Von: bba
Bozen – Eine Untersuchung der Digitalisierung in der Erwachsenenbildung haben die Kulturabteilungen auf Anregung des Landtags eingeleitet. Ziel ist es, das Recht auf Bildung in Pandemie-Zeiten zu sichern.
Bildung ist ein Menschenrecht und ausschlaggebend für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft, auch im Hinblick der Ziele der Agenda 2030: Daran erinnern die Vereinten Nationen jährlich am 24. Jänner, der seit 2019 als internationaler Tag der Bildung begangen wird. Damit soll daran erinnert werden, dass sich die gesamte Weltgemeinschaft mit der Nachhaltigkeitsagenda dazu verpflichtet hat, bis 2030 für alle Menschen eine “inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle zu fördern”.
In den letzten beiden Jahren sind Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit mehr denn je in den Fokus gerückt: Schulischer Fernunterricht einerseits und Online-Kurse in der Erwachsenenbildung andererseits haben den Ausschluss bildungsbenachteiligter Personen besonders sichtbar gemacht, gleichzeitig aber auch neue Chancen eröffnet.
Mit Hilfe des Sozialforschungsinstituts Demos erarbeiten nun die Kulturabteilungen des Landes einen gemeinsamen Plan, um aktiv auf die coronabedingten Transformationsprozesse zu reagieren und gleiche Bildungschancen für alle zu gewährleisten. Nachdem die bisherigen Erfahrungen mit dem Digitalen in der Südtiroler Erwachsenenbildung erhoben und evaluiert worden sind, sollen nun auch Weiterbildungsorganisationen, Teilnehmende und Referierende nach ihren Bedürfnissen befragt werden. Dabei gilt es, auch jene Bereiche zu erkennen, die sich nicht in den virtuellen Raum verlegen lassen und deshalb einer besonderen Unterstützung bedürfen.
Aus der Studie sollen Erkenntnisse abgeleitet und gemeinsam Lösungsansätze und Empfehlungen formuliert werden, um mit strategischem Blick in die Zukunft situationsgerecht auf die Herausforderungen der Digitalisierung in der Erwachsenenbildung zu reagieren, die Bildungsgerechtigkeit ins Zentrum der Bildungspolitik zu rücken und weiterhin pädagogisch hochwertige Angebote zu sichern. “Ziel ist es, jeder Südtirolerin und jedem Sudtiroler, entsprechend den jeweiligen Möglichkeiten und den individuellen Bedürfnissen, ein Weiterbildungsangebot zu sichern, das mithilft, die Persönlichkeit in Familie, Beruf und Gesellschaft zu entfalten”, sagt Landesrat Philipp Achammer. “Durch die Erkenntnisse, die wir aus der Studie gewinnen, soll gewährleistet werden, dass die Digitalisierung in der Weiterbildung die Teilhabe erweitert und niemand zurückgelassen wird.” Auch der italienische Bildungslandesrat Giuliano Vettorato unterstreicht: “Die Digitalisierung ist ein zukunftsgerichteter Prozess, auf dessen Grundlage wir neue Horizonte des Lernens eröffnen, nicht nur in der Schule, sondern auch in der Fortbildung erwachsener und älterer Menschen sowie von Menschen, die keinen Zugang zu modernen Technologien haben.”