Von: luk
Bozen – Das Kataster weist die wichtigsten Luftschadstoffe und die Hauptverursacher aus. Jetzt liegt die Aktualisierung für 2013 vor.
Mit Beginn der kalten Jahreszeit werden vermehrt Holz und andere Energieträger verfeuert. Die Folge: Der Ausstoß an Schadstoffen, die sich nachteilig auf die Gesundheit auswirken, nimmt zu. Über die Menge, die Art und Quelle der Schadstoffemission gibt das Emissionskataster Auskunft.
“Will man gezielt Maßnahmen zur Reduktion von Luftschadstoffen beschließen, dann braucht man ein klares Bild über die Ursachen. Insofern ist das Emissionskataster ein wichtiges Instrument bei der Festlegung umweltpolitischer Maßnahmen und für die Erstellung von Luftqualitäts- und Sanierungsplänen”, erklärt Umweltlandesrat Richard Theiner.
Nachfolgende Grafik zeigt, in welchem Umfang die einzelnen Sektoren wie Landwirtschaft, Verkehr, Hausbrand und so weiter für den Schadstoffausstoß verantwortlich sind. Insgesamt werden fünf Schadstoffe angeführt: Stickoxide (NOx), Feinstäube (PM10 und PM2.5), Kohlendioxid (CO2), Benzo(a)pyren (B(a)P). Auf der Y-Achse sind die Schadstoffe und der Ausstoß aufgelistet, die X-Achse zeigt die prozentuellen Anteile der Sektoren: So war 2013 der Straßenverkehr für ungefähr 50 Prozent der in Südtirol emittierten Kohlendioxide verantwortlich.
Für die Luftqualität in Südtirol ist derzeit die Emission von Stickstoffoxiden, Feinstaub und Benzo(a)pyren von besonderem Interesse, da die elf Luftstationen des Landes nach wie vor Werte messen, die nahe oder sogar über den Grenz- und Zielwerten liegen.
“Gerade der Schadstoff NO2 stellt eine große Herausforderung dar, da in mehreren Teilen des Landes und dann vor allem in der Nähe verkehrsreicher Straßen der europaweit geltende Luftgrenzwert von 40 µg/m³ überschritten wird”, erklärt der Direktor des Amtes für Luft und Lärm, Georg Pichler. Denn Stickoxyde entstehen bei Verbrennungsprozessen, und der motorisierte Verkehr hat einen Anteil von 64 Prozent. Eine genauere Betrachtung zeige außerdem, sagt Pichler, dass Schwerfahrzeuge für einen großen Teil der NOx-Emissionen verantwortlich sind. Auch der Verkehr der Brennerautobahn spiele eine wichtige Rolle, trotz des sehr hohen Anteils von Lastkraftwagen der EURO-Klasse 5 und 6.
“Hinsichtlich der Brennerautobahn wurde bereits Anfang 2014 von der Landesregierung ein Maßnahmepaket genehmigt und den zuständigen Ministerien zur Überprüfung und anschließenden Umsetzung vorgelegt. Leider wurde aber noch keine Entscheidung getroffen”, erklärt Landesrat Theiner.
Der Ausstoß von Feinstaub ist hingegen größtenteils (bis zu 72 Prozent) und jener von B(a)P fast ausschließlich (bis zu 97 Prozent) auf die unsachgemäße Verbrennung von Holz zurückzuführen. Allen voran die Einzelraumfeuerungen mit Kamin- oder Kachelöfen. Erschwerend kommt hinzu, dass bei einer unsachgemäßen Verbrennung in Holzöfen auch der Hauptverursacher des krebserregenden Schadstoffes B(a)P entsteht, für den ebenfalls in einigen Luftmessstationen bedenklich hohe Werte gemessen werden.
Eine Zusammenfassung des Emissionskataster kann demnächst auf dieser Webseite abgerufen werden: http://umwelt.provinz.bz.it/ luftqualitaetmanagement.asp