die Einspurigkeit im Regenfall sei wegen des Zustandes der Brücke nötig, betonte Geschäftsführer Stefan Siegele am Dienstag vor Journalisten in Innsbruck. Auch seien weitere Maßnahmen samt 15 zusätzlichen Lkw-Fahrverbotstagen vorgesehen.

Die im Sommer durchgeführte Testphase einer zweispurigen Verkehrsführung, bei der der Schwerverkehr – also Fahrzeuge über 3,5 Tonnen – auf die linke Fahrspur und damit in die Fahrbahnmitte geleitet wird, sei “sehr positiv” verlaufen. Über 90 Prozent der betreffenden Lkw habe sich daran gehalten, teilte Siegele mit. Diese zweispurige Verkehrsführung werde nun an besonders verkehrsreichen Tagen, voraussichtlich jährlich 170 Tagen in Richtung Süden und 160 Tagen in Richtung Norden, umgesetzt.

Teils werde der Verkehr in beiden Richtungen gleichzeitig zweispurig geführt werden, teils nur in eine Fahrtrichtung. An welchen Tagen dies genau umgesetzt wird, sei noch offen, meinte der Asfinag-Geschäftsführer. Ein dementsprechender Fahrkalender werde noch in Abstimmung mit dem Land Tirol und dem Verkehrsministerium vorbereitet. Dieser soll dann sowohl Unternehmen als auch anderen Verkehrsteilnehmern wie Anrainern Planungssicherheit bieten.

Der Fahrkalender, der in den kommenden Wochen fertiggestellt werden soll, werde dann auch Lkw-Dosiertage sowie Tage mit Lkw-Fahrverboten enthalten. Während es keine zusätzlichen geplanten Lkw-Dosiertage geben soll, gehe man jedoch von 15 zusätzlich nötigen Lkw-Fahrverbotstagen aus, erläuterte Siegele. Auch werde ein entsprechendes Leitsystem rund um die Luegbrücke eingerichtet, um die Einhaltung der Verschränkung des Verkehrs während der Zweispurigkeit garantieren zu können. Dabei würden auch Waagen eingerichtet, die fälschlicherweise auf der rechten Fahrspur eingereihte Schwer-Lkw identifizieren können. Die entsprechenden Fahrzeuge würden dann ausgeleitet, kontrolliert und auf einer Schleife wieder auf die A13 geführt.

Die Brücke soll ab dem Frühjahr generalerneuert werden. Da sich die Baumaßnahmen aufgrund einer auch rechtlichen Auseinandersetzung mit der Gemeinde Gries am Brenner bzw. Befürwortern einer Tunnellösung verzögert hatten, sei die Brücke mittlerweile in einem Zustand, der die Einspurigkeit als Regelbetrieb ab Anfang Jänner erforderlich mache. “Nur so können wir die Brücke weiter sicher am Leben erhalten”, sagte der Asfinag-Chef. Eine generelle Zweispurigkeit sei aus Expertensicht nicht möglich.

Zusätzlich seien neue Bodenmarkierungen geplant – etwa wird so aus einem dreispurigen ein zweispuriger Bereich mit Pannenstreifen -, das Angebot der Rollenden Landstraße werde erweitert, zusätzliche Schrankenanlagen errichtet und Verkehrskameras installiert. Um rund zwölf Millionen Euro würden zudem auf der gesamten Zulaufstrecke bzw. am Brenner die Anzeigesysteme ausgebaut. Durch das Maßnahmenbündel sollten auch Anrainer vor Ausweichverkehr geschützt werden, hieß es.

