Von: mk
Bozen – Am 25. Jänner 2022 hat die Rentnergewerkschaft FNP im SGBCISL ihren 19. Landeskongress im Kolpinghaus in Bozen abgehalten. Am Kongress haben 53 Delegierte aus allen Landesteilen teilgenommen, in Vertretung der über 14.000 Mitglieder.
Großen Anklang fand die anregende und mitunter auch provokative Rede von Professor Johnny Dotti. Er erinnerte die anwesenden Delegierten daran, dass die Pandemie uns zwinge, uns mit dem Tod zu konfrontieren. Dieser dürfe kein Tabu mehr sein, ebenso wie die Frage, wie und wo wir sterben wollen, zuhause oder alleine in einer Struktur.
Das Wort ergriffen weiters Emilio Didonè, Mitglied des gesamtstaatlichen Sekretariats der CISL-Rentnergewerkschaft sowie SGBCISL-Generalsekretärin Donatella Califano.
Der vom Kongress neu gewählte Generalrat hat bei der Erneuerung der Spitze das scheidende Landessekretariat im Amt bestätigt: Annarita Montemaggiore als Generalsekretärin, Martha Regele als stellvertretene Generalsekretärin und Pepi Gutmann als drittes Sekretariatsmitglied. Die Rentnergewerkschaft blickt in den nächsten Jahren einigen Herausforderungen entgegen.
„Gesundheitswesen und Soziales sind in den nächsten Jahren die großen Schwerpunkte für uns als Rentnergewerkschaft“, so die FNP-Generalsekretärin Annarita Montemaggiore. Im Gesundheitswesen gehe es darum, dem Ärztemangel entgegenzuwirken und eine stärkere Einbeziehung der Sozialpartner vonseiten der Politik zu erreichen.
Eine weitere Forderung betrifft die Einführung eines Rahmengesetzes für das aktive Altern in Südtirol. Laut Schätzungen wird in zehn Jahren ein Südtiroler von drei älter als 60 sein. Dieser demografische Wandel erfordere ein entsprechendes Maßnahmenpaket. Zudem wird eine Anerkennung für das Personal der Senioren- und Pflegeheime eingefordert, das nach zwei Jahren Pandemie und wegen Personalmangels stark unter Druck steht. Diese Einrichtungen bleiben unverzichtbar, es brauche aber auch neue, alternative, sozialpartnerschaftlich ausgehandelte Lösungen.
Auf gesamtstaatlicher Ebene gehe es darum, den Steuerdruck auch für Rentner zu senken. Die Kaufkraft der Renten sinke und gerade in Südtirol seien die Lebenshaltungskosten hoch.
Einsetzen will sich die Rentnergewerkschaft schließlich noch für die Aufwertung des Alters, für das Ehrenamt sowie den Ausbau der digitalen Kompetenzen der älteren Menschen, um dem sozialen Ausschluss und der Vereinsamung vorzubeugen.