Von: luk
Bozen – Vor einem überaus hochkarätigen, virtuell versammelten Fachpublikum aus ganz Italien stellte Heinz Peter Hager am Donnerstag, 19. November 2020, das Stadterneuerungsprojekt WaltherPark und weitere Projekte vor, welche SIGNA in Bozen mit dem Ziel der Wiedergewinnung von Stadt- und Wohnraum verwirklicht: Hager war Referent bei Urbanpromo, einem jährlichen Treffpunkt von Städteplanern, Urbanisten und Architekten sowie Technikern im Freiberuf und öffentlichen Dienst.
Urbanpromo gilt in Italien seit vielen Jahren als das Ereignis schlechthin, wenn es um innovatives Bauen, Planen, neue Trends oder auch urbanistische und städtebauliche Herausforderungen geht. Üblicherweise als Mix aus Ausstellungen und Kongressen ausgerichtet, findet Urbanpromo in diesem Jahr aus naheliegenden Gründen vorwiegend online statt. Die Veranstaltung – mehr als 4.000 Teilnehmer sind registriert – wird vom INU, dem gesamtstaatlichen Institut für Urbanistik, getragen und von Urbit – seinem ausführenden Organ privatrechtlicher Natur – organisiert.
In diesem Jahr stehen zwischen 17. und 20. November „Ideen und Projekte zur Requalifizierung von Stadträumen und -Vierteln“ im Zentrum der Aufmerksamkeit. Neben einzelnen Beispielen aus anderen Städten wie dem Quartier San Siro in Mailand, dem Projekt Urban Jungle in Prato und dem Gelände der früheren Tabakfabrik in Verona geht es gleich mehrfach um Bozen: Als Beispiel par excellence gilt das Projekt WaltherPark, welches bereits in Realisierungsphase ist und das von Heinz Peter Hager vorgestellt wurde. „Es handelt sich um die größte private Investition, die jemals in Südtirol getätigt wurde – hier wird ein Viertel rundum erneuert, das über Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben war“, erklärte Hager.
Dazu wurde der veraltete Busbahnhof ausgesiedelt und in Bahnhofsnähe neu angelegt, andere überaltete Bauwerke wie ein Wohnhaus und ein Stadthotel sind abgebrochen, ein weiteres Gebäude folgt in Kürze. „Damit kann hier der WaltherPark entstehen – ein modernes, multifunktionelles Gebäude mit öffentlichen Diensten, einem innovativen Shopping-Center, einem qualitätsvollen Cityhotel, Wohnungen, Büros, Gastronomie und vieles mehr“, so Hager in seiner Videobotschaft. Wesentlich dabei: „Das Stadtzentrum wird völlig neu erschlossen – optisch durch die Architektur von David Chipperfield, aber vor allem auch logistisch mit neuer unterirdischer Zufahrt für private Pkws, verkehrsberuhigte Wege und Fußgängerzonen an der Oberfläche und einem völlig neu angelegten Bahnhofspark.“
Hager berichtete über weitere Initiativen von SIGNA zur Erneuerung und Verbesserung von Stadtraum: Darunter die Beseitigung der jahrzehntelang brachliegenden Baulücke in der Südtiroler Straße mit dem Office Park, die Wiedergewinnung der alten Kellerei Gries und der früheren Tennisplätze als Wohnraum (Gries Village). „Unser echtes Herzensanliegen ist aber, den Bozner Hausberg Virgl zu erschließen und den Menschen wieder zugänglich und für sie attraktiv zu machen – mit einem breiten Angebot aus Natur, Naherholung, Kultur und Gastronomie für jeden Anspruch“, so Hager.
Bei der Konferenz ging es auch um das Vorhaben Bahnhofsareal; hierzu sprachen u.a. Bürgermeister Renzo Caramaschi, Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Architekt Boris Podrecca, die Landes-Abteilungsleiterin Virna Bussadori sowie der verantwortliche Techniker der Gemeinde Bozen, Stefano Rebecchi.