Von: Ivd
Bozen – Der Alltag in Südtirol bleibt teuer. Vor allem Lebensmittel und Gastronomiebesuche reißen im März 2025 tiefe Löcher in viele Haushaltskassen. Das zeigen die neuesten Daten des Landesstatistikamts ASTAT. In manchen Bereichen scheint sich die Lage zu entspannen – in anderen verschärft sie sich weiter.
Der Verbraucherpreisindex für Südtirol lag im März 2025 bei 132,2 Punkten – das entspricht einem Anstieg von über 32,2 Prozent seit dem Basisjahr 2015. Besonders spürbar ist die Teuerung im täglichen Leben: Essen, Wohnen und Mobilität belasten die Haushalte spürbar.
Essen als Preistreiber Nummer eins
Mit einem Indexwert von 137,1 markierten Lebensmittel und alkoholfreie Getränke im März ein neues Allzeithoch. Zum Vergleich: Noch vor einem Jahr lag dieser Wert bei 132 – das entspricht ungefähr 3,9 Prozent Teuerung innerhalb eines Jahres. Selbst im Dezember 2024 lag der Wert mit 135,4 noch deutlich unter dem aktuellen Niveau. Gründe dafür könnten wirtschaftliche Krisen weltweit sein.
Ähnlich sieht es in der Gastronomie aus: Wer im März auswärts essen oder übernachten wollte, musste mit einem Indexwert von 146,9 rechnen – etwa 5,61 Prozent Inflation innerhalb eines Jahres. Noch im Januar 2024 lag der Wert bei 139,1.
Mieten, Strom und Heizen: teuer, aber nicht mehr auf Höchststand
Auch im Bereich Wohnen, Wasser, Energie und Brennstoffe bleibt das Preisniveau hoch. Im März 2025 lag der Index bei 157,2 – deutlich über dem Schnitt, aber unter dem Rekordwert von 163,8 aus dem Jahr 2023. Das bedeutet: Die Südtiroler zahlen immer noch deutlich mehr fürs Wohnen als vor wenigen Jahren (7,38 Prozent in zwei Jahren), doch die Preisexplosion der Energiekrise scheint zu abzuflachen.
Verkehr und Gesundheit: Stabil, aber auf hohem Niveau
Die Kosten für den Verkehr lagen im März bei 124,6 Punkten – ein leichtes Plus gegenüber dem Jahresbeginn. Auch medizinische Dienstleistungen und Produkte verteuerten sich weiter leicht auf 124,4. Damit ist der Gesundheitsbereich in den letzten zwölf Monaten um rund vier Prozent teurer geworden.
Kommunikation als Lichtblick
Eine der wenigen Warengruppen mit rückläufigen Preisen bleibt die Nachrichtenübermittlung. Der Indexwert lag im März bei nur 69,6 Punkten – ein Rückgang gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zu 2015 sind das satte 30 Prozent weniger. Günstigere Internet- und Telefontarife dürften hier eine zentrale Rolle spielen.
Bildung und Freizeit: kaum Bewegung
Die Preisentwicklung in den Bereichen Bildung und Freizeit blieb im März nahezu unverändert. Bildung lag stabil bei 93,9 Punkten – ein Wert, der seit über einem Jahr kaum schwankt. Auch Veranstaltungen und kulturelle Angebote bewegten sich mit 109,4 auf dem Niveau der Vormonate.
Gesamte Entwicklung
Im März 2025 beträgt die Inflation, die auf der Basis des Verbraucherpreisindexes für Haushalte von Arbeitern und Angestellten (FOI) ohne Tabakwaren berechnet wird, in der Gemeinde Bozen 2,3 Prozent und auf gesamtstaatlicher Ebene 1,7 Prozent. Der Gesamtindex der Verbraucherpreise für alle privaten Haushalte (NIC) beträgt im Februar für die Gemeinde Bozen 2,7 Prozent und auf gesamtstaatlicher Ebene 1,9 Prozent.
Fazit: Kaum Entspannung für Südtirols Haushalte
Die Daten sprechen eine klare Sprache: Im März 2025 war das Leben in Südtirol deutlich teurer als noch vor einem Jahr – und sogar als zu Jahresbeginn. Besonders betroffen sind Grundbedürfnisse wie Ernährung und Wohnen.
Ab diesem Monat sind alle Verbraucherpreisindizes in der SDMX-Datenbank astatdata verfügbar, während die Anwendung zur Online-Berechnung und zum Druck des Zertifikats auf dieser Seite verfügbar ist.
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