Von: bba
Bozen – Die derzeitige Ausgangssperre macht es unmöglich, sich zu treffen, geschweige denn Veranstaltungen abzuhalten. Dass dies der Fortbildung und
dem Austausch aber keinen Abbruch tut, beweisen uns die digitalen Technologien.
Webinare lautet das Wort der Stunde und NOI Techpark zeigt mit seinem Auftakt einer ganzen Reihe solcher Online-Seminare und -Gesprächsrunden, wie gut diese neue Art des Wissenstransfers funktioniert.
„Krise, und jetzt?“ – so der Name der Initiative, die NOI Techpark als Unterstützung für heimische Unternehmen, Start-upper und Freiberufler ins Leben gerufen hat. Neben einem Team an erfahrenen Coaches im Krisenmanagement und in Innovationsprozessen finden Unternehmen hier eine Reihe an Webinaren zu den Themen Neu-Orientierung und Krisenmanagement. „In Zusammenarbeit mit dem Zukunftsinstitut, mit Start-ups aus dem NOI, mit der Freien Universität Bozen sowie mit lokalen und internationalen Partnern und Experten haben wir eine Webinar-Serie auf die Beine gestellt, um Unternehmen Handlungsspielräume in Zeiten der Corona-Krise aufzuzeigen und mit ihnen gemeinsam einen Blick in Richtung Zukunft zu werfen“, berichtet Ulrich Stofner, Direktor des NOI Techpark. Dass dieses Angebot gut angenommen wird, zeigen die Zahlen: 700 Teilnehmer haben in den ersten beiden Webinaren der systemischen Zukunftsforschung von Matthias Horx und Harry Gatterer gelauscht und sich anschließend mit ihnen ausgetauscht.
Glokalisierung, Regionalität und Tourismus
Dabei ging es auch konkret um den Wirtschaftsraum Südtirol und die Auswirkungen der Krise auf Branchen wie den Tourismus. Der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx startete seinen Vortrag mit einer klaren Message: „Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn vorbei sein wird, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals.“ Aber das muss durchaus keine schlechte Nachricht sein.
Sehen wir uns den Tourismus an: Nach der Krise werden bisherige Modelle des Massentourismus, der überfüllten Kreuzfahrtschiffe und Billigflieger nicht mehr funktionieren. Aber die Branche entdeckt sich neu, hin zu einer Verlangsamung, zu mehr Individualität, zu mehr Natur und Rückzug. Und genau in diese Richtung hat Südtirol bereits seit Jahren viel investiert und ist für die Post-Corona-Zukunft dementsprechend gut aufgestellt. Auch in puncto Regionalität, die laut Horx ein großer Trend nach der Krise sein wird, wartet Südtirol mit guten Voraussetzungen auf. Die beschleunigte Digitalisierung wird dabei eine Hilfe sein und neue Wirtschaftszweige schaffen. Bereits jetzt vermarkten Weingüter, Kunsthandwerker, Spezialitätengeschäfte und viele andere ihre Produkte direkt online und das wird noch zunehmen.