Von: luk
Bozen – Der demografische Wandel macht auch vor Südtirol nicht Halt. Daher wird sich die Plattform Land, die sich für attraktive, lebendige ländliche Räume einsetzt, heuer besonders mit dem Zusammenleben der Generationen im ländlichen Raum auseinandersetzen. Auf der Mitgliederversammlung wurden zudem Vereinfachungsvorschläge beschlossen. Unterdessen wächst die Plattform Land weiter.
Durch den demografischen Wandel gewinnen Modelle des generationenübergreifenden Wohnens und der Versorgung älterer Menschen auch im ländlichen Raum an Bedeutung. Gleichzeitig wird das leistbare Wohnen für junge Menschen zunehmend aktuell. Mit den Themen „Alt und Jung“ wird sich die Plattform Land heuer intensiv beschäftigen. So steht die Jahrestagung am 30. Mai unter dem Motto „Generationen – Leben & Wohnen im Dorf“. „Dabei werden Modelle des generationenübergreifenden Wohnens vorgestellt“, erklärte der Präsident der Plattform Land, Andreas Schatzer.
Im Herbst ist hingegen die Tagung „Land & Jugend“ geplant. Dort werden junge Menschen für ihre Ideen zur Stärkung des ländlichen Raumes prämiert. Die Vorschläge sollen in Ideencamps entwickelt werden.
Vereinfachungen für Ministerin Stefani
Ein Schwerpunkt der Mitgliederversammlung war die Vorstellung von Vereinfachungen von Bestimmungen, die die Plattform Land in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Wirtschaftsring SWR-EA und der Landesverwaltung ausgearbeitet hat. Die Vorschläge wird Landeshauptmann Arno Kompatscher der Regionenministerin Erika Stefani überreichen. Neben Südtiroler Best-Practice-Beispielen, wie der dualen Ausbildung, der Nahversorgung, dem kapillaren Freiwilligenwesen oder dem Südtirol-Pass, enthält das Dokument über 20 Maßnahmen zu Vereinfachungen. So sollen Immobilienübertragungen vereinfacht werden. Auch die öffentliche Ausschreibung von landwirtschaftlichen Produkten soll erleichtert werden. Ein weiterer Wunsch ist, die Arbeitszeiten und den Jugendschutz anzupassen sowie die Revision und das Berichtwesen in vielen Sektoren auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren.
Ausblick: Bestehende Projekte werden weitergeführt
Neben den neuen Projekten zum generationenübergreifenden Wohnen werden drei bereits begonnene Projekte auch 2019 weitergeführt.
Das Leerstandsmanagement hat das Ziel, Leerstände in den Gemeinden zu erheben und sie möglichst wieder einer Nutzung zuzuführen. „Dadurch sollen nicht nur die Leerstände belebt werden, sondern auch der Flächenverbrauch außerhalb der Dorfzentren eingeschränkt werden“, sagte der Präsident-Stellvertreter Leo Tiefenthaler. In fünf Gemeinden sind die Erhebungen durchgeführt worden. „Heuer sollen nochmals sechs bis acht Gemeinden dazu kommen.“ Die Erhebung habe auch in Hinblick auf das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft und die Abgrenzung des Siedlungsgebietes Relevanz.
Ebenfalls weitergeführt wird das Projekt „AlpJobs“. Mit Projektpartnern aus verschiedenen Ländern sollen zukünftige Jobprofile für junge Menschen ausgearbeitet werden.
Auch das dritte Projekt „Lokale Kreisläufe der Wirtschaft“ geht weiter. Ziel ist die Schaffung eines lokalen Kreislaufes, der auf eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Tourismus, Handel und Handwerk beruht. Gestartet wurde das Projekt in den Pilotgemeinden Schlanders und Glurns. Heuer soll das Konzept mit Vinschger Produkten versuchsweise umgesetzt werden.
Neben diesen drei Projekten hat die Plattform Land weitere Projekte im Blick, wie eine Studie zu den Zu- und Abwanderungsmotiven im ländlichen Raum.
Ein neues Mitglied aufgenommen
Auf der Mitgliederversammlung wurde Legacoopbund als neues Mitglied aufgenommen. Damit gehören der Plattform Land nun 14 Mitglieder an.