Von: luk
Bozen – Südtirol gehört heute zu den wirtschaftlich reichsten Regionen in Europa. Doch wie kam es dazu? Welche Entwicklung steckt hinter dem sagenhaften Aufstieg Südtirols vom ärmlichen Bauern- zum florierenden Wohlstandsland? Diesen Fragen geht das Buch „Pioniere des Südtiroler Wirtschaftswunders“ der beiden Wirtschaftsjournalisten Arnold Sorg und Rainer Hilpold auf den Grund, das kürzlich im Athesia-Verlag erschienen ist.
Wachstum, Vollbeschäftigung, so gut wie keine Problemsektoren: „Südtirols Wirtschaft geht es derzeit so gut wie wohl nie zuvor in der Geschichte; die wirtschaftliche Entwicklung des Landes hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht“, erklärte Hilpold im Rahmen der offiziellen Buchvorstellung gestern. „Zeit, einen Blick hinter den Aufschwung zu werfen, der in Südtirol erst vor einigen Jahrzehnten begann und daher ein vergleichsweise junges Phänomen ist.“
Im ersten, einführenden Teil des insgesamt knapp 150 Seiten starken Buches stehen die wirtschaftlichen und politischen Faktoren im Mittelpunkt: „Wir beschreiben die Kernelemente des Südtiroler Erfolgsmodells, gehen auf die Besonderheiten Südtirols in den einzelnen Wirtschaftssektoren ein und stecken auch den politischen Rahmen ab. Dabei kommen Zeitzeugen wie Altlandeshauptmann Luis Durnwalder und der langjährige Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Josef Rottensteiner, zu Wort“, betonte Sorg. „Im Hauptteil geben wir dem Aufstieg ein Gesicht: Zehn Unternehmerpersönlichkeiten erzählen stellvertretend für die Aufbaugeneration ihre Geschichte.“ Porträtiert werden: Christoph Oberrauch (Durst, Alupress), Michl Seeber (Leitner-Gruppe), die Geschwister Loacker-Zuenelli (Firma Loacker), Benedikt Gramm (Firma Gramm), Karl „Schaly“ Pichler (Karl Pichler AG), Maria Luise Troyer (Turbinenbau Troyer), Luise Dorfer (Hotel Quellenhof), Hans Krapf (DUKA), Georg Oberrauch (Oberrauch Gruppe/Sportler) und Peter Rieper (Firma Rieper). „Sie alle waren wichtig für Südtirol – ob für eine Branche oder aber als Arbeitgeber und Aufbauhelfer für die Bevölkerung im städtischen und ländlichen Raum. Und: All diese Unternehmen kennt man auch heute noch als starke Südtiroler Marken.“
Im abschließenden Teil beschäftigen sich die Autoren mit der Frage, ob es so etwas wie eine Wohlstandsgarantie für Südtirol gibt. Im Wesentlichen verfolgen Sorg und Hilpold mit dem Buch zwei Ziele: „Wir möchten erstens dafür sorgen, dass diese Zeit des Aufbaus nicht in Vergessenheit gerät. Zweitens möchten wir in gewissem Sinne Bewusstseinsbildung betreiben: Sprich, wenn man die Entwicklung kennt, weiß man den Ist-Zustand der Südtiroler Wirtschaft besser einzuordnen.“
Das Buch „Pioniere des Südtiroler Wirtschaftswunders“ ist im Athesia-Verlag erschienen.