Von: mk
Bozen – In den letzten Jahren ist die Anzahl der genehmigten Sommerpraktika in Südtirol kontinuierlich angestiegen. Im Augenblick haben allerdings zahlreiche Jugendliche kein Praktikum für den Sommer, weil viele der geplanten Praktika durch die Corona-Krise abgesagt wurden. Dennoch stellen sie auch in Krisenzeiten für Jugendliche und Unternehmen eine Bereicherung dar.
Immer mehr Südtiroler Jugendliche absolvieren im Sommer ein Praktikum, wobei rund 60 Prozent der Praktikantinnen und Praktikanten eine Oberschule, knapp ein Viertel eine Berufsschule und circa 16 Prozent eine Universität besuchen. Praktika sind für sie somit eine Möglichkeit, erste Arbeitserfahrungen zu sammeln, Kontakte zur Arbeitswelt zu knüpfen und heimische Unternehmen kennenzulernen.
Zwar ist die erste Einlernphase der Jugendlichen für die Unternehmen mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden, dennoch bieten Praktika auch ihnen zahlreiche Vorteile: Neben der guten Gelegenheit, potenzielle motivierte und (hoch-)qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen zu lernen, können sich die Unternehmen selbst durch interessante Aufgabenfelder oder ein angenehmes Arbeitsklima als attraktive Arbeitgeber beweisen und ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. Hinzu kommt, dass die Jugendlichen eine neue Sichtweise in den Betriebsalltag bringen und durch ihr Wissen und ihre Kenntnisse einen wertvollen Beitrag leisten können, beispielsweise in der Digitalisierung. Zahlreiche Praktika werden im Rahmen der Schul- oder Universitätsausbildung absolviert, wobei die Kontakte zu den Institutionen für zukünftige Projekte genutzt werden können. Unternehmen sollten bereits jetzt in der Krisenzeit daran denken, dass in Zukunft oft wieder hochqualifizierte Fachkräfte benötigt werden. Praktika sind dabei die beste Methode, um Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen.
„Auch wenn es in diesen Krisenzeiten sicherlich nicht leicht ist, die nötigen Ressourcen und ausreichend Zeit für Praktikanten aufzubringen, können die durchgeführten Praktika einen langfristigen Gewinn für die Unternehmen und Jugendlichen darstellen“, ist Georg Lun, Direktor des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen überzeugt.