Südtiroler helfen Südtirolern in Not

Projekt #Zomholten schlägt hohe Wellen

Samstag, 13. Februar 2021 | 09:26 Uhr

Bozen – Die Covid-19-Pandemie reißt viele Menschen in den Abgrund – auch hierzulande. Die Südtirolerin Angelika Kaufmann ist der Überzeugung, dass “Schreien nichts bringt, Taten jedoch sehr wohl”. Sie ruft zu Eigeninitiative und Hilfe von Südtirolern für Menschen in Südtirol auf. Die private Facebook-Gruppe des Projekts #Zomholten hat in kürzester Zeit 10.000 Anhänger erreicht. Ein voller Erfolg!

Zahnarzt-, Stromrechnungen und Lebensmitteleinkäufe für in Not geratene Menschen werden von hilfsbereiten Mitbürgerinnen und -bürgern übernommen. “Niemand sollte vor einem leeren Kühlschrank stehen müssen, weil kein Geld mehr da ist. Niemand sollte kein Licht mehr im Haus haben, weil die Rechnungen nicht bezahlt werden können”, heißt es weiter.

Angelika Kaufmann ist eine Frau der Tat. Sie zieht das Handeln dem “Schreien” vor. Wer in Not geraten ist, kann auf Messenger der Facebook-Gruppe #Zomholten eine Nachricht zukommen lassen. An sogenannten Hotspots können Lebensmitteleinkäufe und dergleichen abgegeben und von in Not geratenen Menschen abgeholt werden.

Die Südtirolerin warnt vor falscher Scham, Hilfe anzunehmen. Wer hilfsbedürftig ist, soll sich melden und an den Hotspots beziehungsweise direkt vor Ort vorstellig werden.

Das Projekt #Zomholten schlägt hohe Wellen. Südtirolerinnen und Südtiroler sind dafür bekannt, in Notsituationen füreinander da zu sein. Dies zeigt sich auch in dieser schwierigen Zeit. Angelika konnte die Massen für einen guten Zweck und eine gute Idee bewegen.

Kaufmann bittet die Bevölkerung darum, mitzumachen und auch ältere Menschen – die in der Regel weniger mit den digitalen Medien vertraut sind – über das Projekt zu informieren. Die älteren Mitbürgerinnen und -bürger sollen nicht vom Radar verschwinden und aufgrund mangelnder Hilfe tief in den Abgrund gerissen werden. “Wir bitten euch darum, auch ältere Menschen auf das Projekt anzusprechen: Informiert sie bezüglich der Hotspots, wo Lebensmittel abgeholt werden können und steht ihnen bei der Kontaktaufnahme im Falle von unbezahlten Rechnungen (etwa Stromrechnungen etc.) bei.”

Die Hotspots sind auf Facebook in der Gruppe #Zomholten als “Flamme” ersichtlich, beziehungsweise als solche eingetragen. Wichtig sei es nun, zahlreich am Projekt teilzunehmen und diese Initiative in den sozialen Medien zu teilen.

Angelika Kaufmann meint, dass die Hilfe von politischer Seite hinterherhinkt und daher die Ärmel hochgekrempelt werden sollten. Jeder der helfen kann, kann es tun und Lebenssituationen ins Positive wenden. Angelika selbst hat Not am eigenen Leib erlebt und möchte andere Menschen davor bewahren.

Angelika Kaufmann ist eine Powerfrau. Der Gedanke des Miteinander lebe in einer sehr schwierigen gesellschaftlichen Situation wieder auf.

Hier geht es zur Facebook-Gruppe:

https://www.facebook.com/groups/850637058844227

Von: bba

Bezirk: Bozen