Von: luk
Bozen – Mit großer Enttäuschung reagiert der Wirtschaftsverband auf die Zusammenlegung der Ämter Handwerk und Industrie. „Klarer könnte man die geringe Wertschätzung gegenüber dem Handwerk nicht zum Ausdruck bringen“, kritisiert lvh-Präsident Gert Lanz.
Das Südtiroler Handwerk hat gerade in den letzten Jahren Stärke bewiesen. Kaum mussten in der wirtschaftlich schwierigen Phase Mitarbeiter entlassen oder Betriebe geschlossen werden. Im Gegenteil: das Handwerk hat sich als ziemlich krisenresistent erwiesen und konnte sowohl Ausbildungs- als auch Arbeitsplätze erhalten. „Grund hierfür sind die kleinen Strukturen, die das Handwerk flexibel und kurzfristige schnelle Reaktionen auf Veränderungen möglich machen“, erklärt Lanz.
Eine Reihe von Veränderungen stehen dem Handwerk – vor allem hinsichtlich der Digitalisierung – auch in Zukunft noch bevor. „Diesen Herausforderungen stellen wir uns gern. Nicht nachvollziehen können wir allerdings, dass die Sorgen und Bedürfnisse des Handwerks zukünftig wohl unter den Tisch gekehrt werden“, befürchtet Lanz.
Mit der Zusammenlegung der zwei Ämter Handwerk und Industrie könnten die so unterschiedlichen Interessen und Notwendigkeiten nämlich nicht mehr berücksichtigt werden. „Das gesamte Südtiroler Handwerk – immerhin einer der stärksten Wirtschaftspfeiler im Land mit über 13.000 Betrieben und mehr als 43.000 Beschäftigten – ist enttäuscht über die geringe Wertschätzung unseres Sektors. Ich persönliche überlege, meine Ämter in den Landesgremien niederzulegen, denn: Was bringt es, sich für das Handwerk einzusetzen, wenn wir ohnehin keinen Stellenwert im Land haben“, so der Verbandspräsident.