Von: bba
Bozen – Mitglieder des KVW Vorstands und der geistliche Assistent Josef Stricker haben mit Bischof Ivo Muser über die soziale Situation in Südtirol gesprochen.
Bischof Ivo Muser hat dem KVW einen Besuch abgestattet, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen, welche die gemeinsamen Kräfte in der
Zusammenarbeit stärker bündelt soll. Thema war, wie man der Kirche ein soziales Gesicht geben kann.
„Das Soziale ist nur zu halten in der Verbindung vom Ich zum Wir“, so der geistliche Assistent Josef Stricker. Nur Vermögende sind auf das Wir nicht angewiesen wie zum Beispiel bei der Rente. Das Kirchliche sei im Kern fundamental sozial. Das Soziale brauche es mehr denn je, dafür brauche es in der heutigen Gesellschaft starke Argumente. Die Wirklichkeit ist komplex, einfache Lösungen seien nicht zielführend. Als Fluchtwege würden die Werte beschworen und der Frust auf die Schwächsten der Gesellschaft abgeladen. Damit hofft man wohl die großen Probleme vom Land fernzuhalten. „Wir kommen nur weiter, wenn wir den Schwerpunkt auf das Gemeinwohl setzen“, sagte Stricker und
erklärte, dass es Aufgabe der Politik sei, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessensgruppen zu schaffen.
Den sozialen Gedanken auf gesellschaftlicher und kommunaler Ebene zu vertreten, sei zurzeit fast nicht möglich, so Bischof Muser. Dies seien Auswirkungen der derzeitigen gesellschaftlichen Strömungen. Es bereite ihm Sorge, dass es in den vergangenen Jahren salonfähig geworden sei, sich gegen die Menschenrechte auszusprechen. Besonders in den sozialen Medien würden die gesichts- und namenlosen Angriffe zunehmen. Dies sei kein sozialer Diskurs, nur ein emotionaler. „Wenn der christliche Grundwasserspiegel sinkt, sinkt auch das soziale
Empfinden“, sorgt sich Muser.
„Der KVW versteht sich als Verband, der die christlichen Werte in die zahlreichen Ortsgruppen und Seniorenklubs trägt“, sagte Helga Mutschlechner als Vertreterin des Landesvorsitzenden. Der KVW ist Interessensvertreter für alle sozial Schwächeren im Lande. Die Perspektive im Sozialen hat sich geändert. Vielerorts herrscht die Meinung, wer heute Unterstützung braucht, ist selber schuld. Deshalb darf der Wert der sozialen Absicherung nicht in Frage gestellt werden.
Weitere Themen im Gespräch des KVW mit dem Bischof waren der einkaufsfreie Sonntag, die politische Bildung und die Rente. Bischof Muser dankte dem KVW, dass er diese Themen mit Kompetenz und Verantwortung für alle Generationen in die Öffentlichkeit trage.