Von: bba
Bozen – 24 soziale Organisationen, darunter 21 diözesane Caritas-Organisationen zwischen Sizilien und Trentino-Südtirol, werden gemeinsam 18 Monate lang das Projekt „Safe“ durchführen, welches die Bevölkerung zum Thema „Arbeitsintegration und Gesundheitsarmut“ sensibilisieren soll. Mit dabei ist auch die Caritas Diözese Bozen-Brixen mit ihrem „Schalter Domus“.
Das Projekt „Safe“ wurde mit finanzieller Unterstützung des Arbeitsministeriums ins Leben gerufen. Mit dabei sind 24 in ganz Italien vertretene Organisationen, die sich schon seit Jahren aktiv und kompetent um die steigenden Bedürfnisse der Armen kümmern. 21 von diesen sind diözesane Caritas-Organisationen, darunter auch die Caritas Diözese Bozen-Brixen. Diese beteiligt sich mit ihrem „Schalter Domus“ an der Initiative. „Wir unterstützen mit diesem Schalter die von uns betreuten Menschen bei ihren Bemühungen, eine Arbeit zu finden und sich in die Gesellschaft zu integrieren“, sagt Danilo Tucconi, Leiter des Bereiches „Wohnen“ der Südtiroler Caritas.
„Der Aufruf richtet sich jedoch an alle“, sagt Marco Pagniello, Leiter des Büros für Sozialpolitik und menschliche Förderung der Caritas Italiana. „Der soziale Zusammenhalt, die Steigerung des Wohlstands der Gemeinschaft und der Kampf gegen die Armut erfordern, insbesondere in der aktuellen Situation, den Einsatz von uns allen.“
Laut Statistiken leben derzeit mehr als zwei Millionen Familien in absoluter Armut, das sind 7,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Wohltätigkeitsorganisationen allein könnten Probleme dieser Größenordnung nicht alleine meistern. „Was wir brauchen, ist eine kulturelle Intervention, und das ist es, was das Safe-Projekt bezweckt. Es geht nicht nur darum, auf ein Problem zu reagieren, sondern Projekte zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen und das Bewusstsein für das Problem der Gesundheitsarmut zu schärfen“, sagt Pagniello. Netzwerkarbeit soll gefördert werden; was an innovativen sozialen Aktionen im Einzelkontext stattfindet, soll zum Gemeingut werden. Dem Projekt haben sich deshalb auch gesamtstaatliche Vereinigungen angeschlossen: der „Banco Farmaceutico“, das ACLI-CTA und die Caritas Italiana.
Über das Projekt Safe informiert die Website www.progetto-safe.it und die Facebook-Seite „Safe – network for inclusion and health“ (Netzwerk für Integration und Gesundheit). Dort finden sich Informationen über bereits durchgeführte Aktivitäten und Erfahrungsberichte von Mitarbeitern, Gästen und Freiwilligen.
Wir sitzen alle im selben Boot
Safe kommt aus dem Englischen und bedeutet „sicher“, „geborgen“, „vertrauenswürdig“; das Wort beschreibt ein „Wohlbefinden“, das entsteht, wenn man in Beziehung mit anderen geht. Das Projektlogo ist eine einfache, handschriftliche Unterschrift, die jeder lernen kann. Dieses Symbol soll zum Ausdruck bringen, dass alle am Projekt beteiligten Personen und Organisationen sich verpflichten, diese gegenseitige Zugehörigkeit zu bezeugen, indem sie einladende Räume, Betreuung, notwendige Güter, aber auch und vor allem Zeit, Zuhören, Lächeln und Antworten auf Probleme anbieten. So wird Safe zu einem Netzwerk, einem Raum des Vergleichs und der Begegnung, in dem jeder etwas zu sagen, eine Geschichte zu erzählen, Hilfe zu geben hat: der Betreiber als Freiwilliger, der Gast als Koch, der Manager als Obdachloser. Ein Rollenspiel, bei dem es nicht darum geht, wer rettet und wer gerettet wird: Wir sitzen nämlich alle im selben Boot.