Von: mk
Bozen – In Südtirol leben laut dem Tierärztlichen Dienst aktuell rund 40.500 Hunde und etwa 105.000 Katzen. Die Kosten für die Halterinnen und Halter sind zum Teil beträchtlich: Neben den eventuellen einmaligen Anschaffungskosten kommen laufende Kosten für Futter, Tierbedarf und auch Kosten für medizinische Notwendigkeiten hinzu. Gerade Letztere können beträchtlich ausfallen, wenn es dem Vierbeiner nicht gut geht. Die Versicherungsbranche bietet hierfür Lösungen an – doch sind diese „PET-Versicherungen“ tatsächlich sinnvoll? Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat verschiedene Online-Produkte auf dem Markt genauer unter die Lupe genommen. Das Fazit: Die Policen sind oft teuer und bieten teils nur geringe Leistungen.
Kombiprodukte für Haustiere
Auf dem Markt gibt es Kombiprodukte, die „All-in“ Leistungen für Haustiere versprechen. Diese umfassen medizinische Leistungen, eine Haftpflichtversicherung für das Tier sowie eine Rechtsschutzversicherung. Laut der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) ist das meist zu viel, da viele dieser Komponenten bereits durch bestehende private Versicherungen abgedeckt sind. Haustiere zählen in der Regel als Familienmitglieder und sind daher im Normalfall über die Familienhaftpflichtversicherung versichert. Gleiches gilt für die Rechtsschutzversicherung. Wer also bereits eine solche Absicherung für die Familie hat, benötigt in der Regel keinen zusätzlichen Schutz für das Haustier in diesen Bereichen.
Fokus auf medizinische Leistungen
Bleibt somit vor allem die Absicherung der medizinischen Kosten für das Tier, beispielsweise bei Tierarztbesuchen oder größeren Eingriffen wie Operationen. Gerade hier kann es teuer werden, wenn das Haustier verletzt ist oder schwer erkrankt. Eine geeignete Tierversicherung sollte in solchen Fällen greifen.
In der Regel haben sie folgenden Deckungsumfang bei Unfall und Krankheit: Kostenübernahme bei Operationen, ambulante und stationäre Behandlungskosten Rehabilitations- und Therapiekosten.
Leider sind dabei die Deckungssummen teilweise gering. So gibt es beispielsweise Versicherungsprodukte für Hunde, die Kosten im Ausmaß von 80 Prozent mit einer Deckelung von max. 1.300 Euro pro Jahr vorsehen. Dabei starten die Prämien von solchen Pet–Health Versicherungen bei 18 Euro pro Monat (216 Euro im Jahr) bis hin zu 40 Euro im Monat (480 Euro im Jahr), wobei hier die Deckungssummen etwas höher liegen.
Kritische Punkte bei PET-Versicherungen bzw. Dinge die man wissen sollte
• Karenzfrist: Im Krankheitsfall gilt die Deckung nicht sofort, also ab Vertragsabschluss, da die meisten Verträge eine sogenannte Karenzfrist vorsehen. Somit sind nur jene Krankheiten gedeckt, die nach dieser Zeit auftreten.
• Altersgrenzen: Viele Versicherungen begrenzen den Schutz auf das Alter, z.B. auf fünf oder acht Jahre, was im späteren Tierleben einschränkend ist.
• Ausschlüsse: Häufig sind angeborene sowie chronische Erkrankungen von der Versicherung ausgeschlossen.
• Vertragslaufzeit und Kündigung: Meist handelt es sich um Jahresverträge, die rechtzeitig gekündigt werden müssen. Daher ist es wichtig, die Vertragsbedingungen genau zu prüfen, bevor man abschließt.
Fazit
Haustierhalterinnen und -halter sollten genau prüfen, ob eine PET-Versicherung wirklich nötig ist. Oft stehen Preis und Leistung nicht im Verhältnis. Vor Abschluss empfiehlt sich ein sorgfältiger Vergleich von Deckungssummen, Ausschlüssen und Vertragslaufzeiten, um die beste Absicherung zum fairen Preis zu finden.
Für Fragen oder Unklarheiten können sich Verbraucherinnen und Verbraucher an die Versicherungsberaterin der VZS wenden (0471-975597 oder info@verbraucherzentrale.it).




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