Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen

Maßnahmen für ein artenreiches Meran gesetzt

Donnerstag, 24. Mai 2018 | 19:08 Uhr

Meran – Eine Stadt ist nicht nur Lebensraum für Menschen, sondern auch für Tiere und Pflanzen. Oftmals finden gerade seltene Exemplare im urbanen Raum einen Rückzugsort. Das Amt für Umwelt hat eine Studie ausarbeiten lassen, wie der Artenreichtum in Meran erhalten und gefördert werden kann. Nun wurden die ersten Maßnahmen umgesetzt: Entlang der Bahnlinie wurden im Stadtbereich Hecken aus verschiedenen heimischen Pflanzen gesetzt. Diese bieten einen idealen Lebensraum für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere.

Unzählige nationale und internationale Studien belegen seit den 1960er Jahren, dass die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten in den Städten besonders hoch ist. Grund ist die große Vielfalt an Lebensräumen, die sich in Städten im Gegensatz zu intensiv genutzten Landwirtschaftsgebieten finden: kleinstrukturierte Grünflächen, aufgelassene Areale, alte Gebäude mit Schlupfwinkeln. Bei der Bewahrung dieses wertvollen Erbes kommen einer Stadt zwei Kernaufgaben zu. Erstens: Schutz der lokalen Biodiversität und jener Orte in der Stadt, die ein geeignetes Habitat für bedrohte Arten wie etwa Fledermäuse sind. Zweitens: Sensibilisierung der BürgerInnen, damit der Wert der Natur anerkannt wird und im eigenen Haus ein Beitrag für die Biodiversität geleistet wird, z. B. durch die Schaffung einer „wilden“ Ecke im Garten für Insekten und Kleintiere.

Nun will die Stadverwaltung mit gutem Beispiel vorangehen. Das Amt für Umwelt hatte 2016 den Ökologen Mauro Tomasi (studio PAN) beauftragt, eine Studie für die Gemeinde Meran auszuarbeiten, damit die Artenvielfalt im Stadtbereich besser geplant und entwickelt werden kann (siehe Bericht vom 20. November 2017). In den Leitlinien wurde eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, darunter auch das Anlegen von Hecken aus möglichst vielen verschiedenen heimischen Pflanzen, die unterschiedlich schnell wachsen, blühen und damit auch ein breites Nahrungsangebot bieten. Solche Hecken, die einen idealen Lebensraum für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere bieten, wurden im Stadtbereich entlang der Bahnlinie errichtet, und zwar im Bahnhofspark, in der Schießstandstraße und in derSpeckbacherstraße. Es handelt sich dabei genau um die Flächen, auf denen im November 2017 auf Aufforderung der RFI (Rete Ferroviaria Italiana) sämtliche hochstammige Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten (siehe Bericht vom 8. Juni 2017).

“Diese Maßnahmen, die zum Teil bereits umgesetzt wurden, sind der erste Schritt einer Zusammenarbeit zwischen Stadtplanung, Naturschutz und Gestaltung von Grünflächen, damit die Vielfalt an Tieren und Pflanzen im Einklang mit der Tradition Merans als Gartenstadt weiter gefördert wird“, betonten Madeleine Rohrer, Stadträtin für Umwelt und Urbanistik, und Stadträtin Gabriela Strohmer, Stadrätin für öffentliche Grünanlagen.

Die Arbeiten

Auf dem Gelände des Bahnhofsparks wurde entlang des Begrenzungszauns der Bahnlinie im Einklang mit der bestehenden Vegetation bereits eine insgesamt knapp 80 Meter lange und 1,5 Meter breite Hecke mit über 300 Pflanzen aus 17 verschiedenen Sorten errichtet. In der Schießstandstraße – ebenso entlang der Bahntrasse – wurde mit 118 Pflanzen der Fußweg begrünt, der die Schießstandstraße mit der St.-Josef-Straße verbindet. Die Treppe sowie der Fußgängerbereich mit Schotterbelag bleiben dort frei zugänglich. In der Speckbacherstraße – in einem Grünkeil in unmittelbarer Nähe der Eisenbrücke – wird hingegen eine 20 Meter lange und 2,5 Meter breite Hecke entstehen.

 

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt