Von: mk
Bozen – Das Netzwerk mit Vertretern des Landes, der Berufsschulen, Hoteliers, Gastwirte und Köche traf sich kürzlich zum zweiten Mal zu einem Gedankenaustausch.
Die Vertreter der Berufsverbände aus dem Hotel-, Gast- und Nahrungsmittelgewerbe und der Südtiroler Berufsschulen wollen den Erfahrungs- und Meinungsaustausch stärken. Nach einer ersten gemeinsamen Aussprache, die im Mai dieses Jahres stattfand, lud kürzlich Bildungslandesrat Philipp Achammer zu einem zweiten Netzwerktreffen ein – diese sind künftig zweimal Jährlich geplant.
Beim jüngsten Treffen, an dem neben Landesrat Achammer wieder Vertreter der Berufsverbände, der Direktor des Bereichs Deutsche Berufsbildung, Hartwig Gerstgrasser, und Direktoren der Landesberufsschulen aus allen Landesteilen teilnahmen, kamen mehrere Themen zur Sprache.
Was die Matura über die Lehre anbelangt, teilte Landesrat Achammer mit, dass diese im Schuljahr 2017/2018 als Pilotprojekt im Bereich Industrie und Handwerk angeboten werden soll. Für die Zulassung müssen die Interessierten einen Aufnahmetest bestehen. Achammer wies darauf hin, dass die Vorbereitung auf die Matura ein hohes Maß an Selbststudium erfordern wird.
Ein weiteres Thema war die Überarbeitung des Gesetzes zu den Mitbestimmungsgremien an den Schulen. Ein erster Textvorschlag soll bis Jahresende ausgearbeitet werden. Dieser dient dann als Diskussionsgrundlage im Austausch mit den Interessensgruppen, Berufsverbänden, Gewerkschaften und Beiräten, sodass im Frühjahr 2017 ein Entwurf in der Landesregierung vorgestellt und dem Landesschulrat zur Begutachtung vorgelegt werden kann; danach wird sich der Landtag damit befassen.
Angesprochen wurde auch die Rechtspersönlichkeit der Berufsschulen, die diese ab dem 1. Januar 2017 erhalten. “Eine der wesentlichen Herausforderungen wird es sein, den künftig autonomen Berufsschulen die nötigen Instrumentarien an die Hand zu geben, um den Interessen der Auszubildenden weiterhin bestmöglich gerecht zu werden”, sagte Landesrat Achammer, “Um qualitativ hochwertigen Unterricht in Aus- und Weiterbildung zu gewährleisten, ist kompetentes Personal und eine gewisse Flexibilität im Einsatz desselben unabdingbar.” Gerade hier hätten verschiedene Veränderungen der letzten Jahre die Handlungsspielräume stark eingeengt. Umso wichtiger sei es, für die Zukunft potentielle Spielräume ausfindig zu machen und, sofern nötig, die Anpassung der entsprechenden Bestimmungen vorzunehmen, etwa durch mehr Flexibilität bei den Beauftragungen, die Möglichkeit der Anerkennung von Berufserfahrung oder die Gewährung von Nebentätigkeiten.
Das nächste Netzwerktreffen wird voraussichtlich wieder kurz vor Ende des laufenden Schuljahres stattfinden. Ziel des Netzwerks ist es, den direkten Kontakt zwischen der Berufs- und der Schulwelt zu fördern und einen kontinuierlichen Informationsaustausch zu gewährleisten. Zudem sollen die Treffen durch die engere Zusammenarbeit dazu dienen, Synergien besser zu nutzen, aber auch Informationen darüber zu erhalten, wie sich der Bereich voraussichtlich weiterentwickeln wird.