Von: bba
Bozen – Der Lebensmittelbereich gehört zur größten Branche innerhalb Südtirols Einzelhandel. Um gemeinsame Anliegen und Interessen voranzutreiben, treffen sich die Einzelhändler aus diesem Bereich regelmäßig im hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol, wie erst vor kurzem wieder bei einer Informationsveranstaltung zum aktuellen Thema der nachhaltigen Verpackungstrends.
„Umweltsünden und Müllvermeidung sind in aller Munde. Dieser Herausforderung muss sich auch der Handel insbesondere der Lebensmittelhandel stellen“, unterstreicht hds-Präsident Philipp Moser. Das Öko-Bewusstsein wachse ständig, der Ruf nach nachhaltigen und umweltschonenden Lösungen werde immer lauter.
Wie können die Händler unnötigen Müll vermeiden? Gibt es neben Mehrwegnetzen für den Verkauf loser Lebensmittel noch andere umweltfreundliche Verpackungen? Auf diese und viele andere Fragen gingen Experten und Handelsbetriebe bei der gut besuchten Informationsveranstaltung ein.
Giulio Angelucci, Amtsdirektor Amt für Abfallwirtschaft, sprach zum Thema „Plastic free & Lebensmittelverpackung – Möglichkeiten und Alternativen“, während Heinz Neuhauser, hds-Bereichsleiter für Arbeitssicherheit, Umwelt und Hygiene, über die Aspekte der Lebensmittelsicherheit und Hygiene referierte. Anschließend stellte drei Südtiroler Best Practice ihre Strategien und Maßnahmen zur Müllvermeidung in der Verpackung: Stefan Zanotti und Maria Lobis vom Geschäft Zero Waste Supermarkt – Novo in Bozen, Claudio Dellantonio vom Geschäft Biobazar No Plastic in Bruneck sowie Roland Luggin von der Konsumgenossenschaft Tramin.
In Zeiten von Amazon und Co. wird es für den stationären Einzelhandel immer wichtiger, weiterhin für den Konsumenten attraktiv zu sein. Der Blick ins Regal ist dabei nicht unerheblich. Eine aktuelle Studie des Instituts für Handelsforschung IFH Köln widmet sich der Rolle von Verpackungen für den stationären Einzelhandel mit Blick auf Convenience, Einkaufserlebnis und Nachhaltigkeit. Dabei zeigt sich: Vor allem Nachhaltigkeitsaspekte sind den Konsumenten besonders wichtig, dicht gefolgt von Convenience. 90 Prozent der Befragten schätzen die Recyclingfähigkeit sowie die Vermeidung von Plastikmüll als zukünftig relevanter für den Konsumenten ein. Gleichzeitig messen 85 Prozent dem Aspekt der problemlosen Entsorgung zukünftig eine größere Bedeutung bei.
„Auch für den hds ist dieses Thema ein besonderes Anliegen. Wir möchten hier aktiv werden und dort, wo möglich auch normativ einwirken. Um Müllvermeidung zu fördern und verpackungsfreies Einkaufen zu unterstützen – zum Vorteil aller: Händler, Kunde und Umwelt“, so Präsident Moser abschließend.