Von: luk
Bozen – Am Mittwoch, 3. Oktober, ist die Entscheidung Nordtirols gefallen: Das angekündigte Anti-Transit-Paket wurde vom gesamten Tiroler-Landtag unterstützt. Wird das Paket tatsächlich Realität, werden vor allem negative Folgen für Südtirols Export erwartet. Der Obmann der Transporteure im lvh Elmar Morandell schlägt Alarm.
Die Ausweitung des sektoralen Fahrverbots hat im Tiroler Landtag große Zustimmung erhalten. Gibt jetzt noch die EU-Kommission grünes Licht für dieses Paket, wird es nicht nur für Südtirols Warentransporteure heikel, sondern für die gesamte produzierende Südtiroler Wirtschaft. Das Paket beinhaltet die Ausweitung des Fahrverbots auf Holz, Metall, Maschinen und Geräte. Zudem dürften auch verderbliche Waren nachts nicht mehr durch Tirol transportiert werden. Die Dosiersysteme werden verschärft. Zudem kann ein generelles Samstagfahrverbot für den Zeitraum von Januar bis Februar eingeführt werden. Beim Anti-Transit-Paket ist auch keine Ausnahme für Lkw der neusten Generation vorgesehen, wie es bei der Einführung des sektoralen Fahrverbots von der EU – Kommission verlangt wurde.
Nachdem der grenzüberschreitende Güterverkehr auf der Brennerstrecke lange Wartezeiten aufgrund von Grenzkontrollen und umständlichen Be- und Entladevorgängen mit sich bringt, würden die Warentransporteure für eine Aufhebung des Nachtfahrverbots für Lkw plädieren, um die Inntalautobahn am Tage zu entlasten und somit einen erheblichen Beitrag für die Umwelt, Pendler und Touristen zu leisten.
„Die Leidtragenden dieser einseitigen Maßnahmen ist die Südtiroler Bevölkerung, da sie vom zunehmenden Verkehr auf der Autobahn geplagt wird. Wenn die Waren nicht mehr von Südtirol exportiert oder nach Südtirol geliefert werden können, wird der Wirtschaftsstandort Südtirol für viele Betriebe uninteressant“, betont Elmar Morandell, Obmann der Transporteure im lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister. „Durch die Verbotswelle der Tiroler Landesregierung wird künstlich Stau in der ganzen Europaregion Tirol erzeugt. Dass die Bevölkerung entlang der Brennerstrecke am meisten darunter leidet, scheint in diesem Fall in den Hintergrund gestellt zu werden.“