Südtiroler Weltläden

Raiffeisenverband würdigt Engagement am Tag des Fairen Handels

Freitag, 10. Mai 2024 | 15:50 Uhr

Bozen – Zum Tag des Fairen Handels am 11. Mai verweist der Raiffeisenverband Südtirol auf die Arbeit seiner Mitglieder unter den Südtiroler Weltläden und möchte gleichzeitig das Bewusstsein für faire Handelspraktiken und das Engagement für eine solidarische Welt schärfen.

Jeden zweiten Samstag im Mai begeht die WFTO (World Fair Trade Organization) den Welttag des Fairen Handels. Diese internationale Dachorganisation setzt sich für den Fairen Handel ein. Ihre Mitglieder müssen die zehn Prinzipien des Fairen Handels einhalten, um als Mitglied der Organisation anerkannt zu werden. In Südtirol haben sich 13 Weltläden den Prinzipien der WFTO verschrieben. Sieben davon sind Mitglieder im Raiffeisenverband Südtirol.

Für Brigitte Gritsch, Koordinatorin des Netzwerks der Südtiroler Weltläden, stellt der internationale Tag des Fairen Handels ein alternatives Wirtschaftsmodell in den Fokus: „Diese Aufmerksamkeit tut allen in der gesamten Lieferkette gut: von den Produzenten zur Importorganisation bis hin zu den Mitarbeitenden in den Weltläden und Kund*innen. Das gemeinsame Ziel schafft besonders an diesem Tag noch mehr Zusammenhalt und Motivation.“

Weltläden unterstützen Produzierende und ermöglichen über Projekte vor allem Frauen und Mädchen im Globalen Süden ein Stück Selbstbestimmung und Bildung, wie beispielsweise beim Projekt Kaffee Adelante der Frauenkooperative APROLMA aus Honduras und der Fraueninitiative der Genossenschaft UNICAFEC aus Peru, das Frauen unterstützt ihr eigenes Land zu bewirtschaften und über ihr Einkommen zu bestimmen.

Daneben sensibilisieren Weltläden die lokale Bevölkerung für den Fairen Handel und machen auf Missstände und Menschenrechtsverletzungen im internationalen Handel aufmerksam. Mit dem Verkauf von fairen Produkten wie Couscous, Datteln und Mandeln unterstützen die Weltläden auch die Arbeit der Fairhandelsorganisation PARC, die sich in Gaza und im Westjordanland aktiv für ländliche Gemeinden und landwirtschaftliche Entwicklungsprojekte für kleine Produzent*innen und Frauen einsetzt. Durch den Export der Produkte sichert sie Familien ein Einkommen, bietet vor Ort technische und logistische Unterstützung und verwaltet soziale Projekte wie den Zugang zu Krediten und den Kauf von frischen Produkten zu ermäßigten Preisen.

Die meisten der Südtiroler Weltläden wurden als Verein gegründet, der erste am 1. August 1980 in Brixen, als erster „Dritte-Welt-Laden“ (heute Weltladen genannt) Italiens. Nach und nach erweiterte sich die Produktpalette der Weltläden und das Feld ihrer Tätigkeiten. Auch das Geschäftsfeld wurde über die Jahre komplexer. 2017 brachte die Reform des Dritten Sektors weitere Veränderungen für Vereine und Organisationen im sozialen Bereich. Das alles hat viele der Südtiroler Weltläden dazu bewogen, den ursprünglichen Verein in eine Sozialgenossenschaft umzuwandeln, um weiterhin am Markt bestehen zu können.

Südtiroler Weltläden

In Südtirol gibt es insgesamt 16 Weltläden, 13 davon sind seit 2013 zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, in denen rund 200 Personen ehrenamtlich tätig sind, 13 Personen verfügen über einen Teilzeitvertrag. Der Raiffeisenverband unterstützt sieben dieser Weltläden als Mitglieder. Es sind dies: Sozialgenossenschaft Eine Welt Laden Sterzing O.N.L.U.S., Sozialgenossenschaft Weltladen Brixen O.N.L.U.S., Sozialgenossenschaft Weltladen Schlern, Welt Laden Twigga – soziale Genossenschaft für gerechten und solidarischen Handel, Weltladen Bozen – Sozialgenossenschaft O.N.L.U.S., Weltladen Klausen – Sozialgenossenschaft O.N.L.U.S. und den Weltladen Latsch – Sozialgenossenschaft O.N.L.U.S. Seit 2023 zählt auch die Organisation für Eine solidarische Welt – Sozialgenossenschaft (OEW) zu den Mitgliedern im Raiffeisenverband, welche im Netzwerk der Südtiroler Weltläden verankert ist und die Prinzipien des Fairen Handels pädagogisch vermittelt.

WFTO

Die WFTO ist die internationale Dachorganisation, die sich für den Fairen Handel einsetzt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, eine Wirtschaftsform zu schaffen, die das Recht auf angemessene Arbeit für jede Person sichert. Die zehn von der WFTO ausgearbeiteten Prinzipien sind von Handelsunternehmen verpflichtend einzuhalten, um als Mitglied der Organisation anerkannt zu werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen

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