Von: luk
Meran – 80.000 Euro hat die Meraner Stadtverwaltung für den Wiedergewinnungsplan für das gesamte Viertel rund um die Matteottistraße vorgesehen. Die Erstellung dieses Plans wird jetzt europaweit ausgeschrieben. Damit werden endlich die Voraussetzungen geschaffen, dass die historischen Gebäude saniert, die Wohnqualität verbessert und die öffentlichen Flächen besser genutzt werden können.
Die Meraner Stadtregierung wird demnächst den Wiedergewinnungsplan für das gesamte Viertel rund um die Matteottistraße ausschreiben. Für die Erstellung dieses wichtigen Planungsinstrumentes wurden bereits 80.000 Euro vorgesehen.
“Unser Ziel ist es, Untermais wieder ein echtes Zentrum zu geben, die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern und gleichzeitig die vor Ort ansässigen Geschäftezu unterstützen“, sagte Bürgermeister Paul Rösch. “Hierfür ist es notwendig, die Straßenoberfläche neu zu gestalten, mehr Raum auf den Gehsteigen und vor den Schaufenstern zu schaffen, die Parkplätze besser zu bewirtschaften. Aber wir müssen auch berücksichtigen, dass sich der Charakter der Matteottistraße und der umliegenden Straßen mit der Errichtung des inunmittelbarer Nähe geplanten Schulzentrums auf dem Gelände des Klosters Maria Trost (Stift Stams) langfristig ändern wird. So erscheint es uns sinnvoll, bereits jetzt die Weichen für eine harmonische, raumordnerische Entwicklung dieses Bereiches der Stadt zu stellen”, so Rösch.
Aber wozu braucht es zur Aufwertung des Stadtviertels einen Wiedergewinnungsplan? “Der städtische Bauleitplan definiert die Zone um die Matteottistraße als historischen Ortskern ähnlich der Lauben, der Obermaiser Dantestraße oder des Vittorio-Veneto-Platzesin Sinich”, erklärte Stadträtin Madeleine Rohrer. „Bauliche Eingriffe müssen daher durch einen eigenen Plan geregelt werden, um die architektonischen Merkmale dieser Straße zu erhalten“.
Der Wiedergewinnungsplan legt fest, welche Eingriffe für die Erhaltung und Aufwertung der Immobilien erlaubt sind und wie die unbebauten Flächen genutzt werden können. Ohne gültigen Wiedergewinnungsplan dürfen Gebäude nur instandgehalten werden.
Neu ist, dass die Erstellung dieses Wiedergewinnungsplanes europaweit ausgeschrieben wird. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt werden insbesondere die beruflichen Fähigkeiten der BewerberInnen berücksichtigt. „Sie müssen bereits in ihrem Angebot unter anderem aufzeigen, wie ihr Plan zur Wohnqualität, zur ökonomischen Entwicklung der Zone, zur Stadtökologie und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beitragen soll,“ so Rohrer. „Außerdem muss der Plan die Matteottistraße mit den anderen Stadtteilen, u. a. mit dem neuen Schulzentrum, in Beziehung setzen, indem zum Beispiel gemeinsame Fuß- und Radwege angedacht werden“.
Bereits im Dezember 2016 hatte der Meraner Stadtrat das Ausführungsprojekt für die Neugestaltung der Matteottistraße (siehe Bericht vom 21. Dezember 2016).Die diesbezüglichen Arbeiten wurden im Juli vergeben (siehe Bericht vom 7. Juli 2017).
Der Wiedergewinnungsplan ist ein urbanistisches Planungsinstrument, das vom städtischen Bauleitplan (PUC) für die bestimmtehistorische Bauzonen vorgesehen ist („A-Zonen“). In Meran gibt es 25 „A-Zonen“. Jene um die Matteottistraße ist eine der letzten A-Zonen ohne Wiedergewinnungsplan. Der/die PlanerIn soll noch 2017 den Zuschlag erhalten und ihre/seine Arbeiten innerhalb 2019 abschließen.