Von: luk
Meran – Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung den Durchführungsplan für die Biomasse-Anlage in der Rabbiosi angenommen. Damit rückt der Bau einer wichtigen Infrastruktur für den Klimaschutz und die Verbesserung der Luftqualität näher.
Mit dem neuen Heizwerk können mehr private und öffentliche Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen werden und alte Heizanlagen, die viel CO2 und NO2 ausstoßen, außer Betrieb genommen werden. Die neue Biomasse-Anlage soll mehr als 25 Prozent des Meraner Bedarfs an thermischer Fernwärmeenergie decken. Dadurch können 3 Millionen Kubikmeter Methangas und 5.800 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. Derzeit werden rund 5.000 Meraner Familien (27 Prozent der Haushalte) mit Fernwärme versorgt. Dazu kommen etwa 400 Dienstleistungsstrukturen (z.B. Hotels) und öffentliche Einrichtungen (z.B. Schulen).
“Die Fernwärme Meran, auch dank dieser neuen Biomasse-Anlage, ermöglicht eine CO2 Einsparung von 30 Prozent gegenüber der Situation ohne Fernwärme und trägt somit einen wichtigen Teil zum Erreichen der Klimaziele der Gemeinde Meran bei”, so Madeleine Rohrer, Stadträtin für Umwelt und Urbanistik.
„Der Bau des Biomasse-Heizwerks ist ein wichtiger Teil des Regierungsprogramms“, sagte Bürgermeister Paul Rösch. Der Klimaplan der Gemeinde sieht ein solches Heizkraftwerk vor, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Die Gemeinde Meran hat wie Alperia lange nach einem Standort gesucht und mit dem Verkauf des Baugrunds in der Rabbiosi durch das Land kann die Biomasseanlage nun endlich realisiert werden.
Der Durchführungsplan bestimmt die Bebauung des Areals, wobei großer Wert auf die architektonische Gestaltung gelegt wird. So heißt es in den Bestimmungen: es muss sich „die neue Heizzentrale möglichst harmonisch und qualitativ hochwertig in die Landschaft einfügen, wobei eine lineare Komposition und originelle Lösungen für die Fassadenverkleidung anzuwenden sind, um ein Element seines eigenen Wertes darzustellen“. Daher wird für die Fassadengestaltung ein Wettbewerb durchgeführt, der auch Voraussetzung für die Benutzungsgenehmigung der Anlage ist.
Auf der Fläche am Rande einer intensiven Obstplantage wachsen heute Pappeln und eine spärliche Gras-Krautschicht, deren ökologischer Wert als gering eingestuft wird. Der Grünplan, der für dieses Projekt erstellt wurde und der der erste seiner Art für Meran ist, zielt daher darauf ab die Artenvielfalt in diesem Bereich zu erhöhen und der Anlage mehr Natürlichkeit zu geben. Die zu begrünende Gesamtfläche beträgt rund 2.000 m2. Dazu kommen noch 200 m2 Dachfläche. Es werden Hecken zwischen eineinhalb Meter und fünf Meter Dicke gepflanzt mit heimischen, artenreichen Pflanzen und dazwischen werden Bäume unterschiedlicher Höhe gepflanzt. Beispiele: Sanddorn, Heckenrose, Vogelbeere, Weide, Erle, Flieder, Pfaffenhütchen, Holunder. Die Grünflächen machen 17 Prozent der Gesamtfläche aus.
Für die Bewässerung der Grünflächen wird das Wasser von der Dachfläche in einem 36 m3 großen Tank gesammelt. Die versiegelte Fläche macht weniger als 50 Prozent aus. Auf mehr als 4.800 m2 wird Rundholz gelagert. Insgesamt ist das Areal 12.900 m2 groß.
In den kommenden Tagen werden alle Planungsdokumente im Bürgernetz publiziert. Interessierte haben, wie auch bei anderen Durchführungsplänen, 20 Tage Zeit, um ihre Bemerkungen schriftlich bei der Gemeinde zu hinterlegen. Erst nachdem die Stadtverwaltung diese bearbeitet hat, kann der Durchführungsplan endgültig genehmigt werden.