Von: apa
Die Schweiz versucht seit Jahren, die Käsesorte “Emmentaler” als Ursprungsbezeichnung eintragen zu lassen – und stößt in der EU auf Widerstand. Nun stellt sich Österreich auf die Seite der EU-Kommission und hat beim Europäischen Gericht einen Antrag auf Zulassung als Streithelfer eingebracht. Sollte sich die Schweiz durchsetzen, könnten selbst Bezeichnungen wie “Österreichischer Emmentaler” untersagt werden – bis zu fünf Jahre rückwirkend, so das Landwirtschaftsministerium.
“Emmentaler ist in Österreich seit Jahrzehnten ein Begriff für eine Käsesorte – nicht für eine Herkunft”, sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig laut einer Aussendung. “Ein Verbot, diesen Namen weiterhin zu verwenden, wäre ein massiver Schaden für unsere heimische Käsewirtschaft.”
Vor zwei Jahren blitzte der Schweizer Branchenverband Emmentaler Switzerland mit einer entsprechenden Klage beim EU-Gericht in Luxemburg ab. Aber die Schweiz beantragte bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) erfolgreich die Registrierung von “Emmentaler” als geschützte Ursprungsbezeichnung. Man berief sich dabei auf das Emmental im Kanton Bern. Mehrere Länder – neben Österreich sind das Deutschland, Frankreich, Polen und die Niederlande – erhoben dagegen Einspruch, da “Emmentaler” in der Europäischen Union als Gattungsbegriff verwendet wird. Alleine in Österreich wurden 2023 mehr als 13.700 Tonnen dieses Hartkäses hergestellt.
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