Von: luk
Bozen – Seit 2014 stiftet das Land Südtirol den Valentin-Braitenberg-Preis für Computational Neuroscience. Es handelt sich dabei um einen internationalen Wissenschaftspreis, der nach dem 1926 in Bozen geborenen und 2011 in Tübingen verstorbenen Hirnforscher und Kybernetiker benannt ist. Heute hat die Landesregierung den Entwurf einer Vereinbarung zwischen Land und dem Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience genehmigt, welche die Zusammenarbeit und Vergabe des Preises regelt. Zudem wurde der Landeshauptmann und Landesrat für Forschung und Innovation, Arno Kompatscher, zur Unterzeichnung des Abkommens ermächtigt.
Das Bernstein-Netzwerk schreibt den “Valentin Braitenberg Award for Computational Neuroscience” im Zweijahresrhythmus in allen geraden Jahren aus. Der Preis ist derzeit mit 5000 Euro dotiert. Das Bernstein-Netzwerk ermittelt die Preisträgerin oder den Preisträger, wobei der Stellenwert der Forschungsarbeit für die Neurowissenschaften den Ausschlag gibt. Über die heute genehmigte Vereinbarung beteiligt sich das Land Südtirol – vorerst bis zum Jahr 2023 – an der Stiftung und der Verleihung des Preises. Derzeit laufen die Bewerbungen für die Preisvergabe 2020.
Von der Verbindungen zum Bernstein-Netzwerk verspricht sich das Land nach den Worten von Landeshauptmann Kompatscher “eine bessere Positionierung im internationalen Kontext der Neurowissenschaften besonders mit Ausblick auf mögliche Synergien zwischen Mitgliedern des Netzwerks und beispielsweise dem Institut für Biomedizin an der Eurac oder den angedachten Südtiroler Ausbildungswegen für Mediziner und Medizinerinnen”.
“Ich freue mich außerordentlich, dass das Land Südtirol auch weiterhin den Valentin Braitenberg Award unterstützt und wir die Erfolgsgeschichte des Preises gemeinsam fortführen können”, erklärt in diesem Zusammenhang Vorsitzende des Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience, Susanne Schreiber. “Der Preis trägt den Namen eines Wegbereiters unserer Fachrichtung, der Computational Neuroscience. Valentin Braitenbergs Forschung war interdisziplinär und lebte von der Interaktion biologischer und theoretischer Ansätze. Nicht zuletzt damit hat Valentin Braitenberg maßgeblich zur Entwicklung der biologischen Kybernetik beigetragen, die ihrerseits Robotik und Künstliche Intelligenz inspiriert hat und es bis heute tut”, erklärte Schreiber.
Das Bernstein-Netzwerk ist ein in der Bundesrepublik Deutschland eingetragener Verein zur Förderung der Computational Neuroscience, der auf eine Förderinitiative des bundesdeutschen Ministeriums für Bildung und Forschung zurückgeht.
Die jüngste Braitenberg Award for Computational Neuroscience wurde 2018 dem Neurowissenschaftler Wulfram Gerstner zugesprochen, der an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) unter anderem ein künstliches Gehirn aus Neuronen entwickelt hat, die in der Lage sind, durch elektrische Impulse “miteinander zu sprechen”.