Italien schneidet deutlich besser ab

OECD halbierte Wachstumsprognose für Deutschland

Montag, 05. Februar 2024 | 12:20 Uhr

Die deutsche Wirtschaft hinkt nach Prognose der Industriestaaten-Organisation OECD auch heuer beim Wachstum international hinterher. Sie halbierte am Montag ihre Prognose für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 0,3 Prozent, nachdem es im vergangenen Jahr sogar leicht geschrumpft ist. Den anderen großen Euro-Ländern Frankreich (0,6 Prozent), Italien (0,7 Prozent) und Spanien (1,5 Prozent) wird ein deutlich besseres Abschneiden zugetraut.

Auch andere Industrienationen wie die USA (2,6 Prozent) oder Großbritannien (0,7 Prozent) dürften sich besser schlagen, so die in Paris ansässige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Nur Argentinien soll merklich schlechter abschneiden (-2,3 Prozent). Für 2025 senkte die OECD ihre Prognose für Deutschland von 1,2 auf 1,1 Prozent, womit sie erneut unter dem Schnitt der Eurozone von 1,3 Prozent bliebe.

“Dies liegt vor allem daran, dass die energieintensive Industrie ein größeres Gewicht in der deutschen Wirtschaft hat als in anderen Ländern der Eurozone”, erklärte OECD-Expertin Isabell Koske das erwartete schwache Abschneiden von Europas größter Volkswirtschaft. “Die Abhängigkeit von russischen Energieimporten war in Deutschland größer als zum Beispiel in Frankreich.” Das habe nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zu einer stärkeren Verteuerung von Energie in Deutschland geführt. Diese beeinträchtige die Produktion in energieintensiven Industrien noch immer.

“Zudem hat die Haushaltskrise die Unsicherheit für die Unternehmen und Haushalte erhöht”, nannte Koske auch ein hausgemachtes Problem. Die deutsche Regierung ist nach dem Verfassungsgerichtsurteil zur Schuldenbremse auf einen Sparkurs eingeschwenkt. Die Krise habe zum Rückgang der Investitionen im vierten Quartal 2023 geführt und den privaten Konsum trotz gestiegener Reallöhne zurückgehalten. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz konjunktureller Dauerflaute vergleichsweise robust. “Der Fachkräftemangel ist das größte Problem für viele deutsche Unternehmen”, sagte Koske. “Trotz gegenwärtig schlechter Geschäftslage halten deshalb viele Unternehmen an ihren Arbeitskräften fest.”

Um die Konjunktur wieder in Schwung zu bekommen, muss nach den Worten von OECD-Experte Robert Grundke vor allem die Finanzierung der geplanten Projekte im Klima- und Transformationsfonds über 2024 hinaus geklärt werden, um für Unternehmen und Haushalte Planungssicherheit zu schaffen. “Um die Energiewende und die Digitalisierung zu beschleunigen, müssen die Infrastrukturplanung und die lokale Verwaltungskapazität verbessert und der Verwaltungsaufwand verringert werden”, sagte Grundke. Verbindliche und einheitliche IT-Standards sollten aufgestellt, kommunen- und länderübergreifend die Harmonisierung der Verwaltungsverfahren sowie gemeinsame Software-Entwicklung gefördert werden.

Von: APA/Reuters

Kommentare
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Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
2 Monate 23 Tage

Die Demos gegen rechts werden es schon richten.

Aurelius
Aurelius
Kinig
2 Monate 23 Tage

danke Grün Links Regierung

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

Aureliruss a geschwächten Westen gfollt enk Russen jo.. 😉 tua nit so…

Faktenchecker
2 Monate 23 Tage

DAs sind die Folgen des AFD-Erfolges. Danke Weidel.

Aurelius
Aurelius
Kinig
2 Monate 23 Tage

Weidl ist nicht in der Regierung

Faktenchecker
2 Monate 22 Tage

@Aurelius Nein, ein Bildhauer: 

“Seff Weidl (* 25. Juni 1915 in Eger; † 17. Dezember 1972 in Inning a.Ammersee; eigentlich Josef Weidl) war ein sudetendeutscher Bildhauer, Zeichner und Grafiker.

https://de.wikipedia.org/wiki/Seff_Weidl

Eisenhauer
Eisenhauer
Tratscher
2 Monate 23 Tage

Ich würde sagen liebe Deutschen beschwert euch nicht, sondern genießt einfach das was ihr gewählt habt. Wobei man sagen muss das es auch für andere Länder ein großer Nachteil ist, wenn Deutschland an die Wand gefahren wird.

Klauss
Klauss
Neuling
2 Monate 23 Tage

Nun, Deutschland wird ja immer als die Wirtschaftslokomotive Europas gehandelt. Verliert die Lokomotive an Geschwindigkeit, werden folglich auch die Waggon (restliche EU Länder) langsamer.

Zugspitze947
2 Monate 23 Tage

Eisemhauer: Es liegt nicht an der Wahl😜👌l sondern an der CSU !!!! Denn Seehofer hat Frau Merkel 3 Jahre lang terrorisiert und dann hat Söder den UNIONSKANDIDATEN systematisch diskreditiert und nur DARUM ging die Wahl mit 1,6 % der Stimmen verloren ! Inzwischen hat der Wähler das längst begriffen was da läuft und die gesamte Ampelregierung hat weniger Stimmen als die UNION allein ! 😡😢👌

Faktenchecker
2 Monate 22 Tage

@Klauss Deutschland verdient am Export. Der ist geschrumpft weil alle anderen Probleme haben.

Zugspitze947
2 Monate 23 Tage

Tja Dank der UNFÄHIGEN AMPEL !!!!!!!😡👌 Aber bald sind wir sie los 😜👌

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

Londsleit von N.G…. Mehr brauch men nit sogen…

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