Sorgen bezüglich der Verkehrssicherheit müsse man sich nicht machen, betonte Siegele auf Nachfrage: “Jeder, der über die Brücke fährt, kommt sicher drüber”. Man habe zwar Alarm- und Einsatzpläne in der Schublade – unter anderem für den Fall eines Totalversagens der Brücke. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei aber als “sehr gering” einzuschätzen, die Luegbrücke werde laufend überwacht. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer bleibe “oberstes Gebot”. Auch auf zusätzlich und über das aktuelle Maß hinausgehende Staus müsse man sich nicht einstellen. Zwar werde es zu Behinderungen kommen, aber durch die Zweispurigkeit an verkehrsreichen Tagen werde man Staus “möglichst gering halten können”, versprach der Alpenstraßen-Chef.

Indes werde abseits dessen auch heuer wieder die Fahrbahn der Luegbrücke aufgrund von Fahrbahnschäden saniert. Die bereits ab 7. Oktober geplanten Maßnahmen bedingen eine mehrwöchige Einspurigkeit. Geschätzt werde diese drei bis vier Wochen andauern – je nach Witterung. Man habe die Sanierung jedoch wie bereits in den vergangenen Jahren bewusst in den Oktober und somit in eine verkehrsärmere Zeit gelegt, hieß es. Die Sanierung müsse noch vor dem Winter abgeschlossen werden.

Die Asfinag hatte bereits zuvor mit Verweis auf eine Brückenprüfung bekanntgegeben, dass der Verkehr über die Luegbrücke ab 1. Jänner 2025 in beide Fahrtrichtungen im Regelfall einspurig geführt werde. Der Neubau der Brücke werde “mit hoher Wahrscheinlichkeit” im Frühjahr beginnen. Das erste Brückentragwerk soll voraussichtlich “Ende 2027” fertiggestellt sein. Erst dann stünden wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke sei dann im Jahr 2030 zu rechnen. Insgesamt 300 Millionen Euro sollen in die Hand genommen werden, hatte es geheißen.

Bezirk: Wipptal

Kommentare

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10 Kommentare auf "Luegbrücke: Zweispurigkeit ab Jänner an rund 170 Tagen im Jahr"


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Montegiovi
Montegiovi
Tratscher
12 Tage 2 h

Bin gespannt ob es nicht doch zum Totalausfall kommt. Was heißt schon „sehr unwahrscheinlich“. 
Und einem dann noch 11€ (für eine Fahrt) in Schönberg abzunehmen. Ich sag bloß Wegelagerer!

marher
marher
Kinig
12 Tage 2 h

Die Asfinag redet alles schön auch wenn vor und hinter dem Brenner meist Stau ist. Nur bei den Mautgebühren da sind sie Spitze.

JoeWaeffele
JoeWaeffele
Neuling
12 Tage 30 Min

Das die Tiroler bei Maut und Strafzettel Raubritter und Wegelagerer sind ist unumstritten. Seit Jahren umfahre ich Tirol sehr gekonnt, auch die Asfinag ist nicht Zimperlich wenn es um Strafen und Kontrollen geht. Deshalb mag ich auch die Ösis nicht

werner
werner
Tratscher
11 Tage 23 h

Die Maut für LKW muss dringend erhöt werden !!!

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
11 Tage 16 h

die Erhöhung der Maut ist nicht die Lösung des Problems.

Savonarola
12 Tage 1 h

der HGV hat die besseren Ingenieure als die Asfinag 🤣 ich werde die Brücke auf jeden Fall meiden und unten lang fahren.

Italo
Italo
Universalgelehrter
11 Tage 19 h

Dei ta… Össis und ihre Asfinag☹️

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
12 Tage 1 h

Die Österreicher wollen die Touris für sich haben.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
11 Tage 16 h

Das Problem haben auch nicht die Touristen. Die fahren einmal über den Brenner hin und zurück. Mit etwas Geschick können sie die problematischen Stunden meiden. Das Problem haben wir denn wir müssen eventuell zu gewissen Stunden über den Brenner fahren um etwas zu erledigen.

Neumi
Neumi
Kinig
12 Tage 1 h

An 170 Tagen im Jahr ist das Ding sicherer als an anderen.

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